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Skurrile Satelliten-Bilder

Was verbirgt sich hinter dem gigantischen „Schlangenskelett“ vor der französischen Küste?

Die Wasserschlangen-Skulptur „Le Serpent d'Océane“ im Atlantik
Die Wasserschlange „Serpent d'Océan“ vor der französischen Atlantikküste Foto: Maps4News
Louisa Niewerth

28.06.2022, 10:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vor dem französischen Küstenstädtchen Saint-Brévin-les-Pins zeigen Google-Maps-Aufnahmen ein gigantisches „Schlangenskelett“, das auf TikTok für Aufsehen sorgt. TRAVELBOOK verrät, was sich hinter der Riesenschlange verbirgt und wo genau man sie finden kann.

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Mit den Funktionen von Google Maps finden viele die besten Restaurants in der Gegend oder nutzen die detaillierten Navigationsanweisungen. Doch mit Hilfe der Satellitenbilder lassen sich auch oft skurrile Dinge entdecken. In der Südbretagne in Frankreich ist eine solche Besonderheit in den vergangenen Wochen sogar auf den zweiten Platz der am häufigsten mit Google Street View besuchten Orte gestiegen: „Serpent d’Océan“, übersetzt „Meeresschlange“.

Die Meeresschlange „Serpent d’Océan“

„Serpent d’Océan“, das Schlangenskelett in Frankreich, ist weniger furchterregend, als der Name vermuten lässt. Eine schnelle Google-Suche verrät, dass das vermeintliche Meeres-Ungeheuer in Wirklichkeit eine Kunstinstallation ist. 

Schon seit zehn Jahren steht die 130 Meter lange Aluminium-Skulptur vor dem französischen Küstenstädtchen Saint-Brévin-les-Pins. Sie entstand 2012 im Rahmen des Estuaire-Festivals und wurde im gleichen Jahr an der Mündung des Flusses Loire in den Atlantik installiert. Bei Ebbe hebt sich die Schlange aus dem Wasser heraus – ein spektakuläres Bild, das jedes Jahr Hunderte von Touristen anlockt.

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Wer steckt dahinter?

Gigant der Avantgarde: Huang Yong Ping
Künstler der Avantgarde: Huang Yong Ping Foto: Picture Alliance

Ausgestopfte Elefanten, lebendige Skorpione, ein Riesen-Oktopus und das gigantische Schlangenskelett in Frankreich: Für diese Kunstwerke ist der chinesische Künstler Huang Yong Ping laut „Spiegel“ international bekannt. 1954 in Xiamen in China geboren, wurde er in den 1980er Jahren eine unverzichtbare Figur der chinesischen Avantgarde-Kunstbewegung, bis er 1989 nach Paris auswanderte. Wegen der kulturellen Kollisionen und Unterschiede, die er in seinem Leben erlebte, setzt sich Yong Ping in seinen Werken oft mit den Paradoxien der Ost-West-Dualität auseinander. Das ist auch in „Le Serpent d’Océan“ bemerkbar. Das für die chinesische Kultur wichtige Schlangenmotiv kontrastiert den Skulptur-Standort in seiner Wahlheimat in Frankreich.

Yong Ping verstarb im Alter von 65 Jahren in Paris. Seine Werke sind für Kunstliebhaber weiterhin in vielen der berühmtesten Museen der Welt zu sehen. Dazu gehören das Museum of Modern Art (MomA) in New York, das Guggenheim Museum im spanischen Bilbao und das Centre Pompidou in Paris. Bei einem Besuch in jeder dieser Museen sollte man sich die Zeit nehmen, sich seine Werke anzusehen.

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Bedeutung des Schlangenskeletts

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Yong Ping verkörpert mit dieser Skulptur sowohl seine Kultur als auch Überzeugungen. Indem er eine der Hauptfiguren der chinesischen Mythologie an europäischen Ufern auftauchen lässt, fokussiert er auf Identität und kulturelle Hybridität. Mit seiner Kunst will er eine Verbindung zwischen Kunst, Kultur und politischem Bewusstsein erschaffen – die Schlange soll auch auf Umweltprobleme aufmerksam machen.

Yong Ping zeigt, dass Menschen zwischen ihren kreativen Fähigkeiten und vernichtenden Impulsen hin und her gerissen sind. Das „angeschwemmte“ Skelett der Riesenschlange verdeutlicht die zerstörerische Meeresverschmutzung.

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Das Küstenstädtchen Saint-Brévin-les-Pins

Saint–Brevin–les–Pins, Frankreich
Saint-Brévin-les-Pins, Frankreich Foto: Picture Alliance

„Die Perle der Südbretagne“: So beschreiben Einheimische den Badeort Saint-Brévin-les-Pins, der an einem der schönsten Küstenstriche der Loire-Atlantique liegt. Hier gibt es kilometerlange Strände, die von endlosen Sanddünen und Pinienwäldern umgeben sind – ideal für Naturliebhaber und Familien. Übrigens wurden die Strände von Saint-Brévin-les-Pins mit dem europäischen Label „Pavillion Bleu“ ausgezeichnet, das eine gute Wasserqualität garantiert.

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Besonders empfehlenswert sind in dem Küstenstädtchen die vielen verschiedenen Radtouren auf denen man die Bretagne ganz in Ruhe erleben kann.

Themen: #amex
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