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Autorin begeistert von „Adults only“

„Warum ich nur noch im Erwachsenenhotel Urlaub machen will“

Erwachsenenhotel
Urlaub im Erwachsenenhotel ist anders. Lesen Sie mehr dazu bei TRAVELBOOK. Foto: Getty Images

21.02.2024, 13:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Unsere Autorin wusste bis vor Kurzem nicht einmal, dass es Erwachsenenhotels gibt. Heute kann sie sich für einen gelungenen Urlaub nichts Besseres vorstellen. Lesen Sie bei TRAVELBOOK, was in Adults-only-Unterkünften anders abläuft, wer sich hier besonders wohlfühlen dürfte – und worauf bei der Buchung zu achten ist, wenn man explizite „Erwachsenenunterhaltung“ wünscht (oder nicht).

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„Swingt ihr?“ Die erste Frage einer Freundin, als sie erfuhr, dass wir auf der thailändischen Insel Koh Samui in einem Adults-only-Hotel abgestiegen sind. Auch ich selbst habe mir vorher unter einem „Erwachsenenhotel“ nichts vorstellen können. Der Begriff ist zwar relativ selbsterklärend. Wie sehr jedoch sich der Aufenthalt von dem unterscheiden würde, was ich vorher gewohnt war, hat mich überrascht.

Was ist ein Erwachsenenhotel?

Erwachsenenhotels oder Adults-only-Hotels vergeben Zimmer ausschließlich an erwachsene Gäste. Wer dieses Kriterium erfüllt, ist anhand einer Altersgrenze definiert, die je nach Unterkunft abweichen kann. In den meisten Fällen liegt sie bei 16, manchmal bei 18 oder 21 Jahren. Wichtig: Das Mindestalter ist nicht nur bei der Buchung, sondern vor allem für den tatsächlichen Aufenthalt relevant. Etwaige Kinder von Hotelgästen dürfen nicht mitgebracht werden.

Dass ich bei meinem ersten Urlaub in Thailand einem solchen Hotel gelandet bin, war Zufall. Die Bilder der Anlage (mit Infinity-Pool direkt am Strand, darin eine Bar, …) waren mehr als überzeugend, und so auch der angegebene Preis. Ehrlicherweise hatte ich den Zusatz „Adults only“ bereits bei Buchungsabschluss wieder vergessen. Inzwischen weiß ich, dass zahlreiche Urlaubswillige gezielt nach Erwachsenenhotels suchen, worauf die Reiseveranstalter längst reagieren und entsprechende Angebote gebündelt aufführen.

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Das erste Mal „Adults only“ – so war’s!

Angenehm ruhig

Vor Ort war nichts anrüchig oder erweckte sonst irgendwie den Eindruck, aus welchen Gründen auch immer nur Erwachsenen zugänglich zu sein. Okay, Spielzeug und Vergleichbares zur Kindesbelustigung hätte man vergeblich gesucht, wenn überhaupt. Insgesamt wirkte die Anlage extrem ruhig. Angenehm! Logisch: Wo keine Kinder sind, können sie auch nicht schreiend herumtollen oder geräuschvoll ins Wasser springen. Damit dieses Idyll nicht von junggebliebenen Erwachsenen gestört wird, die selbst gern mal herzhaft planschen, sind Bauchplatscher und Co. in den meisten Erwachsenenhotels gemäß der Hausregeln grundsätzlich verboten.

Rücksichtnahme am Pool

Auch wenn ich leidenschaftlich gern schwimme – in vielen Hotelpools sehe ich davon ab, wenn es etwa zu voll ist und/oder ich Zweifel an der Hygieneliebe der anderen Gäste habe. Anders im Erwachsenenhotel auf Koh Samui, wo die gesamte Klientel mir außergewöhnlich gepflegt vorkam. Toll war auch, dass es nie zu Gedränge im Wasser kam, die Gäste gaben einander Raum, und wenn ich tatsächlich mal Bahnen schwimmen wollte, ging das problemlos. Auch Liegen waren ausreichend vorhanden, übrigens alle einheitlich mit den hoteleigenen, dunkelblauen Badetüchern belegt. Die Menschen darauf unterhielten sich allenfalls ruhig, die meisten lasen oder schliefen. Beides war bestens möglich, denn die leise musikalische Untermalung à la Café del Mar war nicht mit dem zu vergleichen, was man gemeinhin an Pool-Anlagen auf die Ohren bekommt.

Auf Erwachsenenbedürfnisse ausgerichtet

Die meisten Erwachsenenhotels sind ausdrücklich auf die Wünsche und Bedürfnisse erwachsener Gäste ausgerichtet. Dies zeigt sich am verhältnismäßig großen Angebot an Entspannungsbereichen (Spa, Fitnessstudio) und selbst an den Öffnungszeiten des Speisesaals. Während diese in vielen Hotels nur bis 21 Uhr angesetzt sind, kann man in vielen Erwachsenenhotels auch etwas später essen.

Mit Kinderfeindlichkeit hat das nichts zu tun

Dass Kinder in Erwachsenenhotels nicht gewünscht sind, hat nichts mit Diskriminierung oder einer ablehnenden Haltung zu tun. Schließlich gibt es auch genügend besonders familiengeeignete Hotels, in denen die Kids nach Herzenslust toben und Spaß haben können. Und nicht nur die, auch ihre Eltern profitieren von der geeigneten Hotelauswahl.

Als ich gegenüber einer anderen Freundin – Mutter von zwei Kindern – von meiner Erfahrung im Erwachsenenhotel schwärmte, tat sie selbiges über ihre im Familienhotel. „Die Kleinen konnten dort auch mal lauter sein, ohne dass es mir unangenehm sein musste“, berichtete sie. Normalerweise vermeide sie es peinlichst, dass andere sich von ihren Kindern akustisch belästigt fühlten. Zudem sei in Familienhotels für eine Kinderbetreuung gesorgt, wo die Kleinen neue Bande knüpfen können. Den Eltern winkt in dieser Zeit Ruhe für sich selbst oder auch für Zweisamkeit.

Wem ich Urlaub im Erwachsenenhotel empfehlen würde

Paare, die sich gemeinsam entspannen wollen, sind in einem Erwachsenenhotel bestens aufgehoben. Und natürlich auch diejenigen, die sich in gewöhnlichen Hotels von etwaigem Kindergeschrei sehr gestört fühlen würden. In dem Hotel auf Koh Samui waren auch einige Alleinreisende eingebucht, die ihre Zeit sichtlich genossen. Dies machte das Personal einem dort aber auch sehr leicht.

Familienmenschen, die sich mal eine Auszeit im Erwachsenenhotel gönnen wollen, sollten darauf eingestellt sein, dass es wirklich sehr viel ruhiger ist, als sie es gewohnt sein dürften. Vielleicht zu ruhig für ihren Geschmack.

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Worauf Sie bei der Buchung achten sollten

„Erwachsenenhotel“ ist zunächst ein Überbegriff. So gibt es darunter auch einige Adults-only-Hotels, in denen erwachsene Gäste sich besonders frei ausleben können, was die Bedeutung des Ausschlusses Minderjähriger weiter verstärkt. Hier sei das genannte „Swingen“ noch ein Mal erwähnt. Je nachdem, was Sie suchen: Schauen Sie sich den Internetauftritt des jeweiligen Erwachsenenhotels genau an. Meist verraten die Bilder oder schriftliche Zusätze wie „FKK“ oder „Fetischpartys“, was Sie erwartet.

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