Eigentlich sollten Tagestouristen in Venedig schon ab dem 1. Juli 2020 eine Eintrittsgebühr zahlen. Doch der Termin wurde immer wieder verschoben. Jetzt ist die Eintrittsgebühr für die italienische Lagunenstadt nun beschlossene Sache. TRAVELBOOK hat alle Infos zu den Einzelheiten.
Nachdem das geplante Eintrittsgeld für Tagestouristen in Venedig immer wieder verschoben wurde, stehen der Starttermin wie auch die genaue Höhe der Gebühr nun fest. Am Dienstag (12. September) beschloss der Gemeinderat der Stadt, eine Gebühr von fünf Euro von Touristen zu erheben, die nur für ein paar Stunden bleiben und nicht übernachten. Die Regelung soll im Frühjahr starten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). 2024 solle sie zunächst an 30 Tagen gelten, an denen besonders viele Touristen die Stadt besuchen. Später solle die Regelung dann ausgeweitet werden. Die genauen Termine stünden jedoch noch nicht fest.
Hintergrund der Einführung einer Eintrittsgebühr für Kurzbesucher ist hohe Zahl an Touristen, die die italienische Lagunenstadt Jahr für Jahr besuchen. In der Hauptsaison seien laut dpa an manchen Tagen mehr als doppelt so viele Touristen in Venedig wie die Stadt Einwohner hat. Derzeit leben in Venedig rund 50.000 Menschen.
Bis zu 300 Euro Strafe bei Regelverstoß
In der Kritik stehen seit Jahren insbesondere Kreuzfahrt-Touristen, die meist wenig Geld in der Stadt lassen, dafür aber umso mehr Müll. Deshalb gibt es schon seit Jahren Überlegungen, von Tagestouristen Eintritt zu verlangen. Da die Pläne allerdings auch bei den Einwohnern umstritten sind, wurde die Entscheidung mehrfach verschoben, berichtet dpa weiter.
Geplant sei nun, dass sich Kurzbesucher übers Internet einen QR-Code aufs Handy laden können, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Wer dwn Code nicht vorweisen kann, muss muss mit einer Geldstrafe zwischen 50 und 300 Euro rechnen.
Venedig überwacht digital die Touristenströme
Um die Touristenströme in Venedig zu überwachen, hatte die Stadt bereits 2021 ein digitales Kontrollzentrum eingerichtet. Dort werden auf riesigen Bildschirmen verschiedene Daten in Echtzeit angezeigt. Dazu zählen unter anderem die Anzahl und Art der Boote auf den Kanälen der historischen Stadt und die Parksituation auf öffentlichen Parkplätzen. Zu sehen sind auch Bilder von Kameras, die in der ganzen Stadt verteilt sind.
Ebenso wird der aktuelle Personen- und Touristenfluss in der Stadt angezeigt. Hierfür messen Sensoren, wie viele Menschen den Tag über Venedig betreten und wie viele die Stadt wieder verlassen. Die Daten zeigen auch, aus welchen Ländern oder Regionen Italiens die Personen kommen. Man sieht auch, wo sie sich jeweils innerhalb der Stadt aufhalten. Das preisgekrönte, rund drei Millionen Euro teure System bildet die Grundlage für die Verwaltung der neuen Eintrittsgebühr.