Bierchen am Ballermann? Oder Sektchen auf Sylt? Von wegen! Schauen Sie mal, wo die Deutschen am liebsten Urlaub machen. Die coolsten Tipps für heiße Sommerferien!
Kurt Tucholsky formulierte einst: „Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.“ Der Dalai Lama sagt: „Besuche einmal im Jahr einen Ort, an dem du noch nie warst.“ Und auf Pinterest heißt es: „I need Vitamin Sea“ oder „Lass uns dahin, wo wir keinen Handyempfang haben“.
Einfach mal weg oder besser gleich mehrmals – so lautet die Happy-Formel der Deutschen.
Im Schnitt planen die Deutschen laut einer Studie von Post Reisen einen Lang- und zwei Kurzurlaub(e). Wo’s hingehen soll? 66 Prozent bleiben am liebsten in der Heimat, 23 Prozent tendieren zu Spanien oder Portugal, 18 Prozent liebäugeln mit Italien und 17 Prozent präferieren Österreich. Hauptsache, „heile Welt“!

Um ans Ziel zu gelangen, reisen 71 Prozent mit dem Auto an, 51 Prozent steigen in den Flieger, 20 Prozent nehmen die Bahn. Welche Art von Dolce Vita dann gewünscht ist, da sind die Vorlieben unterschiedlich. Die Top Drei: Wanderferien, Wellness-Aufenthalt und Strandurlaub.
Eines jedoch ist überall in Deutschland gleich: Wenn die Temperaturen nach oben klettern, steigt auch die Reiselust. Falls Sie noch nicht genau wissen, wo und wie Sie Ihren (Sommer)urlaub am besten verbringen, können Sie sich schon mal inspirieren lassen – und einen Blick auf unsere Karten werfen…
Das Wandern ist des Deutschen Lust

Die Deutschen möchten in die Natur – über Stock und Stein wandern, in Seen baden. Regional betrachtet, zieht es die Outdoor-Fans in verschiedene Richtungen: Die Bayern lieben Tirol, die Baden-Württemberger, Hessen, Saarländer und die Rheinland-Pfälzer bevorzugen den Schwarzwald, die Nordrhein-Westfalen haben ein Faible für Eifel und Hunsrück, die Bewohner der anderen zehn Bundesländer trifft man nicht selten an den Mecklenburgischen Seen.
Grund? Der Nordosten Deutschlands ist ein Naturwunder, in dem sich eine blaue Perle an die nächste reiht: der Schweriner See, der Plauer See, der Kummerower See, der Schaalsee… Unbedingt ein (führerscheinfreies) Haus- oder Paddelboot mieten und über die verzweigten Wasserwege schippern! Auf Wanderer wartet der Müritz-Nationalpark mit seinen Moorlandschaften, Kiefern- und Buchenwäldern, der ebenfalls von Seen und Flüssen durchzogen wird und in dem unter anderem Rothirsche, Moorfrösche und Kraniche zuhause sind.

Holladihihaho in Tirol, Schwarzwald oder Eifel
Wer hoch hinaus will, ist in Tirol goldrichtig, das über mehr als 24.000 Kilometer Berg- und Wanderwege verfügt. Konditionsstarke können sich an den Ötztal Trek oder den Adlerweg wagen. In allen Gebieten gibt’s Schutzhütten und bewirtschaftete Almen.
In heimischen Gefilden gehört der Schwarzwald zu den Lieblingsrevieren. Weinberge, Gipfel, Schluchten, Panoramawege und der Feldberg, der 1493 Meter in die Höhe ragt – Postkartenmotive! Und selbst Kunstwandern ist möglich! Der Skulpturenweg in Freudenstadt vereint antike und moderne Werke.
Und zu guter Letzt: Der Harz! Dichte Wälder, schmale Täler, Hochmoore – das lässt das Herz von Wanderfreunden ganz laut schlagen. Dutzende Wanderabenteuer locken jährlich tausende Touristen an. Geheimtipp? Der 94 Kilometer lange Harzer-Hexen-Stieg, der als regionaler Fernwanderweg zu den „Top Trails of Germany“ gekürt wurde. Ein Evergreen: Die Besteigung der Granitkuppe des 1142 Meter hohen Brocken.
Hier gibt’s die besten Wanderurlaube:




Die Deutschen stranden am liebsten vor der eigenen Haustür

Der schönste Pool der Welt ist immer noch das Meer! Der Norden und der Westen möchte Sonne, Strand und blaues Nass auf den Kanaren genießen, der Osten strandet am liebsten auf den Inseln der Ostsee oder an der Ostseeküste. Nur die Bayern ziehts an die italienische Adria und der Baden Württemberger liebt die Balearen.
Die Kanaren liegen westlich von Afrika im Zentralatlantik, gehören zu Spanien, bestehen aus sieben Hauptinseln – und jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Charme. Und Traumstrände. Gran Canaria zum Beispiel beeindruckt mit der Altstadt von Las Palmas, prächtigen Gebirgs- und unwirklichen Mondlandschaften, partyaffinen Badeorten sowie den wellenförmigen goldgelben Sanddünen von Maspalomas. Der gleichnamige Strand gilt als magisch!

In der Mitte von La Gomera erstreckt sich der größte Lorbeerwald der Welt, im Süden, im Valle Gran Rey, verbirgt sich der Playa del Ingles. Ein Sandstrand, der durch eine imposante Steilwand begrenzt wird und an dem noch immer Hippie-Flair in der Luft liegt.
Die Inseln der Nordsee sind – perfekt – für Strandurlaube, da liegt man nirgends falsch, schon gar nicht auf Amrum oder Juist. Und an der Ostseeküste finden sich die hübschesten Strände an diesen fünf Orten: Darßer Westufer, Ostseebad Wustrow, Weidefeld, Ostseebad Nienhagen, Hohwachter Bucht.
Italien und Spanien – Meer geht nicht
„Bellissimo!“, sagen die Italiener, wenn sie über ihre Adriaküste reden. Und meinen damit die Klippen bei Triest, zauberhafte Buchten à la Baia Sistiana, die Lagunenseen von Grado, elegante Seebäder wie Riccione, Cervia oder Senigallia.

Und dann wären da noch die Balearen, die zu den schwimmenden Paradiesen des Mittelmeeres zählen. Der Ballermann ist das eine, das lauschige Mallorca das andere. Zwischen Sant Elm im Westen und dem Städtchen Cala Ratjada im Nordosten gibt es romantische Dörfer, alte Kirchen und Klöster sowie Buchten ohne Bausünden, aber dafür mit feinem Sand und kristallklarem Wasser. Auf Ibiza räkelt man sich bis nachmittags auf dem Sonnenbett und dann fängt man langsam an zu feiern. Im südlich gelegenen Playa d’en Bossa geht beides! Zum krönenden Abschluss ein kleiner Geheimtipp: die Insel Cabrera mit knapp sechzehn Quadratkilometern Fläche, etwa 20 Einwohnern, drei Straßen, zwei Stränden, einer Festung und einer Bar.
Hier gibts die schönsten Beach-Urlaube 2017:




An der Nord- und Ostsee lassen die Deutschen die Seele baumeln

Hektik und Stress Kilometer um Kilometer hinter sich lassen, abschalten, durchatmen, draußen sein, sich Massagen und Bäder gönnen, gut und gesund essen: das nennt sich Wellnessurlaub. Und den verbringen die jeweiligen Bundesländer mit großer Wahrscheinlichkeit hier: Die Norddeutschen lieben ihre Inseln der Nordsee, der Osten favorisiert die Ostseeküste. Und die Bayern? Logo, die Bayerischen Alpen.
Aber der Reihe nach! Ob Föhr, Wangerooge, Borkum, Helgoland oder Sylt, die Inseln der Nordsee sind allesamt traumschön. Dünen, Strand, Meer, Sonne, Vogelgezwitscher – und nach dem Schwimmen oder Spazierengehen fangfrischer Fisch auf dem Teller, das würde genügen, um alle Sinne zu verwöhnen.
Auch die Ostseeküste hat zahlreiche Heilbäder vorzuweisen: von A wie Ahrenshoop bis Z wie Zingst. Und apropos, die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zwischen Rostock und Stralsund ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Auch die Ostsee-Inseln sind ein Highlight: Surfer und Sonnenanbeter sind auf Fehmarn (das „Kalifornien von Deutschland“) bestens aufgehoben. Strandspaziergänger, Kunst- und Literaturliebhaber fühlen sich auf Hiddensee pudelwohl. Steilküsten-Fans, Wanderer und Träumer kommen auf Rügen auf ihre Kosten.
Schönes Bayern: Berge, Seen, Naturwunder
Das Kontrastprogramm dazu findet im Süden Bayerns statt, wo sich die Bayerischen Alpen mit ihren steilen Bergen, U-Tälern, Seen, Mooren, Wiesen und Almen ausdehnen. Alles überragend: die 2962 Meter hohe Zugspitze. Vor dieser Kulisse regeneriert man automatisch!
Grüne Wiesen, weidende Pferde, blaue Seen – die Natur in Oberbayern ist so schön als hätte Picasso sie mit einem optimistischen Pinselstrich geschaffen. Echte Wanderprofis müssen natürlich rauf auf Deutschlands höchsten Berg – die Zugspitze (2964 Meter). Wer schlapp macht, kann die Seil- oder die Zahnradbahn nehmen. Leichter zu erklimmen ist die Kampenwand in den Chiemgauer Bergen (1669 Meter).
Für Outddor-Fans ein Muss: Deutschlands bekanntester Wintersportort – Garmisch-Partenkirchen! Die 27.000 Seelen-Gemeinde und die Heimat von Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther ist ein Naturparadies mit Blick auf Alp- und Zugspitze. Eben wie gemalt!

Jetzt nochmal zurück ans andere Ende von Deutschland. Barfuß über den Grund des Wattenmeeres bis zu den Halligen laufen, die Husumer Bucht mit ihren bunten Giebelhäusern bestaunen, einen Strand- und Surftag in Sankt Peter Ording einlegen, im Hafen von Büsum gemeinsam mit Möwen auf die Krabbenkutter warten, in Dithmarschen über Deiche radeln, Thalasso-Ferien im Wangerland buchen – an der Nordseeküste wird wirklich jeder (!) glücklich. Nichts wie hin!
Die besten Wellness-Oasen gibt’s hier:



