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Reparaturen nach Unfall dauern länger

Gotthard-Basistunnel erst im Herbst 2024 wieder in Vollbetrieb

Gotthard-Basistunnel in eingeschränktem Betrieb
Aufgrund von Reparaturarbeiten bleibt der Betrieb des Gotthard-Basistunnels vorerst eingeschränkt Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Urs Flueeler

03.11.2023, 12:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nach einem Eisenbahnunglück im vergangenen August sind die Reparaturarbeiten am Gotthard-Basistunnel noch aufwendiger als bislang angenommen und dauern daher länger. Erst voraussichtlich im Herbst 2024 wird die wichtige Schweizer Zugverkehrsader ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen können. Was Urlauber jetzt wissen müssen.

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Als am 10. August 2023 ein Güterzug im Gotthard-Basistunnel entgleiste, wurde glücklicherweise niemand verletzt. Doch der Schaden im Tunnel war immens – und erweist sich einige Monate später als noch gravierender als bisher angenommen. So ist es aktuell auf der Website der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nachzulesen. Man hatte zunächst beabsichtigt, die beschädigten Stellen schrittweise zu reparieren. Doch nun zeigt sich demnach, dass eine umfänglichere Reparatur der Strecke unumgänglich ist.

Reparaturen am Gotthard-Basistunnel dauern an

Der Gotthard-Basistunnel unterquert, wie sein Name verrät, unter anderem das Gotthardmassiv. Seit 2016 durchfahren ihn Güter- und Personenverkehrszüge in Nord-Süd-Richtung durch die zentrale Schweiz. Der längste Eisenbahntunnel der Welt ist ein wesentlicher Teil des Schweizer Verkehrsnetzes – es hat entsprechend weitreichende Folgen, wenn die Betrieb nur eingeschränkt möglich ist. Doch so wird es erst mal bleiben: Die vollständige Wiederinbetriebnahme, die eigentlich für Anfang 2024 geplant war, verzögert sich.

Eisenbahnentgleisung im Gotthard-Basistunnel
Nachdem im August 2023 ein Güterzug im Gotthard-Basistunnel entgleiste, stand der Bahnverkehr mehrere Wochen lang still Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Urs Flueeler

Erneuerung von 7 Kilometern Fahrbahn

Mit einer Schritt für Schritt vorgenommenen Reparatur der beschädigten Fahrbahn würde man nicht ans Ziel kommen. Das erklärt die SBB in der aktuellen Mitteilung. Es muss demnach eine Strecke von sieben Kilometern komplett erneuert werden. Das verlängert die Reparaturarbeiten und macht sie auch teurer als angenommen. Demnach beläuft sich die Schadenssumme nach aktuellem Kenntnisstand auf zwischen 100 Millionen und 130 Millionen Franken (= ca. 104 Millionen bzw. 135 Millionen Euro).

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„Die SBB prüft Möglichkeiten, die Bauarbeiten zu beschleunigen, um den längsten Eisenbahntunnel der Welt früher wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können“, heißt es weiter in der Veröffentlichung. Etwas „Bewegung“ soll es mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember geben. Ab diesem Zeitpunkt hofft das Verkehrsunternehmen, an den Wochentagen den Güterzugverkehr zu intensivieren und an den Wochenenden „deutlich mehr und schnellere Reisezüge“ passieren lassen zu können. Doch zusammenfassend ist davon auszugehen, dass der Gotthard-Basistunnel frühestens im September 2024 wieder wie vor dem Zugunglück nutzbar sein wird.

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Was Urlauber wissen müssen

Kurz noch einmal konkret, was „eingeschränkter Betrieb“ für Urlauber bedeutet. Nachdem einige Wochen lang gar keine Reisezüge durch den Gotthard-Basistunnel fahren durften, verkehren sie seit Ende September in reduzierter Zahl. An den Wochenenden werden zusätzliche Verbindungen über die sogenannte Panoramastrecke angeboten, die jedoch länger unterwegs sind. Die SBB spricht von zusätzlichen 15 bis 30 Minuten je nach Reiseziel, während der ADAC von einer verlängerten Fahrzeit um bis zu 60 Minuten ausgeht.

TRAVELBOOK empfiehlt, sich vor der jeweiligen Reise im Detail zu informieren. Denken Sie außerdem an eine Sitzplatzreservierung. Denn: „Überbelegte Züge können aus Sicherheitsgründen nicht durch den Gotthard-Basistunnel verkehren“, erklärt die SBB auf ihrer Website.

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