Nicht nur Deutschland stöhnt unter den aktuell hohen Temperaturen. Im Süden Europas ist es teilweise noch viel heißer, in Italien gab es bereits einen ersten Hitzetoten. Auf Sardinien und Sizilien könnte das Thermometer laut Meteorologen sogar auf bis zu 48 Grad ansteigen. Was Urlauber beachten sollten und wie sie sich am besten vor Hitze schützen – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Schon im vergangenen Sommer berichteten TRAVELBOOK und zahlreiche andere Medien über Dürre, Hitze und Brände in Europa. Und selbst über den Winter stellte sich keine Erleichterung ein. In vielen Regionen blieben die erhofften und notwendigen Mengen an Regen und Schnee aus. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Vor allem der Süden Europas kämpft aktuell mit Extrem-Temperaturen von bis zu 48 Grad Celsius.
„Verantwortlich für diese extreme Wetterlage ist das Hoch ‘Fee‘“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung auf TRAVELBOOK-Nachfrage. „Die Hitze kam direkt aus Nordafrika, aus der Sahara und hat sich über ganz Europa breitgemacht. Auf Mallorca sind es heute zum Beispiel 35 Grad an den Küsten, im Inselinneren sogar 37 bis 38 Grad. Auf dem spanischen Festland sind es ebenfalls bis zu 38, 39, teilweise 40 Grad.“

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Erster Hitzetoter in Italien
In Italien hat die Hitze bereits ein erstes Todesopfer gefordert. Wie die italienische Tageszeitung „Il Giorno“ berichtet, brach am Dienstag in der Stadt Lodi in der Lombardei ein 44-jähriger Straßenarbeiter bei 40 Grad und sengender Sonne zusammen und starb später im Krankenhaus. In Rom wurden am selben Tag laut der britischen „Daily Mail“ einige Touristen bei 36 Grad ohnmächtig. Auch aus der griechischen Hauptstadt Athen gibt es Berichte von Urlaubern, die ohnmächtig geworden seien. Auf der berühmten Akropolis wurden Sonnenschirme aufgestellt, und das Rote Kreuz verteilt kostenlos Wasser an die Besucher.
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Ein Ende der extremen Lage ist derzeit nicht abzusehen, sagt Wetter-Experte Jung. „Die Hitze wird uns den ganzen Juli über und bis in den August hinein begleiten, da ist erstmal gar kein Zurückweichen zu erkennen. Das entspricht aber alles genau dem, was die langfristigen Wettermodelle schon im Frühling vorhergesagt hatten, schon damals hieß es, es wird ein sehr warmer und sehr trockener Sommer.“

Wie können sich Urlauber im Süden von Europa vor der Hitze schützen?
Hier kommen einige Tipps, wie Urlauber im Süden Europas sich vor der extremen Hitze schützen können:
1. Genug trinken
Je mehr wir schwitzen, desto mehr Flüssigkeit verlieren wir. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät daher auf ihrem Portal „Klima Mensch Gesundheit“: etwa zwei bis drei Liter trinken. Die beste Wahl sind Wasser, (gekühlte) Tees ohne Zuckerzusatz und Saftschorlen. Eine Strategie, um dieses Vorhaben auch umzusetzen: Jede Stunde ein Glas leeren – und zwar auch dann, wenn sich kein Durst meldet. Denn der setzt erst ein, wenn der Körper bereits zu viel Flüssigkeit verloren hat.
2. Den Körper kühl halten
Dabei kann schon das Outfit den entscheidenden Unterschied machen. Die BZgA empfiehlt Kleidung aus Viskose, dünner Baumwolle, Leinen oder Seide mit lockeren Schnitten. So kann die Luft zirkulieren und die Haut abkühlen.
Wer schon mal in einem schwarzen Shirt in der prallen Sonne gesessen hat, weiß: Auch die Farbe zählt. An heißen Sommertagen sind daher helle Kleidungsstücke die beste Wahl. Denn sie reflektieren das Sonnenlicht, während dunkle Farben seine Wärme aufnehmen und uns damit noch mehr schwitzen lassen.
Weitere Wege, um dem Körper etwas Abkühlung zu schenken: kühle, feuchte Umschläge für Arme, Beine, Stirn oder Nacken. Oder die Handgelenke unter kühles, fließendes Wasser halten. Auch gut: eine leere Sprühflasche mit Wasser füllen. So hat man ein selbstgemachtes Wasserspray, mit dem man sich unterwegs jederzeit sich etwa Gesicht, Arme und Dekolleté benetzen kann.
3. Nicht zu viel vornehmen
Klar, gerade bei einem Städtetrip möchte man natürlich besonders viel sehen und erleben. Bei großer Hitze ist es jedoch besser, sich tagsüber nicht im Freien aufzuhalten und etwa auf klimatisierte Museen oder Shoppingmalls auszuweichen. Spaziergänge durch die Stadt besser auf den frühen Morgen oder in die Abendstunden legen. Direkte Sonneneinstrahlung meiden und im Zweifel einen Sonnenschirm mitnehmen. Der Kopf sollte besonders vor der Sonne geschützt werden.
Mit Material von dpa