19. August 2015, 17:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Es ist dieser unvergleichliche Mix aus Alt und Neu, aus leicht heruntergekommen und stylisch-hip, der so viele Menschen aus aller Welt nach Berlin zieht. Mit ihren zwölf Bezirken und unzähligen Ortsteilen ist es für Besucher und selbst für Einheimische allerdings nicht ganz leicht, sich in der Mega-Metropole zurecht zu finden und Orte jenseits von Brandenburger Tor, „Goldelse“ oder Reichstag zu entdecken. TRAVELBOOK hat sich auf die Suche gemacht und 18 Geheimtipps für ganz Berlin zusammengestellt.
Berlin! Wenn man den Namen hört, hat man gleich ein ganz bestimmtes Bild im Kopf. Die Hauptstadt ist anders, ein bisschen unfreundlich, aber auch irgendwie total charmant. Urige Kneipen und abgeranzte Clubs, angesagte Galerien und Museen, dazu unzählige Parks und Aussichtspunkte: Berlin ist vielfältig und bietet für jeden – ob groß oder klein, alt oder jung, männlich oder weiblich – das passende Programm. Doch wer etwas erleben möchte, was nicht in jedem Reiseführer steht, muss sich ein bisschen auskennen. TRAVELBOOK hat für jeden der zwölf Berliner Bezirke echte Geheimtipps zusammengestellt.
FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG
Neben Mitte und Teilen von Prenzlauer Berg ist Friedrichshain-Kreuzberg der Szenekiez schlechthin in Berlin. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich seine zentrale Lage direkt an der Spree und nahe zu Mitte. Vor allem Kreuzberg ist Multikulti, man hört Sprachen aus allen Ländern der Welt. Und wohin man nur guckt, sieht man Cafés, Bars und Restaurants, die bis in die Nacht voll sind.
Unser erster Tipp geht aber in eine andere Richtung, und vor allem Bücherfans dürften hellhörig werden: das „Antiquariat Matthias Wagner“ in der Wühlischstraße in Friedrichshain. Hier verkauft Matthias Wagner seit Frühjahr 2002 antiquarische Bücher und bringt einem seine Begeisterung hierfür näher. Von Montag bis Freitag hat das hübsche kleine Geschäft von 15 bis 19 Uhr geöffnet. In dieser kurzen Zeit kann man sich in den alten Büchern verlieren und die Zeit sehr schnell vergessen.
Weiter geht es mit zwei Bars, die nicht mehr „Berlin“ sein könnten. Die erste Bar namens „Melitta Sundström“ am Mehringdamm ist ein beliebter Treff für die Schwulen- und Lesbenszene. Heteros trifft man hier dennoch immer mehr an. Die Preise sind moderat, es wird meist Elektro-Musik gespielt und das Geschehen am Mehringdamm lässt sich vom Außenbereich aus perfekt beobachten. Eine Besonderheit an der Bar ist, dass es Einheitstoiletten gibt, also die Geschlechter nicht getrennt werden. Immer wieder eine sehr lustige Erfahrung.
Die zweite Bar namens „Das Hotel“ befindet sich in der Nähe vom Kottbusser Tor, dem „Kotti“, wie die Berliner auch liebevoll sagen. Tagsüber ein Café mit entspannter Musik im Hintergrund und abends eine coole Bar mit Live-Acts und Partystimmung. Die Bar ist voller Blumen und sehr urig möbliert. Immer einen Abend wert – aber nicht zu spät kommen, ansonsten kriegt man weder einen Platz, noch den besonders leckeren Gin Tonic!
NEUKÖLLN
Neukölln ist durch seine direkte Anbindung an Kreuzberg in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Bezirke geworden. Vor allem der Ortsteil „Neukölln“ gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Er gehörte einst zu den Problembezirken Berlins, dennoch werden immer mehr Studenten, Künstler und Freiberufler von den unschlagbar niedrigen Mietpreisen und dem bunten Multikulti-Flair angelockt.
In Neukölln gibt’s ’ne Menge, vor allem Bars und Kneipen sind im Überfluss vorhanden. Auf den Neuköllner Arcaden, versteckt über dem Parkhaus, gibt es aber ein Örtchen, das nur sehr schwer zu beschreiben ist. Eine Dachterrasse, ein Flohmarkt, eine Bar, ein Café und ein Spielplatz in einem – das ist der „Klunkerkranich“. Tagsüber lädt der selbsternannte „Kulturdachgarten“ Familien zum Brunchen ein. Kinder können in der Sandecke spielen und die Erwachsenen genießen die Aussicht.
Ab 16 Uhr wird dann meistens Eintritt (3 Euro) verlangt, die Terrasse wandelt sich in eine Bar. DJ’s legen auf und die Leute genießen zum „Vibe“ des Sommers den Sonnenuntergang. Bis 1:30 Uhr kann man dann mit Blick über Neukölln im Kranich feiern. An Sonntagen im Sommer wird auch gelegentlich ein Flohmarkt, auf dem auch viele kulinarische Leckereien angeboten werden, veranstaltet. Leider ist der Kranich über den Winter geschlossen – also nichts wie noch hin da!
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TREPTOW-KÖPENICK
Ein Naturspektakel vom Feinsten: In Treptow-Köpenick, dem östlichsten Bezirk der Stadt, findet man den größten See Berlins, die größte natürliche Erhebung und generell sehr viel Grün-und Wasserflächen. Kein Bezirk hat so viel Naturfläche zu bieten wie Treptow-Köpenick!
Das „Strandbad-Müggelsee“ ist eine sehr gute Alternative zum oftmals überfüllten Strandbad Wannsee. Das Strandbad ist aufgrund von Sanierungsbedarf zur Zeit nur provisorisch in Betrieb und kostet daher derzeit keinen Eintritt. Aber solange es nicht zu überlaufen ist und der See dennoch eine Abkühlung bietet, kann man ja für zwei bis drei Stunden auf sanitäre Anlagen durchaus mal verzichten. Was die Frage aufwirft, ob es eigentlich schlimm ist in einen Badesee zu pinkeln. Zur Antwort auf diese knifflige Frage bitte hier entlang.
MARZAHN-HELLERSDORF
In Marzahn-Hellersdorf, ganz im Osten der Stadt, gibt es weitaus mehr als nur die allseits bekannten Plattenbauten. Der Bezirk bietet einige unerwartete Orte, die durchaus einen Besuch wert sind. Zum Beispiel „Die Gärten der Welt“, ein 21 Hektar großer Erholungspark mitten in Marzahn, in dem neun verschiedene Themengärten untergebracht sind. Die Besucher können sich vom japanischen Garten bis hin zum christlichen Garten verirren und den Stress der Großstadt dabei für einige Zeit hinter sich lassen. Man kann für einen Eintrittspreis von 4 Euro (ermäßigt 1,50) den ganzen Tag von 9 Uhr morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit im Park verbringen.