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Gefährliches Naturwunder in den USA

Thor’s Well – verschwindet hier der Pazifik in einem Loch?

Thors Well
Es scheint, als würde das Meer bei Thor's Well einfach in einem bodenlosen Loch verschwinden. Das faszinierende Naturphänomen lockt längst Touristen an. Foto: dpa Picture Alliance
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

22.03.2021, 06:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Das Naturwunder Thor’s Well vor der Küste von Oregon wird auch als „Abflussrohr des Pazifik“ bezeichnet – denn es sieht so aus, als verschwinde das Meerwasser in einem bodenlosen Loch. Was wirklich dahinter steckt, und warum ein Besuch dort sehr gefährlich sein kann.

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An der Küste des US-Bundesstaates Oregon liegt, nahe des Cape Perpetua, eines der gefährlichsten Naturwunder der USA. Hierbei handelt es sich um ein „Loch“ im Ozean, in dem das Meerwasser zu verschwinden scheint, wenn Wellen darauf treffen. Bekannt ist das Phänomen heute unter dem Namen Thor’s Well, aber mitunter wird es auch als „Abflussrohr des Pazifik“ oder gar als „Tor zur Hölle“ bezeichnet.

Benannt nach Thor, dem nordischen Gott des Donners, ist Thor’s Well so faszinierend wie auch gefährlich. Laut der lokalen Nachrichtenseite „The Oregonian“ handelt es sich aber nicht, wie oft vermutet, um ein bodenloses Loch, in das das Meer einfach abgesaugt wird. Vielmehr war Thor’s Well wohl ursprünglich eine vom Wasser ausgespülte Höhle. Sie liegt nicht im Wasser, sondern auf dem Festland, wird aber regelmäßig überschwemmt.

Verschwindet hier tatsächlich das Meer?

Durch die Macht der Gezeiten erodierte das Basalt-Gestein, so dass irgendwann das Dach der Höhle einbrach und so optisch der Eindruck von einem Loch erzeugt wurde. Tatsächlich ist es aber keinesfalls bodenlos, sondern Schätzungen zufolge gerade einmal sechs Meter tief. Doch wie entsteht der Eindruck, das Wasser würde hier einfach verschwinden?

Die Erklärung ist einfach: Auch unten hat Thor’s Well noch eine Öffnung und in diese wird bei Flut das Meer mit solcher Kraft hineingedrückt, dass es an der Oberfläche in einer Fontäne herausschießt. Anschließend wird es wieder in das über der Wasseroberfläche liegende Loch zurück gespült und es sieht jedes Mal für einen Moment so aus, als würde es dort verschwinden.

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Gefährlicher Besuchermagnet

Laut der wissenschaftlichen Seite „Live Science“ ist das aber ein Ausnahmezustand: Thor’s Well ist nicht selten auch komplett leer oder vom Wasser bedeckt. Das berühmte „Absaug-Phänomen“ lässt sich eben nur bei Flut beobachten. Und genau das macht Thor’s Well auch so gefährlich, denn der Ort ist ob seiner wilden Schönheit längst ein Besucher-Magnet.

So werden „The Oregonian“ zufolge immer wieder Menschen von besonders kräftigen Wellen überrascht und umgeworfen. Abschürfungen und Schnittverletzungen können in solchen Fällen die Folge sein. Es sei trotzdem keine Seltenheit, dass Touristen sich mit ihren Kameras bei aufkommender Flut rund um das Loch positionierten. Bislang sei noch kein Fall bekannt, bei dem jemand hinein gesogen worden wäre, aber möglich wäre dies durchaus.

Thor’s Well ist nicht die einzige Natur-Schönheit an der Küste Oregons: Auch am sogenannten „Spouting Horn“ wird das Wasser durch die Kraft der Wellen meterhoch in die Luft geschossen. Dasselbe passiert am „Devils Churn“, wo das Meer mit Gewalt an die Küste anbrandet. Die Ebbe legt am Cape Perpetua auch immer wieder natürliche Pools frei, die ansonsten überspült sind.

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Themen: Nordamerika USA
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