Die Corona-Krise hat den Tourismus weltweit so gut wie zum Erliegen gebracht. Doch in der Schweiz gibt es ein Unternehmen, das diese Situation ausnutzen möchte – mit luxuriösen „Quarantäne-Apartments“, inklusive Spa-Behandlungen, Room-Service und Corona-Tests für 460 Euro.
Das Konzept des Schweizer 5-Sterne-Hotel „Le Bijou Hotel & Resort“ ist, Apartments zu kaufen und dann in Mini-Luxus-Hotels zu verwandeln. Bisher gibt es „Le Bijou“-Apartments in Basel, Bern, Genf, Luzern, Zürich und Zug.
Nun wurde dieses Konzept auf Basis der Coronakrise umgemodelt, und zwar zu sogenannten „Quarantäne-Apartments“. Das sei, so das Hotel auf seiner Website, die „beste Option“ aktuell. Tatsächlich scheinen die Apartments perfekt auf die Bedürfnisse potenzieller Gäste während der Pandemie angepasst zu sein.
Was bieten die „Quarantäne-Apartments“?
Laut der Website des Hotels wird das Essen, natürlich vom eigenen Küchenchef, auf das Zimmer geliefert – wer möchte, kann dem Chef sogar bei der Zubereitung zuschauen, damit auch gewährleistet ist, dass es wirklich hygienisch zugeht. Für die Entspannung sollen Spa-Therapeuten sorgen, die auf dem Zimmer bei Bedarf Behandlungen durchführen.
In Zeiten, in denen viele Menschen weltweit um ihre Gesundheit bangen, scheint so ein Angebot natürlich mehr als absurd. Über die Gefahr von Covid-19 ist man sich aber scheinbar auch bei „Le Bijou“ bewusst. So schreibt das Hotel etwa: „Unsere Apartments sind alle zentral gelegen und in unmittelbarer Nähe zu Notfall-Krankenhäusern.“
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Alle, die nun (eventuell berechtigterweise) Angst um ihre Gesundheit während des Luxus-Urlaubs haben, werden von „Le Bijou“ beruhigt: Man biete zusätzlich ein tägliches 24-Stunden Gesundheitsmonitoring und wer wolle, könne sogar einen Corona-Test machen. Der kostet zwar 460 Euro, aber da die Suite alleine schon 13.000 Euro pro Nacht kosten soll, fällt dieser Betrag wohl auch nicht mehr ins Gewicht. Es ist ja schließlich für die Gesundheit.
Ist das überhaupt legal?
In Deutschland ist es Hotels aktuell nicht erlaubt, Zimmer kommerziell zu vermieten. Bei Widerhandlungen droht eine Geldbuße. Doch wie sieht es in der Schweiz aus? Tatsächlich dürfen Hotels dort noch öffnen. „Gemäß der Verordnung des Bundesrates vom 16.03.2020 müssen Restaurants, Freizeiteinrichtungen etc. schließen, nicht jedoch Hotels. Diese seien notwendig, um normale Arbeitsprozesse zu gewährleisten“, informiert der Hotelverband Schweiz auf seiner Website.
Ob es aktuell sinnvoll ist, Luxus-Urlaub in Zeiten einer Pandemie zu promoten, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.
TRAVELBOOK hat „Le Bijou“ um ein Statement gebeten, bisher aber keine Antwort erhalten.