29.04.2024, 16:19 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Japan erlebt einen noch nie dagewesenen Tourismus-Boom, der vielerorts für Ärger bei den Einheimischen sorgt. Jüngstes Beispiel dafür ist eine Stadt am Mount Fuji. Hier wollen die Behörden nun einem beliebten Fotospot mit einem Sichtschutz ein Ende bereiten. TRAVELBOOK hat die Infos.
Sucht man online nach Bildern des japanischen Städtchens Fujikawaguchiko, erscheinen zahlreiche Postkartenmotive auf dem Bildschirm. Offensichtlich verfügt das nur 30.000 Einwohner zählende Nest über zahlreiche tolle Fotospots, von denen aus sich der schneebedeckte Mount Fuji, eines von Japans bekanntesten Wahrzeichen, im Bild festhalten lässt.
Überblick
Fotomotiv geht auf Social Media viral
Eines der Motive wirkt dabei zunächst unscheinbar. Eine kleine Ladenfront, davor einige Autos und Motorroller, der Mount Fuji im Hintergrund. Doch genau dieses Fotomotiv hat auf Social Media einen regelrechten Hype ausgelöst. Und der hat derartige Ausmaße angenommen, dass die Behörden nun einschreiten müssen, wie verschiedene Medien berichten.
Wie unter anderem der schweizer „Tages-Anzeiger“ erklärt, seien die Läden der Kette „Lawson“ im Land der aufgehenden Sonne allgegenwärtig. In Kombination mit dem Mount Fuji, der scheinbar aus der Ladenzeile herausragte, entstünde so ein besonders japanisches Fotomotiv.
Blick auf Mount Fuji wird mit Sichtschutz verbaut
Weiter ist dem Bericht zu entnehmen, dass die steigende Beliebtheit des Spots für viele Probleme sorgt. So hinterließen die Touristen ständig Müll und missachteten die Verkehrsregeln. Zudem nutzten sie die Parkplätze einer benachbarten Zahnklinik. Einige seien auf der Jagd nach einem besonders guten Schnappschuss bereits auf Dächer geklettert.
Wie auch der „Spiegel“ berichtet, greifen die Behörden nun durch: Bereits in dieser Woche (Stand: 29. April) solle ein Sichtschutz installiert werden, um den Blick auf das beliebte Fotomotiv zu versperren. Den Berichten zufolge handele es sich dabei um ein schwarzes Netz, das rund zweieinhalb Meter hoch und 20 Meter breit sei. „Es ist bedauerlich, dass wir das tun müssen, weil einige der Touristen sich nicht an die Regeln halten können“, wird ein Vertreter der Behörden zitiert.
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Mehrere Orte in Japan leiden unter Overtourism
Nicht nur in Fujikawaguchiko kämpfen die Behörden mit den stetig zunehmenden Touristenmassen in Japan. Bereits Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die japanische Regierung eine Besucherobergrenze für den beliebtesten der Wanderwege auf dem Mount Fuji einführt, und im historischen Kyoto wird der Zutritt zum beliebten Geisha-Viertel eingeschränkt. Da Japan auch 2024 wieder eines der großen Trendreiseziele ist, werden diese sicherlich nicht die letzten Maßnahmen sein.