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Aktuelles Ranking

Global Peace Index – die (un)friedlichsten Länder der Erde

Die Karte des Global Peace Indexes zeigt, welche Länder der Erde besonders (un-)friedlich sind
Die Karte des Global Peace Indexes zeigt, welche Länder der Erde besonders (un-)friedlich sind Foto: Institute for Economics & Peace
Anna Wengel
Freie Autorin

03.07.2023, 13:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Einmal jährlich erstellt das Institute for Economics and Peace (IEP) den Global Peace Index (GPI), der zeigt, wie friedlich oder unfriedlich die nach zahlreichen Kriterien ausgewerteten 163 Länder sind. Laut des Rankings 2023 hat sich die Situation in der Welt insgesamt erneut verschlechtert. TRAVELBOOK zeigt die Ergebnisse im Überblick.

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Wie ist die Lage in der Welt? Wo ist es friedlich, wo kriselt es und wo gibt es aktuell militärische Konflikte und Krieg? Der Global Peace Index, den das Institute for Economics and Peace in diesem Jahr bereits zum 17. Mal herausgibt, versucht, diese Fragen zu beantworten. Er gibt einen Überblick über den Zustand der Welt – der sich im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr erneut etwas verschlechtert hat. Dabei handelt es sich um die 13. Verschlechterung in 15 Jahren, wie es seitens der Autoren im Index heißt. Laut des diesjährigen Überblicks über die Friedlichkeit weltweit, haben sich 84 Länder im Jahr 2022 verbessert (im Vorjahr waren es 90) und 79 verschlechtert (71 im Jahr zuvor). An gleicher Stelle stehen dabei das friedlichste wie das unfriedlichste Land der Erde.

Wie wird die Friedfertigkeit eines Landes gemessen?

Auf Grundlage von 23 qualitativen und quantitativen Indikatoren werden drei große Bereiche untersucht: „Das Level der gesellschaftlichen Sicherheit, das Ausmaß der anhaltenden nationalen und internationalen Konflikte und der Grad der Militarisierung“, wie es im GPI heißt. Daraus ergibt sich für jedes Land eine Punktzahl. Je niedriger diese ist, desto friedfertiger wird ein Land eingestuft und desto höher ist seine Position im Ranking.

Als Säulen des Friedens beziehungsweise der Friedfertigkeit gelten unter anderem solide Institutionen, eine gut funktionierende Regierung, Pressefreiheit, niedrige Korruptionsraten sowie eine geschäftsfördernde Umgebung.

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Die wichtigsten Ergebnisse des Global Peace Index 2023 im Überblick

Negative Entwicklungen

Die 17. Ausgabe des Global Peace Index‘ zeigt, dass die globale Friedfertigkeit im letzten Jahr weltweit abgenommen hat. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen die diesjährigen Ergebnisse, dass sich das durchschnittliche Niveau des globalen Friedens um 0,42 Prozent verschlechtert hat. „Der Krieg in der Ukraine hatte erhebliche Auswirkungen auf die Friedlichkeit in der Welt“, schreiben die Autoren des GPI und verweisen darauf, dass die Ukraine und Russland jeweils die größte beziehungsweise fünftgrößte Verschlechterung weltweit erlebt hätten. Die anderen Länder mit den größten Verschlechterungen sind Haiti, Mali und Israel.

Das von Bürgerkriegen zerrüttete Afghanistan ist zum achten Mal in Folge die unfriedlichste Nation der Welt, gefolgt vom Jemen, Syrien, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. Der Nahe Osten und Nordafrika bleiben weiterhin die weltweit am meisten von Konflikten und Gewalt betroffenen Regionen, da vier der zehn am wenigsten friedlichen Ländern dort liegen. Gleichzeitig sieht man in diesen Regionen neben Nordamerika jedoch die größten Verbesserungen in Sachen Frieden im vergangenen Jahr. Die größte regionale Verschlechterung war hingegen in der Region Russland und Eurasien zu sehen. Als Folge des Ukraine-Krieges verschlechterte sich neben der Lage in der Ukraine und Russland auch der Zustand des Friedens in umliegenden Ländern.

Von den 23 Indikatoren des Global Peace Indexes gab es bei zehn Verbesserungen, elf verschlechterten sich, zwei blieben gleich. Die Verschlechterungen zeigten sich bei der Sicherheit und andauernden Konflikten. Die größten Verschlechterungen im Vergleich zum Vorjahr: ausgetragene externe Konflikte, Todesfälle durch interne Konflikte und politische Instabilität. Traurig: Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle stieg um 96 Prozent an.

Positive Entwicklungen

Island, das keine eigene Armee besitzt, behält seinen Status als friedlichstes Land der Erde bei. Diese Position hat es seit Einführung des Indexes inne. Die Plätze zwei bis fünf belegen Dänemark, Irland, Neuseeland und Österreich. Sieben der zehn Länder an der Spitze des GPI befinden sich weiterhin in Europa, womit Europa die friedlichste Region der Welt ist und bleibt. Dennoch zeigt der Kontinent einen Abfall seiner Friedlichkeit auf allen drei großen Ebenen, zurückzuführen auf die wachsenden Spannungen zwischen den europäischen Ländern und Russland. Deutschland kletterte im Vergleich zum Vorjahr zwei Stufen nach oben und rangiert jetzt auf Platz 15 der (un-)friedlichsten Länder.

Bereits zum zweiten Mal in Folge zeigt Libyen die größten Verbesserungen, gefolgt von Burundi, dem Oman, der Elfenbeinküste und – trotz letztem Platz – Afghanistan. Erhebliche Fortschritte gab es laut dem Index im vergangenen Jahr übergreifend bei mehreren Sicherheitsindikatoren, etwa bei den Auswirkungen von Terrorismus sowie der Mordrate. Das wird besonders in Mittelamerika und der Karibik deutlich, wo weltweit die höchste Mordrate herrscht. Weitere Verbesserungen zeigen sich unter anderem bei der Finanzierung der UN-Friedensmission und bei den militärischen Ausgaben. Obwohl sich 92 Länder hinsichtlich ihrer militärischen Ausgaben verbesserten, stiegen diese im Jahr 2022 insgesamt an, hauptsächlich bedingt durch Unterstützungen im Ukraine-Krieg.

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Die 20 friedlichsten Länder der Welt im Global Peace Index 2023

1. Island
2. Dänemark
3. Irland
4. Neuseeland
5. Österreich
6. Singapur
7. Portugal
8. Slowenien
9. Japan
10. Schweiz
11. Kanada
12. Tschechien
13. Finnland
14. Kroatien
15. Deutschland
16. Niederlande
17. Bhutan
18. Ungarn
19. Malaysia
20. Belgien

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Mehr zum Thema

Die 20 unfriedlichsten Länder der Welt im Global Peace Index 2023

144. Nigeria
145. Myanmar
146. Pakistan
147/148. Türkei
147/148. Iran
149. Nordkorea
150. Burkina Faso
151. Äthiopien
152. Zentralafrikanische Republik
153. Mali
154. Irak
155. Sudan
156. Somalia
157. Ukraine
158. Russland
159. Demokratische Republik Kongo
160. Südsudan
161. Syrien
162. Jemen
163. Afghanistan

Themen: #amex Rankings
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