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Niederlande

Noch ein Geheimtipp: Schlösser-Radtour in Achterhoek

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TRAVELBOOK Redaktion

14.03.2019, 07:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Niederlande lassen sich sehr gut mit dem Fahrrad erkunden. Durch das grüne Herz des Achterhoek führt die Acht-Schlösser-Route zu Landgütern, Herrenhäusern und Schlössern. Die Region ist touristisch noch eher unbekannt – was erstaunt.

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Karin de Rouw weiß, dass Kinderträume wahr werden können. Als Achtjährige besuchte sie mit ihrem Vater das Schlösschen Keppel bei Doetinchem und war fasziniert. „Seit dieser Zeit habe ich immer davon geträumt in einem Schloss zu wohnen“, erzählt de Rouw.

Im Jahr 2005 hörte die 57-Jährige von Schloss Vorden, einem Landsitz aus dem 15. Jahrhundert, umgeben von breiten Wassergräben. „Da habe ich zugeschlagen und meinen Kindertraum wahrgemacht“, sagt de Rouw. Durch den Verkauf einer Druckerei hatte die Unternehmerin das nötige Geld.

Urige Schlossherberge

De Rouw ist heute glückliche Schlossherrin, aber auch Köchin, Putzfrau und Verwalterin. „Ich bin Mädchen für alles“, sagt sie. Eine knappe Stunde dauert die Führung vom Keller bis zum Dachboden durch 25 Säle, Kammern und private Räume. Über eine steile Wendeltreppe geht es zur obersten Etage des Backsteingebäudes, wo auch die Gästezimmer der urigen Schlossherberge sind.

Das Schloss und das hübsche Landstädtchen Vorden sind Ausgangspunkt für die Acht-Schlösser-Radtour, die über 36 Kilometer auf kaum befahrenen Landstraßen, Sandpisten und schattigen Alleen durch die stille Landschaft des Achterhoek führt. Die gut gekennzeichnete Route wurde bereits 1913 geschaffen und gilt damit als der älteste touristische Radweg der Niederlande.

Wo die Uhren langsamer ticken

Mehr als 100 Jahre später ist der Achterhoek – übersetzt „die hintere Ecke“ – für viele Urlauber aus Deutschland noch immer eine unentdeckte Region. Dort ticken die Uhren sprichwörtlich langsamer als im dicht besiedelten Westen der Niederlande. Grasgrüne Kuhweiden und endlose Wälder mit knorrigen Eichen und Buchen prägen das Bild der stillen Landschaft. Nordöstlich von Arnheim erstreckt sich der Achterhoek rund 50 Kilometer von Westen nach Osten.

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Der Achterhoek beheimatet rund 40 der insgesamt mehr als 700 Schlösser, Burgen, Herrenhäuser und Landsitze in den Niederlanden. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert sind dort die allermeisten Bauwerke im Auftrag des Landadels entstanden, im 18. und 19. Jahrhundert wurden sie oftmals umgebaut und erweitert.

Schloss-Besichtigung und die Gärten von De Wiersee

Schloss Vorden ist das einzige Schloss an der Acht-Schlösser-Route, das seine Innenräume zur Besichtigung geöffnet hat. Die weiteren sieben Schlösser, Herrenhäuser und Landsitze können nur von außen betrachtet werden. Sie werden von den Nachkommen ihrer Erbauer bewohnt, sind im Besitz von Stiftungen oder dienen Unternehmerfamilien als private Rückzugsorte.

Der Landsitz De Wiersse ist bereits seit dem 17. Jahrhundert im Eigentum der Familiendynastie Gatacre. Die heutige Besitzerin Mary Gatacre bewohnt mit ihrem Mann und den Kindern das zierliche Schlösschen. An sechs Tagen im Jahr öffnet sich für Blumenfreunde die Gartenlandschaft. Außergewöhnlich ist die Kombination verschiedener Gartenstile: Vom Rosenparterre im französischen Stil über den Fontänenhof, geheimnisvolle Laubengänge, den Küchen- und Obstgarten bis zum weitläufigen englischen Landschaftspark mit fließenden Übergängen zu Kornfeldern und Kuhweiden.

Abstecher für Kunstfreunde

Kunstfreunde machen von der Fahrradroute einen Abstecher zu einem neunten Schloss: Auf Schloss Ruurlo sind im Kunstmuseum MORE (Museum voor Modern Realisme) 50 Gemälde und weitere Arbeiten des niederländischen Malers Carel Willink (1900-1983) zu sehen. Die größte Sammlung mit Werken des neorealistischen Künstlers stammt aus dem Besitz eines Industriellenpaares.

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Der Achterhoek – die Infos

Anreise: Mit der Bahn von Frankfurt/Main, Köln oder Düsseldorf über Arnheim und Zutphen bis Vorden. Mit dem Auto über die A 31 Bottrop-Emden, Abfahrt Gescher/Coesfeld, weiter über die B 525 Richtung Südlohn-Oeding/Winterswijk bis Vorden.

Übernachtung: Zur Auswahl entlang der Radroute stehen Landhotels, Bauernhofpensionen, Ferienparks und Campingplätze. Doppelzimmer im Hotel kosten 100 bis 150 Euro pro Nacht.

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