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Schweden möchte nicht mehr mit der Schweiz verwechselt werden – was steckt dahinter? 

Schweden möchte nicht mehr mit der Schweiz verwechselt werden. „Visit Sweden“ präsentiert humovolle Lösungsvorschläge
Schweden möchte nicht mehr mit der Schweiz verwechselt werden. „Visit Sweden“ präsentiert humorvolle Lösungsvorschläge. Foto: Gettyimages
Jana Eickholt

26. Oktober 2023, 16:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

„Sweden or Switzerland?“ Wegen der Ähnlichkeit ihrer Namen werden die beiden europäischen Länder Schweden und Schweiz immer mal wieder verwechselt. Doch damit soll jetzt Schluss sein –und Schweden will ein für allemal für Klarheit sorgen. TRAVELBOOK erklärt, was dahinter steckt.

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Schweden liegt im Norden Europas. Das Land grenzt nordöstlich an Finnland und hat im Westen eine lange Landgrenze zu Norwegen. Die Schweiz hingegen ist umgeben von Deutschland im Norden, Österreich, Liechtenstein im Osten, Italien im Süden und Frankreich im Westen.

Doch trotz der unterschiedlichen geografischen Lagen werden Schweden und die Schweiz immer wieder verwechselt, wie es in der aktuellen Pressemitteilung der nationalen Tourismuszentrale „Visit Schweden“ heißt. In Deutschland etwa könnten die beiden Länder zwar in der Regel voneinander unterschieden werden. In anderen Ländern sei dies aber häufig nicht der Fall.

„Sind Schweden und die Schweiz dasselbe?“

Dies lässt sich „Visit Sweden“ zufolge unter anderem aus den Suchergebnissen bei Google ableiten. Jedes Jahr googeln demnach 120.000 Menschen die Frage: „Sind Schweden und die Schweiz dasselbe?“ Zudem klingen die beiden Namen „Sweden“ und „Switzerland“ im Englischen recht ähnlich. Auch ergab eine kürzlich von der schwedischen Tourismuszentrale in Auftrag gegebene Umfrage, dass 50 Prozent der US-amerikanischen Umfrageteilnehmer unsicher sind, ob sie die Unterschiede der schwedischen und schweizerischen Kultur erkennen würden. Und US-Präsident Joe Biden sorgte 2022 beim NATO-Gipfel in Madrid ungewollt für hämische Schlagzeilen, weil er bei einer Pressekonferenz die Schweiz und Schweden verwechselte.

Als weiteres Beispiel für eine eindeutige Verwechslung ihres Landes mit der Schweiz nennt „Visit Sweden“ den Fall einer Schwedin namens Anna. Deren Mutter stammte demnach aus Aruba und habe Ende der 1960er-Jahre die Schweiz besuchen wollen. Doch statt in der Schweiz sei sie in Schweden gelandet. Dort habe sie Hilfe von einer der wenigen Personen bekommen, die damals Englisch sprachen. Und diese Person sei schließlich Annas Vater geworden.

Wie viel Wahrheit in dieser zugegeben sehr romantisch klingenden Geschichte steckt, lassen wir mal dahingestellt. Immerhin kommt die schwedische Tourismuszentrale noch mit einem passenden Zitat von besagter Anna um die Ecke: „Jedes Mal, wenn ich an die Geschichte von meiner Mutter und meinem Vater denke, bekomme ich Gänsehaut. In unserem Fall war die Verwirrung etwas Gutes. Aber ich kann mir nur vorstellen, dass die Folgen manchmal sehr belastend sein können.“

Was Schweden von den Schweizern „fordert“

Verwechslung hin oder her – spätestens jetzt dürfte wohl jedem klar sein, dass es sich bei der Mitteilung von „Visit Sweden“ und dem zugehörigen Youtube-Video vor allem um eines handelt: eine ziemlich gelungene PR-Kampagne, mit der die Werbetrommel für das nordische Land mit einem deutlichen Augenzwinkern gerührt wird. Natürlich kommt das Land auch mit einem Lösungsvorschlag für das Schweden-Schweiz-„Problem“ um die Ecke: „Dieser Verwirrung muss ein Ende gesetzt werden, indem wir relevante Dinge unter den Ländern aufteilen“, heißt es auf der Webseite. Konkret solle die Aufteilung wie folgt gehandhabt werden:

  1. „Die Schweiz redet selbstverständlich über Banken und Schweden redet über Sandbänke.“
  2. „Die Schweiz darf Lärm machen mit Jodeln und im Gegenzug bekommt Schweden die Stille – und kein Jodeln“
  3. „LSD geht an die Schweiz. Ihr habt es erfunden und Schweden hat die Nordlichter. Das hat auch was Surreales.“
  4. „Die Schweiz konzentriert sich auf traditionelle Ledermode und wir auf angesagte Fashion Trends.“
  5. „Die Schweiz steht für Luxus, wie teure Uhren, und Schweden für Luxus anderer Natur. Einfach mal die Zeit vergessen“

Am Ende wird noch darauf hingewiesen, dass Schweden selbstverständlich bereit für Kompromisse ist: „Liebe Schweiz, wir sind offen für Verhandlungen, aber wir sind davon überzeugt, dass wir dieses Durcheinander so schnell wie möglich beenden müssen.“

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Jeder kann die Vereinbarung unterzeichnen

Auf der Webseite von „Visit Sweden“ kann jeder die Vereinbarung unterschreiben. Und wie reagiert die Schweiz, wo man natürlich deutlich mehr findet als Banken, Luxus, LSD oder Ledermode, auf den gewagten Vorstoß des nordischen Landes? Laut einem Bericht des Onlineportals „T-Online“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Keystone-SDA teilte „Switzerland Tourism“ mit, dass die Schweiz unverwechselbar sei. Man freue sich aber immer über humorvolle Werbung anderer.

Themen Europa Schweden
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