Politische Unruhen, die Gefahr von Terroranschlägen und Naturkatastrophen, eine hohe Kriminalitätsrate und schlechte medizinische Versorgung bedeuten für Reisende ein schwer kalkulierbares Sicherheitsrisiko. Die interaktive Weltkarte „Risk Map“ zeigt, wo auf der Welt Sie 2023 besonders vorsichtig sein müssen.
Wer in den Urlaub fährt, möchte vorab in den meisten Fällen über die Sicherheitslage in dem Urlaubsland informiert sein. Welche Länder am gefährlichsten sind und wo die Risiken für Reisende auf der ganzen Welt besonders groß sind, zeigt die interaktive „Risk Map“, die von dem Unternehmen International SOS herausgegeben wird.
Die Daten in der „Risk Map“ setzen sich aus Analysen von 2022 sowie Prognosen für das kommende Jahr zusammen. Dabei spielt die aktuelle politische Lage eine große Rolle, ebenso wie Faktoren wie Terrorgefahr, soziale Unruhen, Überfälle und Entführungen und Betrugsvergehen. Das Ergebnis wird in fünf Risikostufen unterteilt: unerheblich (grün), gering (gelb), mittel (orange), hoch (hellrot) und extrem (dunkelrot). Die Einschätzungen richten sich in erster Linie an Geschäftsreisende und Unternehmen, aber auch für Urlauber und Reisende bietet die Weltkarte eine Orientierungshilfe.
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Welche Länder sind besonders sicher?
„Unerheblich“ ist das Risiko laut der Reisesicherheits-Weltkarte besonders in Norwegen, Finnland, Dänemark, Island, Luxemburg, der Schweiz, Liechtenstein, Andorra und Slowenien sowie in Grönland, den karibischen Turks- und Caicosinseln und auf einigen kleinen Inselgruppe in Ozeanien wie den Cook-Inseln, Marshallinseln und Tuvalu.
Ein geringes Sicherheitsrisiko gilt für den Großteil Europas – mit wenigen Ausnahmen, wie der Türkei, dem Kosovo und der Grenzregion zwischen Serbien und Montenegro sowie Serbien und Nordmazedonien. Auch das an die Ukraine grenzende Moldawien wird ebenso wie Russland mit einem mittleren Sicherheitsrisiko bewertet. Die Sicherheitslage in der Ukraine hat sich im Vergleich zum Vorjahr drastisch verschlechtert, wegen des dort herrschenden Kriegs ist das Sicherheitsrisiko hier nun „extrem“.
Auch in Nordamerika und Teilen Südamerikas und Mittelamerikas ist das Sicherheitsrisiko laut den Experten gering. Konkret zählen zu diesen Staaten Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Suriname, Französisch Guyana, Panama, Costa Rica, Kuba, die USA und Kanada. Ebenfalls sicher sind laut den Experten Australien und Neuseeland sowie China, Japan, Thailand, Vietnam, Malaysia, Südkorea, der Oman und Usbekistan. In Afrika gelten unter anderem Marokko, Namibia, Botswana, Sambia, der Senegal und Ghana als Länder mit einem niedrigen Sicherheitsrisiko.
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Die gefährlichsten Länder weltweit
Neben der bereits erwähnten Ukraine wird das Risiko noch in vielen anderen Staaten Asiens, Afrikas und Südamerika als hoch bewertet, in einigen Ländern sogar als extrem. Zu den gefährlichsten Ländern weltweit zählen laut den Experten weiterhin unter anderem Syrien, Afghanistan, Libyen, Jemen und die Zentralafrikanische Republik. Neben diesen wurden auch folgende Staaten und Regionen als extrem und hochgefährlich markiert:
Extrem hohes Sicherheitsrisiko:
- Afghanistan
- Östliche Teile von Ägypten
- Gaza Streifen
- Teile des Irak
- Teile der Demokratische Republik Kongo
- Libyen
- Mali
- Teile von Mosambik
- Teile von Nigeria
- Teile von Pakistan
- Somalia
- Südsudan
- Syrien
- Ukraine
- Zentralafrikanische Republik
Hohes Sicherheitsrisiko:
- Teile Mexikos
- Teile Guatemalas
- El Salvador
- Honduras
- Teile Panamas
- Teile Kolumbiens
- Grenzregion zwischen Ecuador und Kolumbien
- Venezuela
- Haiti
- Teile Perus
- Algerien
- Grenzgebiete von Tunesien
- Teile Mauretaniens
- Teile Ägyptens
- Teile Malis
- Burkina Faso
- Grenzgebiete der Elfenbeinküste
- Teile Nigers
- Teile Tschads
- Nigeria
- Grenzgebiet des Kamerun
- Teile der Demokratischen Republik Kongo
- Teil der Republik Kongo
- Grenzregion von Mosambik und Tansania
- Teile Madagaskars
- Teile Kenias
- Teile Äthiopiens
- Grenzgebiet zwischen Eritrea und Äthiopien
- Grenzgebiet zwischen Eritrea und Sudan
- Teile des Sudans
- Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien
- Teile des Iraks
- Teile der Türkei
- Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan
- Grenzgebiet zwischen Georgien und Russland
- Teile Georgiens
- Teile Pakistans
- Grenzgebiet zwischen Iran und Pakistan
- Teile Tadschikistans
- Teile Kirgisistans
- Teile Indiens
- Grenzregion zwischen Indien und Nepal
- Myanmar
- Teile des Südens Thailands
- Teile der Philippinen
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In welchen Ländern ist mentale Gesundheit ein Risikofaktor?

Nachdem im vergangenen Jahr noch der Einfluss von Corona als neues Risiko aufgenommen wurde, spielt dieses in der diesjährigen Karte keine Rolle mehr. Stattdessen neu: der Stand der mentalen Gesundheit in den Ländern weltweit. Die Karte zeigt hier den Anteil der Bevölkerung, die an einer psychischen Erkrankung leidet, dazu zählen laut International SOS Depressionen, Angstzustände, Essstörungen, Bipolare Störungen und Schizophrenie. Grundlage sind Daten der World Health Organization (WHO).
Die Karte zeigt, dass vor allem in Grönland, Australien, Spanien, Französisch Guyana und dem Iran Menschen unter mentalen Problemen leiden. Hier sind 17,5 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.