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Er entstand, als ein Fluss austrocknete

Deadvlei – der Baumfriedhof mitten in Namibias Wüste

Deadvlei
Das Deadvlei im Namib-Naukluft-Nationalpark ist einer der beeindruckendsten Ort in Namibia. Die toten Bäume hier sind mutmaßlich schon über 1000 Jahre alt. Foto: dpa Picture Alliance
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

03.09.2021, 05:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In Namibias Namib-Naukluft-Nationalpark findet sich ein einzigartiges Naturwunder: das Deadvlei. Umgeben von einigen der höchsten Dünen der Welt ragen hier seit Jahrhunderten unzählige tote Bäume in den Himmel. Der bizarre „Friedhof“ ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes.

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Etwa fünf Stunden von Namibias Hauptstadt Windhoek entfernt liegt, mitten in der Namib-Wüste, der Namib-Naukluft-Nationalpark. Aufgrund seiner Dünen, die zu den höchsten der Welt zählen, ist er bei Touristen überaus beliebt. Aber auch noch ein anderes Naturwunder lockt immer wieder Besucher: das Deadvlei, Namibias bizarrer Baumfriedhof.

Konkret handelt es sich dabei um die Überreste von unzähligen Kameldornbäumen, die bereits über 1000 Jahre alt sind. Von der Sonne ausgedörrt und geschwärzt, ragen die toten Baumstümpfe aus der trockenen Ebene des Deadvlei. Bei diesem handelt es sich um eine Art Talkessel, der umrundet von Namibias beeindruckenden Dünen liegt. Die höchste von ihnen, auch „Big Daddy“ genannt, misst über 300 Meter, und ist damit fast so groß wie das Empire State Building in New York.

Vom fruchtbaren Ort zum „toten Sumpf“

Deadvlei
Bizarre Landschaft: Das Deadvlei entstand, als ein Fluss austrocknete Foto: dpa Picture Alliance

Doch wie entstanden das Deadvlei und sein einzigartiger Baumfriedhof? Verantwortlich dafür ist der Tsauchab-Fluss, der durch die Region rund um das Deadvlei fließt – beziehungsweise sein immer stärkeres Austrocknen, das vor etwa 900 Jahren begann. In Trockenzeiten führte er nun deutlich weniger Wasser, und vorher fruchtbare Orte verdorrten und versandeten.

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Zur gleichen Zeit begann der Wind, die heute so gewaltigen Dünen aufzuhäufen, und unzählige voneinander und vom Fluss abgeschnittene sogenannte „Pfannen“ bildeten sich. Gemeint sind damit eben die heutigen Talkessel, überragt von den Sandbergen der Namib-Wüste. Auf diese Weise nun vom Wasser des Tsauchab abgetrennt, verlandete auch das heutige „Deadvlei“ immer mehr. Der Name bedeutet übrigens übersetzt so viel wie „toter Sumpf“. Eine ziemlich treffende Bezeichnung.

Auch Hollywood war schon hier

Deadvlei
Unzählige Kameldornbäume erstrecken sich über das Deadvlei Foto: dpa Picture Alliance

Als das Wasser schließlich ganz ausblieb, wurde aus dem Deadvlei nämlich zuerst eine Art Sumpf, bevor er vollständig austrocknete und die Kameldornbäume langsam abstarben. Die unbarmherzige Hitze der Wüste und der Mangel an Feuchtigkeit sorgten dann dafür, dass sie quasi perfekt konserviert wurden. Der beeindruckende Ort findet sich deshalb sogar auf der inoffiziellen Liste der „8. Weltwunder“.

Das Deadvlei ist heute bei Touristen auch deshalb so beliebt, weil sich in der Nähe mit dem Sossusvlei ein ebenfalls sehr berühmter Talkessel befindet. Etwa alle zehn Jahre, wenn es stärker als gewöhnlich regnet, bildet sich hier für längere Zeit ein See, kehrt das Leben in die Wüste zurück. Jederzeit aber kann man auch hier die majestätischen Dünen bestaunen. Hollywood war ebenfalls bereits in der Gegend: Im Jahre 2000 wurde die Eröffnungsszene des Films „The Cell“ mit Jennifer Lopez im Deadvlei gedreht.

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Auch die Nutzer des Reiseportals Tripadvisor zeigen sich im Netz begeistert von dem einzigartigen Baumfriedhof. „Muss man in Namibia in jedem Fall gesehen haben“, meint einer. Ein Zweiter sagt: „Spektakuläre, sehr beeindruckende Landschaft, einfach nur toll.“ Ein Dritter schreibt sogar: „Ich habe ein paar Tränchen verdrückt… das ist der Stoff, aus dem die Träume sind.“

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Quellen

Atlas Obscura

Namibia Tourism

Info Namibia

Themen Afrika Namibia
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