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Arbeiten auf Mallorca – das müssen Auswanderer wissen

Chancen, Job-börsen, Bürokratie

Arbeiten auf Mallorca – das müssen deutsche Auswanderer wissen

Jobben Mallorca
Viele deutsche Auswanderer auf Mallorca arbeiten in der Gastronomie. Vor allem in der Hauptreisezeit während der Sommermonate stehen auch für Ferienjobber die Chancen gut, in einem Café oder Restaurant auf Mallorca Arbeit zu finden.Foto: Getty Images

Es sind die Strände, die Berge oder das bunte Nachtleben, weswegen viele Menschen nach Mallorca kommen. Doch auch Jobs locken auf die Baleareninsel. Deutsche haben hier nämlich ziemlich gute Karten – und bringen mindestens ein wichtiges Einstellungskriterium oft ohnehin schon mit.

Die Jobsituation auf Mallorca

Der Tourismus auf Mallorca boomt seit Jahrzehnten und damit auch die Tourismusbranche, die auf der Insel einen Großteil der Arbeitsplätze bereitstellt. Vor allem während der Hauptreisezeit in den Sommermonaten, wenn die Hotels und Restaurants Hochkonjunktur haben, werden überdurchschnittlich viele Arbeitskräfte benötigt. Daher wundert es nicht, dass die Balearen im Jahr 2018 (drittes Quartal) mit 9,25 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Spanien erzielen konnten. In den Sommermonaten Juli, August und September waren im Durchschnitt gerade mal 59.000 Menschen auf den Inseln arbeitslos, 17 Prozent weniger als im Quartal zuvor, berichtet das „Mallorca Magazin“ unter Berufung auf Angaben des spanischen Statistikinstituts. Die Arbeitslosenquote in Gesamt-Spanien habe im dritten Quartal 2018 im Durchschnitt bei 16,4 Prozent gelegen – und war damit beinahe doppelt so hoch wie auf den Balearen.

Ein Problem gibt es jedoch auf Mallorca, Ibiza, Menorca, Formentera und das kleine Cabrera: zum einen die starken saisonalen Schwankungen, und zum anderen die große Anzahl befristeter Arbeitsverträge, wie das „Mallorca Magazin“ berichtet. Für Langzeitarbeitslose über 45 Jahre mit niedriger Qualifikation stünden die Chancen, Arbeit zu finden, besonders schlecht.

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Deutsche Bewerber haben meist gute Chancen

Auch viele andere Bewerber bringen oftmals nicht die nötigen Qualifikationen mit, vor allem die Spanier. Der Grund: Bestimmte Ausbildungen in der Tourismusbranche werden weder auf Mallorca noch auf der iberischen Halbinsel angeboten – weshalb gewisse Qualifikationen einfach auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Das betrifft vor allem die Luxushotelerie, wo beispielsweise professionell geschulte Butler die Gäste bedienen. Wer auf spanische Butler – hier „mayordomo“ genannt – Wert legt, müsste diese also selbst ausbilden. Hinzu kommt, dass oft auch besondere Sprachkenntnisse gewünscht sind, neben Englisch gehört natürlich auch Deutsch dazu. Entsprechend haben Bewerber aus Deutschland gleich mehrere Vorteile: Neben der Sprache zählt dazu meist auch die gute und spezialisierte Ausbildung.

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Arbeit auf Mallorca finden

Und wo kann man nun arbeiten? In einem Restaurant als Koch oder Köchin, Barkeeper(in) oder Servicekraft beispielsweise oder als Reiseleiter(in) bei großen Reiseveranstaltern. Arbeitsanforderungen sind hier neben einer hohen Flexibilität auch Belastbarkeit sowie fließende Deutsch- und gute Englischkenntnisse. Auch Jobs im Eventmanagement, im IT-Bereich und in Callcentern sind auf Mallorca im Angebot.

Wer auf Mallorca arbeiten und einen Job finden möchte, studiert am besten zunächst die Angebote einschlägiger Stellenbörsen im Internet. Hier finden sich sowohl kurzfristige Tätigkeiten für Ferienjobber und Studenten als auch längerfristige Jobs in Voll- oder Teilzeit.

Bei Kimeta.de, CompuTrabajo und Xing können die Angebote nach unterschiedlichen Kriterien wie Branche, Beschäftigungsart und Zeitintensität gefiltert werden. CompuTrabajo bietet zudem die Möglichkeit, die Auswahl nach der Vertragsart („Tipo de contrato“) zu filtern, was besonders hilfreich sein dürfte, wenn man beispielsweise gezielt nach einem Ferienjob oder einer zeitlich befristeten Arbeit sucht.

Jobsuchende mit guten Spanischkenntnissen, können sich auch auf der Webseite des spanischen Arbeitsamtes nach Angeboten umschauen. Obendrein besteht die Möglichkeit, sich beim balearischen Arbeitsamt (SOIB) registrieren zu lassen und darüber ein Jobangebot zu erhalten. Auf Mallorca gibt es aktuell acht SOIB-Zweigstellen, drei davon in Palma und fünf weitere in Alcúdia, Felanitx, Inca, Magaluf – Calviá und Manacor. Zu den Adressen der Zweigstellen gelangt man über die Links auf dieser Seite des SOIB.

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Arbeiten auf Mallorca – die Schattenseiten

Wer auf Mallorca leben und arbeiten möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Löhne und Gehälter durchschnittlich 20 Prozent und mehr unter deutschem Niveau liegen. Zudem sind viele Jobs befristet und Festeinstellungen eher selten.

Auf Mallorca ist auch immer wieder von dubiosen und illegalen Jobgeboten hören. Insbesondere bei Ferienjobs wie etwa Promotionjobs besteht häufig Gefahr, abgezockt zu werden. So werden versprochene Arbeitsverträge oftmals nicht ausgehändigt, plötzlich ein Doppeltes der ursprünglich vereinbarten Arbeitszeit verlangt und am Ende nur die Hälfte des ausgemachten Lohns bezahlt. Nicht selten arbeiten Ferienjobber bis zu 70 Stunden pro Woche und das bei einem Verdienst von gerade einmal fünf bis sieben Euro pro Stunde.

Arbeiten auf Mallorca – Anmeldung und Sozialversicherungsnummer

Mallorca gehört zu Spanien und damit zur EU. Deutsche und andere EU-Bürger, die auf Mallorca arbeiten möchten, benötigen daher keine Aufenthaltsgenehmigung. Dauert ein Aufenthalt jedoch länger als drei Monate, muss im Rathaus („Ayuntamiento“) eine Anmeldebescheinigung („Empadronamiento“) beantragt werden. Dafür müssen in einem der regionalen Bürgerämter der Personalausweis oder Reisepass (plus Kopie) sowie ein gültiger Mietvertrag vorgelegt werden.

Deutsche, die auf Mallorca leben und arbeiten möchten, benötigen zudem eine N.I.E.-Nummer („Número de Identificatión de Extranjero“), eine Kennnummer für Ausländer, sowie eine Sozialversicherungsnummer. Die N.I.E.-Nummer kann unter Vorlage des Arbeitsvertrags bei der Ausländerbehörde beantragt werden. Die Ausländerbehörde („Oficina de Extranjeros“) befindet sich in Palma in der  C/. Feliciá Fuster, 7.

Die Sozialversicherungsnummer wird von der Sozialversicherung („Seguridad Social“) vergeben. Anträge können in den Büros der „Tesorería General de la Seguridad Social“ (TGSS) wie u. a. in Palma (Rambla 18) und Manacor (Doctor Fleming, 25) gestellt werden.

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