Einer der berühmtesten Delfine der Welt ist verschwunden. 37 Jahre lang hat er in der Bucht der irischen Stadt Dingle gelebt. Nun wird er per Großeinsatz gesucht.
Fungie dürfte mindestens ebenso berühmt wie Flipper sein. Mit dem Unterschied, dass Fungie kein Fernsehstar ist, sondern seine Zuschauer ganz real begeistert – nämlich in der Bucht der kleinen irischen Stadt Dingle, wo der Delfin bereits seit 37 Jahren lebt. Ganz allein, ohne andere Artgenossen, dafür aber in sehr engem Kontakt mit Menschen. Denn Fungie hat jede Menge Spaß daran, im Wasser mit Schwimmern, Surfern oder auch Tauchern zu spielen. Längst gilt der männliche Tümmler, der einen dreieckigen Einschnitt an der Rückenflosse hat, als das Wahrzeichen von Dingle – und ist zugleich der Stolz ihrer Einwohner, die Fungie zu Ehren sogar eine Bronze-Skulptur errichteten.

Fungie im Guinness-Buch der Rekorde
Jahr für Jahr kommen zahlreiche Touristen und auch Heilsuchende nach Dingle – einzig und allein wegen Fungie. Damit aber nicht genug: Der berühmte Delfin hat es nicht nur zu einem eigenen Eintrag bei Wikipedia gebracht, sondern es sogar 2019 ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft – als „ältester Einzelgänger-Delfin der Welt“.
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Nach Angaben der Einwohner Dingles soll Fungie das erste Mal 1983 in der Bucht gesichtet worden sein. Man nahm damals an, dass der Delfin schon bald wieder verschwinden würde, doch er blieb. 37 Jahre lang, bis Dienstag. Seitdem wird das Tier unterschiedlichen Medienberichten zufolge vermisst und überall gesucht. Die ganze Stadt hilft bei der Suche. Bislang haben die Suchtrupps, die mit Booten unterwegs sind, jedoch kein Lebenszeichen von Fungie entdeckt. Ist der allseits beliebte Delfin etwa gestorben?
Wo ist Fungie?
Wildlebende Tümmler werden bis zu 25 Jahre alt. Somit ist Fungie mit mindestens 37 Jahren in einem ungewöhnlich hohen Alter. An den Tod des Tieres möchte in Dingle jedoch niemand glauben. Die Einwohner hoffen jedenfalls darauf, dass Fungie derweil nur dem Futter hinterher jagt, dass die Ostwinde weiter ins Meer hinaus getrieben haben, gibt „BBC“ die Hoffnung der Einwohner wieder. Auch bestehe die Möglichkeit, dass sich Fungie vor einem Buckelwal und einigen Delfinen, die der Küste ungewöhnlich nah gekommen seien, verstecke.
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Warum kam der Delfin allein nach Dingle?
Benannt wurde „Fungie“ nach einem lokalen Fischer, der wegen seines Versuchs, sich einen Bart wachsen zu lassen, gehänselt wurde und den Spitznamen „Fungus“ (Pilz) trug. Warum Fungie überhaupt allein nach Dingle kam und so lange dort blieb, ist unklar. „Einige sagen, er sei möglicherweise Waise gewesen, seine Mutter sei auf See gestorben. Er sei in den Hafen gekommen und hatte das Gefühl, dies sei ein sicherer Ort“, zitiert „BBC“ Seán, einen 42 Jahren Journalisten, der für die irischen Sender „RTÉ“ und „TG4“ arbeitet.