Seine Vielfalt lässt Italien erstrahlen: Zwischen wunderschönen Sandstränden und türkisblauen Buchten des Mittelmeers, beeindruckender Kultur und unwiderstehlicher Kulinarik findet sich für jeden der persönliche Traumurlaub. Nicht ohne Grund zählt Italien zu den beliebtesten Reiseländern. Da kann es passieren, dass man die Hotspots mit vielen anderen internationalen Besuchern teilen muss. Sie wollen das Dolce Vita ungestört genießen? Psst… wir haben die ultimativen Geheimtipps für Ihre Italienreise abseits der bekannten Pfade für Sie. Kehren Sie dem Mainstream den Rücken und lassen Sie sich von der unbeschwerten Mentalität Italiens tragen.
#1 Catania – Das #nofilter Juwel Siziliens
Die sizilianische Hafenstadt Catania hat noch das, was viele andere Städte mit dem Einzug des Massentourismus verloren haben: Sie ist echt! Keine glänzende, für Touristen auf Hochglanz polierte Stadt.

Bei einem Besuch der Stadt am Fuße des Ätnas tauchen Sie in das ungefilterte italienische Leben ein, dessen lebendiger Geräuschpegel sich wie ein Teppich über die Stadt legt: Hupende Autos und knatternde Vespa-Roller tuckern durch die Straßen, angeregte Gespräche Einheimischer mischen sich darunter und schallen aus den offenen Fenstern.
Neben dem puren Lebensgefühl machen auch prachtvolle, historische Bauten der spätbarocken Architektur die Stadt im Osten der italienischen Insel zu etwas ganz Besonderem. Überall ragen eindrucksvolle Kuppeln zwischen den Häusern durch, die zu Catanias UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Den Einfluss des Ätnas spürt man in der ganzen Stadt. Er ist der größte aktive Vulkan Europas und hat in der Vergangenheit schon mehrfach Teile der Stadt durch Vulkanausbrüche zerstört. Doch die Catanesen sind Kämpfer: Immer wieder haben sie die Stadt aufgebaut und sich das zu Nutze gemacht, was blieb: Die Erde rund um den Vulkan ist sehr fruchtbar, weshalb hier Orangen, Oliven, Pistazien, Haselnüsse und einer der besten Weine Siziliens angebaut werden. Die Stärke und Langlebigkeit der Catanesen und ihrer Stadt könnte kein Tier besser repräsentieren als ein anmutiger Elefant, der auch das Wahrzeichen der Stadt ist. Bewundern können Sie das Wahrzeichen als Statue aus Lavastein bei einem Besuch der Piazza Duomo, dem Hauptplatz der Stadt. In der Mitte befindet sich die bekannte Fontana dell’Elefante mit eben jenem Elefanten, der auf seinem Rücken einen ägyptischen Obelisken aus Granit trägt. Besuchen Sie diesen bedeutenden Platz, wird Sie die Cattedrale di Sant’Agata mit ihrer eindrucksvollen, kunstvollen Fassade ins Auge stechen, die auch im Inneren prächtig verziert ist.
Für einen atemberaubenden Blick über die Stadt lohnt sich ein Aufstieg über die Wendeltreppe der Chiesa della Badia di Sant’Agata. Lassen Sie sich anschließend durch die wunderschönen Gässchen treiben. Eine der schönsten Straßen in Catania ist die Via dei Crociferi, die viele religiöse Bauten beherbergt.
Auf Ihrer Entdeckungstour ist auch ein Ausflug zum römischen Theater lohnenswert. Eingebettet in Häusergruppen findet sich das besagte Theater, das aus Lavagestein errichtet wurde. Hier können Sie die Überreste des Amphitheaters aus dem zweiten Jahrhundert vor unserer Zeit bestaunen, wo einst 7.000 Menschen Platz fanden.
Gönnen Sie sich nach dem fußläufigen Erkunden der Stadt eine Verschnaufpause im Giardino Bellini – einem Park auf einem Hügel inmitten der Stadt, der dem Komponisten Vincenzo Bellini gewidmet ist, der in Catania geboren wurde. Auf der Spitze findet sich ein eindrucksvoller, schmiedeeiserner Musikpavillon, an dem im Sommer regelmäßig Konzerte stattfinden.
Ein Highlight für die geballte Authentizität erleben Sie bei einem Ausflug in Catanias Feinschmeckerparadies: Auf dem Fischmarkt von Catania erhalten Sie fangfrischen Fisch, der von Einheimischen lautstark angepriesen wird. In dem bunten Getummel ausgelassener Stimmung ist es ein einmaliges Erlebnis, sich durchzuprobieren. Apropos Kulinarik… probieren Sie unbedingt die sizilianische Spezialität Arancini – frittierte, gefüllte Reisbällchen – und dankt uns später!
Wem die Stadt als Entdeckungstour nicht ausreicht, kann sich dem Abenteuer Ätna hingeben und an geführten Gipfel- und Kraterwanderungen teilnehmen. Unser Geheimtipp: Den Sonnenuntergang vom Ätna bestaunen.
Erreichbar ist Catania über den stadteigenen Flughafen, mit der Fähre oder mit dem Auto. Auch die Anreise mit dem Zug ist möglich, aber zeitaufwendig.
#2 Alberobello – Ein Ausflug ins Märchendorf

Bei einem Ausflug nach Alberobello begeben wir uns nach Süditalien in die Provinz Bari, die in der italienischen Region Apulien liegt. Ca. 60 km von der Provinzhauptstadt Bari entfernt, stechen Häuser aus der Landschaft empor, die aussehen, als hätte man sie direkt aus einem Märchenbuch genommen und in die italienische Landschaft gesetzt: Kleine weiße Rundhäuser mit Zipfelmützen-Dächern werden häufig mit christlichen Symbolen verziert und tragen am Zipfel des Dachs meist einen symbolischen Schlussstein. Diese außergewöhnlich geformten Häuser – die sogenannten Trulli – lassen sich in Apulien an mehreren Orten entdecken, aber nirgends gibt es mehr zu bestaunen als in Alberobello – wo sie auch zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurden.
Einer Sage nach baute man die Häuser im 14. und 15. Jahrhundert in Trockenbauweise mit losen Steinplatten, um die erhobene Steuer auf Wohnhäuser zu sparen. Da die Häuser aufgrund der flexiblen Errichtung bei einem Besuch der Steuereintreiber einfach in Einzelteile zerlegt werden konnten, galten sie nicht als Wohnhäuser und waren demnach nicht steuerpflichtig. Wer sich zunächst einen Überblick über das Märchendorf verschaffen möchte, ist auf dem Aussichtspunkt Belvedere Santa Lucia bestens aufgehoben. Von dort genießen Sie einen grandiosen Blick auf die zwei bekanntesten Stadtviertel Monti – eine Gemeinde mit ca. 1.020 Trulli – und Aia Piccola – ein dicht bebauter Teil mit der beeindruckenden Kirche Sant’Anonio da Padova, die ebenfalls im Trulli-Stil erbaut wurde.

Zu entdecken gibt es außerdem die Hauptkirche von Alberobello – die Wallfahrtskirche Basilica dei Santi Medici, den Casa d’Amore – der erste aus Kalk errichtete Trullo aus dem Jahr 1797 und den Trullo sovrano – der einzige über zwei Stockwerke reichende, 14 Meter hohe Trullo. Heute ist es ein Trulli-Museum für alle, die von den kleinen Märchenhäusern nicht genug bekommen können.
Noch etwas Abwechslung gefällig? In einer halben Stunde sind Sie von Alberobello aus an der Adriaküste für Wassersport oder den vollen Sonnengenuss. Das Märchendorf ist gerade im Sommer leider nicht mehr der ultimative Geheimtipp. Wir empfehlen daher eine Reise im Frühjahr oder im Herbst – oder am frühen Morgen. Gute Alternativen sind auch die im Umkreis gelegenen Orte Martina Franca und Locorotondo, die ebenfalls wunderhübsche Trulli-Bauten besitzen.
Der nächste Flughafen ist 60 km entfernt in Bari oder 80 km entfernt in Brindisi. Aber auch mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn (Regionalverkehr) ist das Märchendorf gut zu erreichen.
#3 Chioggia – Venedig-Flair im Kleinformat
Wer auf romantische Brücken, Lagunen und den harmonischen Anblick der Fischerboote aus ist, kann Venedigs entschleunigte und intimere Alternative besuchen: Chioggia. Die Lagunenstadt liegt 50 km südlich ihrer großen Schwester am südlichsten Ende der Lagune von Venedig in der Region Venetien.
Bei einem Besuch von „Klein-Venedig“ treffen Sie auf malerische Häuserzeilen, die von Kanälen durchzogen werden. Zwar kann die Stadt nicht mit dem großen und vielfältigen Kunstreichtum seiner großen Schwester und einem so dichten Kanalnetz mithalten, doch kann man beim Schlendern durch die romantischen Gassen der Stadt schnell einmal vergessen, in welcher der beiden Städte man sich gerade befindet.
Die Altstadt von „Klein-Venedig“ ist wunderschön: Über die Hauptwasserstraße Canale Vena spannen sich neun hübsche Brücken und sorgen für eine idyllische Atmosphäre. Von der Vigo-Brücke am Ende der Hauptstraße hat man sogar einen Blick über die gesamte Lagune bis nach Venedig.
Auch die älteste funktionierende Turmuhr der Welt finden Sie in Chioggia auf der Torre dell’orologio. Die drei eindrucksvollen Kirchen Santa Maria Assunta, San Domenico und San Martino sind weitere absolute Must-Sees der Stadt!
Jeden Donnerstag findet „El Zioba“ statt, einer der größten Wochenmärkte Venetiens. Hier bummeln Einheimische und Besucher entlang des Corso del Popolo und treffen sich anschließend in einem der vielen Cafés auf einen Sprizz. Über die Grenzen hinaus bekannt ist auch der Fischmarkt von Chioggia – ein echtes Erlebnis!
Auf der besagten Straße gibt es außerdem die achteckige Kuppel des Tempietto di San Martino im gotisch-venezianischen Stil, viele Cafés sowie die berühmteste Kirche von Chioggia zu besichtigen. In der Basilika San Giacomo finden Sie die Ikone Madonna della Navicella. Am Abend ist die Straße für Verkehr gesperrt und wird zu einer lebendigen und pulsierenden Fußgängerzone.
Wer nach einem langen Tag in der Stadt am Strand ausspannen möchte, fährt nur wenige Autominuten zu den Adria-Stränden. Das Seebad Sottomarina grenzt direkt an Chioggia – hier erwartet Sie ein 6 km langer Strand mit diversen Wassersportmöglichkeiten. Unser Geheimtipp für einen etwas weniger belebten Strand ist jedoch Isolaverde.
Der nächste Flughafen ist der internationale Flughafen in Venedig, der 60 km entfernt ist. Am einfachsten reist es sich mit dem Auto weiter, am eindrucksvollsten jedoch über den Wasserweg mit Wasserbussen über Fähren. Aber auch mit dem Landbus erreichen Sie Chioggia.
#4 Matera – Auf den Spuren von 007 in der ältesten Stadt der Welt
Matera haben Sie vielleicht sogar schon einmal gesehen, ohne dass Sie sich bewusst daran erinnern: Aufgrund seiner einzigartigen Beschaffenheit wurde die Stadt in Süditalien zum Drehort für die bekannte Bond-Reihe auserkoren. In dem 25. James Bond Teil „Keine Zeit zu sterben“ liefert sich 007 hier eine hitzige Verfolgungsjagd und schlängelt sich mit seinem Aston Martin durch die engen Straßen. Zunächst ein kurzer Faktencheck: Matera ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und in der süditalienischen Region Basilikata zuhause. Nicht nur als Filmkulisse macht die Stadt etwas her, sie zählt auch zu den ältesten Städten der Welt und wurde bereits vor 4.000 Jahren besiedelt.

Die Besonderheit der Stadt sind einzigartige Höhlenwohnungen – sogenannte Sassi. Diese bilden in der Altstadt eine ganze Höhlensiedlung, die seit 1993 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und das, obwohl die Stadt eine Zeit lang den undankbaren Namen „Der Schandfleck Italien” trug. Denn bis in die 1960er Jahre lebten Familien in den Höhlenwohnungen zusammen mit ihren Haus- und Hoftieren unter äußerst einfachen Bedingungen. Erst als Wohnungen für die Einwohner errichtet wurden, konnte das Image der Stadt aufpoliert werden, sodass Matera 2019 sogar zur europäischen Kulturhauptstadt wurde.
Bei einem Besuch in der außergewöhnlichen Stadt sollten Sie sich unbedingt die vier Felsenkirchen – auch Höhlenkirchen genannt – ansehen, darunter z.B. die Santa Maria De Idris. In den Innenräumen aller „Chiese rupestri“ gibt es viele alte Malereien zu entdecken, die teilweise über 900 Jahre alt sind.
Neben den Kirchen sollten Sie unbedingt eine der Felsenwohnungen in den Sassi besuchen. Viele der Wohnungen wurden erhalten oder restauriert und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung – bspw. Können Sie in den Museen Casa Cava und Casa Grotta einen Einblick in die Lebensverhältnisse bekommen, als die Sassi noch bewohnt waren.
Wer sich nach einem Blick auf die Stadt sehnt, besucht die Piazza Vittorio Veneto oder das Belvedere und bestaunt die beeindruckende Kulisse von oben – auch im Dunkeln ein besonderes Erlebnis. Die besten Orte für einen Blick auf die Sassi finden Sie hier.

Wir empfehlen, sich durch die schmalen Gassen treiben zu lassen und die Sand- und Tuffsteingebäude zu bewundern. Dann werden Sie vielleicht von selbst den Dom von Matera entdecken. Von außen ist er eher schlicht, dafür wartet im Inneren Prunk auf Sie.
Auf alle, die genug vom Stadtabenteuer haben, sorgt direkt neben Matera der beeindruckende Murgia Nationalpark mit abenteuerlichen Schluchten für ein einzigartiges Naturerlebnis.
Der nächste Flughafen liegt 60 km entfernt in Bari. Mit dem Bus oder dem Auto erreichen Sie die Stadt problemlos.
#5 Civita di Bagnoregio – Eine Reise in die Vergangenheit
Ein kleines autofreies Dorf erwartet Sie in der Gemeinde Bagnoregio an der Westküste Italiens in der Region Latium, in der auch Rom liegt. Über eine lange und schmale Fußgängerbrücke betreten Sie Civita di Bagnoregio und begeben sich damit auf eine Reise in die Vergangenheit. Das kleine Dorf ist auf einem Felsen gebaut und von einer Stadtmauer umgeben. Hinter den Mauern erwarten Sie mittelalterliche und antike Bauten, die eine einmalige Kulisse bilden. Der Ort ist zwar nur sehr, sehr klein und wurde lange Zeit sogar als „sterbendes Städtchen“ bezeichnet, da zeitweise nicht mehr als 12 Personen dort lebten, doch lohnt sich ein Besuch allemal. Durch die übersichtliche Größe kommt man unweigerlich an den schönsten Sehenswürdigkeiten von Civita di Bagnoregio vorbei, wenn man sich durch die malerischen Gassen bewegt. Auch ein Besuch des geologischen Museums lohnt sich, um mehr über die spannende Entstehungsgeschichte zu erfahren.

Märchenfreunde aufgepasst! Begeben Sie sich doch als kleine Challenge auf die Suche nach dem Haus von Pinocchio. Denn 2018 stellte der Ort das mittelalterliche Haus, das als Filmkulisse für den bekannten Film diente.
Da die Stadt mittlerweile an Bekanntheit gewonnen hat, empfiehlt sich das Schlendern durch die schmalen Gassen am Morgen oder in den frühen Abendstunden, um ungestört die Kulisse auf sich wirken zu lassen.
Die Anreise bis zum Dorf ist mit dem Auto möglich und auch der einfachste Weg.
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