In den vergangenen Jahren haben immer wieder verschiedene Städte und Dörfer in Italien von sich reden gemacht, weil sie Häuser zum Spottpreis zum Verkauf anboten. Nun läuft in der kroatischen Stadt Legrad ein ähnliches Projekt. Hier sollen Häuser für nur 13 Cent den Besitzer wechseln. Doch wie fast immer in solchen Fällen gibt es einen Haken.
Legrad im Norden von Kroatien war einst die zweitgrößte Stadt auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens. Doch mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie vor rund 100 Jahren und der neuen Grenzziehung verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, wie Reuters berichtet. Viele Bewohner zogen fort, heute leben nur noch etwa 2250 Menschen in Legrad – das sind nur noch halb so viele wie noch vor 70 Jahren.
Um der Landflucht entgegenzuwirken und wieder Menschen in die Stadt zu locken, hat der Bürgermeister von Legrad sich etwas Besonderes einfallen lassen: Leer stehende Häuser und verlassene Baustellen werden zum Spottpreis von gerade mal 1 Kroatischem Kuna zum Verkauf angeboten. Das entspricht etwa 13 Euro-Cent.
Welchen Haken hat die Verkaufsaktion in Legrad?

Zunächst standen 19 Objekte zur Auswahl, die sich laut Reuters in unterschiedlichen Stadien des Verfalls befanden. Einige Häuser sind demnach Halbruinen, ohne Fenster und Türen, die Wände teilweise mit Schimmel bedeckt. Andere Objekte befinden sich in etwas besserem Zustand. Aber alle benötigen eine mehr oder weniger aufwendige Renovierung. Und das ist auch der Haken an der Aktion.
Zwar zahlt die Stadt jedem neuen Besitzer einen Zuschuss von 25.000 Kuna (ca. 3333 Euro) für notwendige Renovierungsarbeiten. Aber bei den meisten Häusern dürfte deutlich mehr Geld erforderlich sein, sodass potenzielle Käufer über ein gewisses Budget verfügen müssen. Aber das ist nicht die einzige Bedingung, die an den Kauf eines der Spottpreis-Häuser geknüpft ist. Die Bewerber müssen unter 40 Jahre alt sein und sich verpflichten, für mindestens 15 Jahre in Legrad zu bleiben.
Dennoch ist die Aktion erfolgreich angelaufen, von den anfangs 19 Objekten wurden inzwischen bereits 17 verkauft. „Nach einigen Medienberichten über unsere Aktion bekamen wir Anfragen für Häuser aus sehr weit entfernten Orten wie Russland, der Ukraine, der Türkei, Argentinien oder Kolumbien“, zitiert Reuters den Bürgermeister der Stadt. Allerdings verkaufe man derzeit nur an Einheimische, weil die Einwanderungsbedingungen für Kroatien schwierig seien.