In einem ICE auf dem Leipziger Hauptbahnhof ist am Mittwoch ein präparierter Stecker gefunden worden. Eine Berührung hätte zu schweren Verletzungen, wenn nicht gar zum Tod führen können. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Versuchs der gefährlichen Körperverletzung gegen Unbekannt und fordert Bahnreisende auf, besonders achtsam zu sein.
Ein Bahnmitarbeiter hat am Mittwochnachmittag (22. September) die Bundespolizeiinspektion Leipzig über einen präparierten Stecker in einem ICE im Leipziger Hauptbahnhof informiert. Der Stecker war an den Enden abgeschnitten und bearbeitet worden und steckte in einer Steckdose zwischen zwei Fahrgastsitzen. Bei einer Berührung hätte es zu schweren Verletzungen kommen können, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundespolizei. Laut einem fachkundigen Bahnmitarbeiter habe man anschließend die angelegte Spannung gemessen. Diese lag bei 230V – es bestand somit Lebensgefahr.
Ermittlungsverfahren eingeleitet
Wegen des Versuchs der gefährlichen Körperverletzung mit einer das Leben gefährdenden Behandlung hat die Bundespolizei nun ein Ermittlungsverfahren gegen den bisher unbekannten Täter eingeleitet, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Zudem warnt die Bundespolizei Reisende – sollten sie in einem ICE oder anderen Zügen einen präparierten Stecker bemerken – diesen keinesfalls anfassen. Es bestünde Lebensgefahr. „Sollten Reisende in anderen Zügen ähnliche Feststellungen treffen, so können Sie sich jederzeit an die nächste Polizeidienststelle wenden“, betonte ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber TRAVELBOOK auf Nachfrage. Derzeit könne man noch nicht nachvollziehen, ob es ähnlich gelagerte Fälle schon einmal gegeben habe.

Auch interessant: Darf ich mich in einem überfüllten ICE in die 1. Klasse setzen?
Bundespolizei sucht Zeugen
Nach dem gefährlichen Fund sucht die Bundespolizei nun Zeugen und befragt sowohl Mitarbeiter der Deutschen Bahn als auch vom Reinigungsunternehmen, wie eine Sprecherin am Donnerstag nach Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Der ICE sei ihren Angaben zufolge aus Frankfurt am Main (Hessen) gekommen. Die Deutsche Bahn will das weitere Vorgehen nun mit den zuständigen Behörden abstimmen, wie ein Sprecher am Donnerstag auf Nachfrage von TRAVELBOOK mitteilte.