Nach dem verheerenden Brand, der Notre-Dame im Frühjahr 2019 schwer beschädigte, laufen die Aufbauarbeiten. Nun wurde ein konkreter Termin für die Wiedereröffnung bekannt gegeben. Wann die weltberühmte Kathedrale wieder öffentlich zugänglich ist, wie sie aussehen soll und warum die „neue“ Notre-Dame auf Kritik stößt: TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Im März 2019 gingen die Bilder der brennenden Kirche Notre-Dame um die Welt. Der Brand wurde versehentlich ausgelöst und beschädigte die Kathedrale, die eines der Wahrzeichen von Paris ist, schwer. Neben dem Dachstuhl fiel auch der Innenbereich zu großen Teilen den Flammen zum Opfer. Die Anteilnahme nach der Katastrophe war groß, so wurden mehr als eine Milliarde Euro gespendet. Sie ermöglichten einen schnellen Wiederaufbau von Notre-Dame. Nun wurde mitgeteilt, wann man plant, die Tore der weltberühmten Kirche wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen.
Philippe Jost, Vizechef der Wiederaufbau-Behörde, verkündete, Notre-Dame werde zum katholischen Feiertag Mariä Empfängnis am 8. Dezember 2024 wieder eröffnet. Das berichtete unter anderem die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf AFP. Man liege im Zeitplan und sei optimistisch. Bislang habe man etwa die in der Kathedrale befindliche größte Orgel Frankreichs komplett gereinigt, der 2019 in Flammen aufgegangene Dachreiter werde in diesem Jahr fertiggestellt. Zwar werde es auch nach der Wiedereröffnung von Notre-Dame noch Arbeiten geben, diese seien aber nicht auf den Brand zurückzuführen.
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So soll Notre-Dame nach dem Wiederaufbau aussehen

Wenn Notre-Dame wieder eröffnet, wird sie nicht genauso aussehen, wie zuvor. Zwar wird das Äußere nahezu identisch nachgebaut. Doch einige Änderungen soll es bei der Bepflanzung und auch im Innenbereich durchaus geben. Das zeigen auch Entwürfe zur Neugestaltung des Architekten Bas Smets. Der Belgier legte vor allem einen Fokus auf die Begrünung des Außenplatzes, der 30 Prozent mehr Bepflanzung als vor der Brandkatastrophe aufweisen sollen. So will man den bestehenden Baumbestand um 131 weitere Bäume erweitern und auf der Rückseite der Kathedrale eine große Rasenfläche schaffen. Der neu begrünte Vorplatz soll zudem als Warteplatz für die zu erwartenden Massen an Touristen dienen.
Unter ihm befindet sich ein weiteres Highlight der Entwürfe. Hier soll ein altes Parkhaus zu einem neuen Besucherzentrum umgebaut werden, in dem es Schließfächer, Toiletten und eine „Museumsinfrastruktur“ geben soll, wie WELT berichtet. Über einen Aufgang soll man zur Krypta von Notre-Dame kommen. Im Innenbereich werden unter anderem der Altar, das Taufbecken und 1500 Sitzplätze neu gestaltet. Zudem soll es eine neue Besucherführung in Notre-Dame geben. Gläubigen und Touristen, die nicht aus dem Besucherzentrum kommen, sollen durch die Haupt-, statt wie bislang durch die Seitentür eintreten. Außerdem will man statt der alten auch zeitgenössische Bilder anbringen, Bänke beleuchten und beweglich gestalten und sogar eine Videoprojektion mit Bibelzitaten in verschiedenen Sprachen installieren.

Wie die „neue“ Notre-Dame ankommt
Die neue Bepflanzung rund um den Vorplatz der weltberühmten Kirche sowie die Entwürfe von Bas Smets sorgten generell für Begeisterung. So hieß es unter dem entsprechenden Instagram-Beitrag des Architekten, die Entwürfe seien „wunderschön“ und „monumental“.
Es gibt jedoch auch Kritik an den Wiederaufbau-Plänen, vor allem was die Multimedia-Gestaltung und den Innenbereich angeht. Notre-Dame werde zu einem „Disneyland“ gemacht, hieß es. Die Pläne seien „grotesk“, sagte etwa der Journalist Stéphane Bern bereits im Dezember 2021 in einem offenen Brief, den knapp 100 Intellektuelle und Kunsthistoriker unterzeichneten. Darin heißt es, mit den Wiederaufbau-Plänen reduziere man Notre-Dame „auf ein Nichts“.