Palau steht für eine traumhafte Landschaft und paradiesische Strände. Die Korallenriffe, die die Inseln des Pazifikstaats umgeben, sind bei Schnorchlern und Tauchern beliebt – doch genau diese tragen eine unsichtbare Gefahr ins Meer, die die Korallen absterben lässt: Sonnencreme. Ab sofort sind daher Sonnencremes mit bestimmten Inhaltsstoffen im Inselstaat Palau verboten.
Palau ist damit das erste Land der Welt, das Sonnencremes mit Substanzen, die für Korallen schädlich sind, verboten hat. Wer sie trotzdem benutzt und erwischt wird, muss mit umgerechnet bis zu 875 Euro Strafe rechnen. Ein entsprechendes Gesetz zum Verbot bestimmter Sonnenschutzmittel war in Palau bereits Ende des Jahres 2018 vom Parlament verabschiedet worden. Nun ist es wie geplant am 1. Januar 2020 in Kraft getreten.
Palaus Präsident Thomas Remengesau hatte bereits bei der Verabschiedung des Gesetzes angekündigt, alle nicht erlaubten Cremes, die von Urlaubern ins Land gebracht werden, beschlagnahmen zu lassen. Remengesau mahnte aber auch, ein „vernünftiges Gleichgewicht zu halten zwischen der Erziehung und der Abschreckung von Touristen“. In bestimmten Sonnencremes sind unter anderem die Chemikalien Oxybenzon und Octinoxat enthalten, die Korallen ausbleichen oder ganz absterben lassen.
Auch Hawaii plant Sonnencreme-Verbot
Palau – gelegen zwischen Australien und Japan – besteht aus mehr als 350 Inseln, hat aber nur etwa 20.000 Einwohner. Seit einiger Zeit setzt man dort verstärkt auf umweltschonenden Tourismus. Pro Jahr kommen etwa 100.000 Urlauber, die meisten aus Asien und den USA. Seit einiger Zeit planen auch Hawaii und die Karibik-Insel Bonaire ein Verbot bestimmter Sonnencremes. Auf Hawaii soll das Verbot voraussichtlich ab 2021 gelten.