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Pyramiden von Gizeh

Münchner riskierte für dieses Foto Knast und Leben

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Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

29.01.2016, 13:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Müncher Andrej Ciesielski kletterte auf eine der Pyramiden von Gizeh, und machte von dort oben atemberaubende Bilder. Dafür riskierte er jedoch bis zu drei Jahre Gefängnis – und sogar sein Leben. Dabei ist er nicht der erste, der diese dumm-dreiste Aktion wagte.

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Eines vorab: Bitte machen Sie auf keinen Fall das nach, womit der Müncher Extrem-Kletterer Andrej Ciesielski gerade in sozialen Medien wie Instagram angibt.

Dort veröffentlichte der 18-Jährige am 26. Januar Fotos von sich, auf denen er komplett ungesichert auf der Spitze einer der weltberühmten Pyramiden von Gizeh in Ägypten sitzt. Zugegeben, die Fotos sind spektakulär, doch riskierte der junge Roofer, wie man Extrem-Kletterer wie ihn nennt, dafür seine Gesundheit, vielleicht sogar sein Leben, und auch das von anderen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich beim Klettern beispielsweise einer der tonnenschweren Steine gelöst hätte.

Hinzu kommt, dass der Adrenalin-Junkie mit seiner Aktion riskierte, ein 4500 Jahre altes Welterbe zu beschädigen, und abgesehen davon auch eine Haftstrafe – stehen auf Aktionen wie diese in Ägypten bis zu drei Jahre Gefängnis. Dass er seine Aktion aber nicht bereut, sondern, ganz im Gegenteil damit noch angibt, zeigt ein Interview mit der Online-Ausgabe der britischen Tageszeitung „Daily Mail“. Dort heißt es: „Man sagte mir, ich könne dafür ins Gefängnis kommen, aber das waren die Fotos mir im Nachhinein wert.“

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Allein schon beim bloßen Anblick dieses Fotos aus Shanghai kann einem schwindelig werden. Ist Andrej Ciesielski einfach nur furchtlos oder lebensmüde?
Allein schon beim bloßen Anblick dieses Fotos aus Shanghai kann einem schwindelig werden. Ist Andrej Ciesielski einfach nur furchtlos oder lebensmüde?. Foto: Andrej Ciesielski Foto: Andrej Ciesielski

Tatsächlich wurde Ciesielski nach dem Abstieg von der 154 Meter hohen Pyramide von der Polizei verhaftet, aber offenbar bald wieder frei gelassen, wie er weiter sagt: „Sie nahmen mich mit auf die Wache und verhörten mich. Erst wollten sie mich zur deutschen Botschaft bringen, aber dann wurde ich doch ohne weitere Unstände wieder laufen gelassen.“

Auf Anfrage von TRAVELBOOK sagte ein Mitarbeiter der ägyptischen Botschaft in Berlin: „Das war respektlos, aber es wird wohl keine Konsequenzen wie ein Einreiseverbot für den jungen Mann geben.“

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Es ist übrigens nicht das erste Mal, das Andrej auf hohe Gebäude steigt. Auf seiner Webseite kann man weitere schwindelerregende Fotos und Videos sehen, auf denen er beispielsweise ganz oben auf einem Wolkenkratzer in China steht, nur einen Schritt vom Abgrund und damit dem sicheren Tod entfernt. Und auch Facebook nutzt er, um mit seinen Bildern anzugeben, dort postete er zum Beispiel am 23. Januar dieses Jahres ein Foto aus der Vogelperspektive auf das Kolosseum in Rom. Wo genau er steht, bleibt offen.

Die Reaktionen darauf sind geteilt: „Super Foto“, schreibt ein Nutzer, während ein anderer schimpft: „Solch ein respektloses Verhalten verdient keinen Respekt!“ Ein Dritter wundert sich: „Mit wieviel hast du die Security bestochen?“ Bei aktuell fast 2800 Facebook-Followern kann man sich aber fast sicher sein, dass es nicht das letzte gewesen sein wird, was man von dem irren Münchner Adrenalin-Junkie gehört und gesehen hat.

Dem New Yorker Times Square ist der junge Münchner auch schon aufs Dach gestiegen – was manche im Netz bewundern, finden andere einfach nur dreist
Dem New Yorker Times Square ist der junge Münchner auch schon aufs Dach gestiegen – was manche im Netz bewundern, finden andere einfach nur dreist. Foto: Andrej Ciesielski Foto: Andrej Ciesielski

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Auch andere kletterten auf die Pyramide

Ciesielski ist nicht der Erste, der die Besteigung der Pyramiden von Gizeh wagte: 2013 diskutierte das Netz über eine Gruppe von Russen, die ebenfalls von der Spitze der Pyramiden Fotos machte und damit zur Internet-Sensation wurde. Auf „CNN“ entschuldigten sie sich später dafür – und verrieten, dass dort oben bereits zahllose Kletterer ihre Namen im Stein hinterlassen hätten. „Wir wollten uns für den Aufstieg entschuldigen und niemanden beleidigen“, sagten sie damals. „Wir sind einfach nur unserem Traum gefolgt.“ Eine öffentliche Entschuldigung von Andrej Ciesielski steht bisher noch aus.

Hier steht Andrej Ciesielski hoch über der Skyline von Hongkong
Hier steht Andrej Ciesielski hoch über der Skyline von Hongkong. Foto: Andrej Ciesielski Foto: Andrej Ciesielski
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