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In Dänemark

Der älteste Freizeitpark der Welt existiert seit fast 500 Jahren

Dyrehavsbakken
Der Dyrehavsbakken bei Kopenhagen ist der älteste Freizeitpark auf der ganzen Welt. Er existiert bereits fast 500 Jahre.Wikimedia/Erkan / CC0 1.0 Universal
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

11. Mai 2025, 7:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Dyrehavsbakken unweit außerhalb der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist der älteste Vergnügungspark auf der ganzen Welt. Bereits ab 1583 begannen Menschen, zu dem Ort zu pilgern, wo er sich befindet. Doch wo heute nostalgische Fahrgeschäfte und 200 Jahre alte Clowns Jung und Alt begeistern, drehte sich ursprünglich alles um das Thema Gesundheit. TRAVELBOOK erzählt die Geschichte des außergewöhnlichen Ortes und verrät, was es dort zu sehen gibt.

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Vor den Toren der dänischen Hauptstadt Kopenhagen befindet sich ein wahrhaft geschichtsträchtiger Ort. Denn beim Dyrehavsbakken, so sein Name, handelt es sich um den ältesten Vergnügungspark auf der ganzen Welt. Dessen Geschichte beginnt bereits vor fast 500 Jahren und handelt von heilsamem Wasser, einem großzügigen König, einem mehr als 200 Jahre alten Clown und nostalgischen Fahrgeschäften, die noch immer Besucher aus aller Welt begeistern.

Die Geschichte des Dyrehavsbakken beginnt laut dessen offizieller Website bereits im Jahr 1583. Es ist noch keine hundert Jahre her, seit Kolumbus Amerika entdeckte. Die Elektrizität ist noch längst nicht erfunden, das heutige Deutschland zwischen zahllosen Herzog- und Fürstentümern noch nicht einmal ein loses Konzept. Wie es die Legende will, verirrt sich zu dieser Zeit ein Mädchen auf ihrem Weg zurück in ihr Heimatdorf nahe Kopenhagen in einem Wald. Verzweifelt auf der Suche nach dem Rückweg, stößt sie schließlich auf einem Hügel (auf Dänisch Bakken) auf eine Quelle, die munter aus dem Boden sprudelt. Diese weist ihr dann den Weg zurück, und die Geschichte von dem Wunder macht schnell die Runde.

Von der Heilquelle zum Vergnügungspark

In der Folge pilgern immer mehr Menschen zum Ort des heutigen Dyrehavsbakken, um das Wasser zu trinken, dem sie heilsame Kräfte zuschreiben. Jeder Besucher warf als Dank eine Münze in den Born, der von einer „Quellenfrau“ betreut wurde. So gewann die besondere Kultstätte schnell an Popularität, denn das Trinkwasser in Kopenhagen war zu jener Zeit „schmutzig und geradezu gesundheitsgefährdend“. Dennoch geriet die Quelle bald schon wieder in Vergessenheit, bis sie dann 1732 von einem Mitglied des königlichen Hofes neu entdeckt wurde. Dieser ließ sie restaurieren, bereits seit 1670 lag sie auf dem Gebiet des damaligen königlichen Wildparks Jægersborg. Und einer Majestät ist es auch zu verdanken, dass sich hier schon früh eine Art Vergnügungspark entwickelte.


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Denn im Jahr 1756 gewährte König Friedrich V. seinen Untertanen uneingeschränkten Zugang zu seinem Wildpark. Aus dieser Zeit ist auch überliefert, dass sich auf dem Gebiet die ersten Zelte und Stände ansiedelten. So entwickelte sich der heutige Dyrehavsbakken schnell zu einem Ort, an dem die Bevölkerung gerne Feste wie die Mittsommernacht feierte. Der Park diente als beliebtes Naherholungsziel für eine kurze oder auch längere Stadtflucht. Gastwirte und Gaukler gab es, ebenso Reitshows und Vorstellungen von Jongleuren. Nach Einbruch der Dunkelheit sorgten sogenannte „Nachtdamen“ noch für eine ganz andere Art von Amüsement im ältesten Freizeitpark der Welt.

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Ein mehr als 200 Jahre alter Clown

Bereits zur damaligen Zeit gab es handbetriebene Attraktionen wie Riesenräder, die auch „Russenschaukeln“ genannt wurden. Als sich auch die dänischen Royals immer öfter hier blicken ließen, wurde der Dyrehavsbakken endgültig immer mehr zu einem Vergnügungspark. Dieses lag zur damaligen Zeit auch im Trinken, so schenkten die Gastwirte hier großzügig Bier, Wein, Schnaps und Punsch aus. Unter den Artisten aus ganz Europa waren Sänger, Seiltänzer, Bären-Dompteure und Pantomimen. Letztere dienten schließlich auch als Vorbilder für Pjerrot, Dänemarks wohl bekanntesten Clown. Seit mehr als 200 Jahren ist er mittlerweile das Maskottchen des Parks und begrüßt immer noch jeden Tag junge wie alte Besucher.

Der Dyrehavsbakken war bald so beliebt, dass innerhalb von Kopenhagen Konkurrenz zu entstehen begannen. Mit dem 1843 eröffneten Tivoli befindet sich darunter ein Park, der ebenfalls heute noch existiert. Bereits drei Jahre zuvor hatte der älteste Freizeitpark der Welt seine Saison offiziell auf acht Wochen verlängert und den Händlern gestattet, feste Stände aufzubauen. Es entstanden weitere Attraktionen wie ein dampfbetriebenes Karussell, die Besucher in Scharen anzogen. An einem Sonntag im Jahr 1863 kamen an nur einem einzigen Tag dank einer neuen Bahnlinie 20.000 Besucher.

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Neonreklame verboten

Um die Wende zum 20. Jahrhundert waren im Dyrehavsbakken besonders für die damalige Zeit zum Teil gewagte Varietéshows beliebt. 1932 entstand mit der „Rutschebanen“ eine hölzerne Achterbahn, die noch heute in Betrieb ist. Aufgrund seiner historischen Bedeutsamkeit ist es bekannten Marken nicht gestattet, sich zum Verkauf ihrer Ware in dem Park anzusiedeln. Auch Neonreklamen sind verboten, die Betreiber setzen stattdessen lieber auf „einen Wirbel von bunten hölzernen Strukturen, kleinen, unabhängigen Läden und lebendigen Ständen.“ Vor allem im Sommer ist der Park für Familien aus der Umgebung und der ganzen Welt ein beliebtes Ausflugsziel.

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Wer den Dyrehavsbakken einmal besuchen möchte, hat dazu aktuell täglich von 14 bis 21 Uhr Gelegenheit. Da die Öffnungszeiten jedoch je nach Jahreszeit variieren können, entnehmen Sie Informationen über Ihren Besuch unmittelbar vorab besser der offiziellen Website. Auch die Preise ändern sich je nach dem Paket, dass Sie für sich als Besucher buchen möchten. Wer online vorab reserviert, kann hier zum Teil sparen. Der Eintritt auf das Gelände als solches ist kostenlos.

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