Haben Sie sich schon mal gefragt, warum die Fensterblenden in einem Flugzeug sowohl bei Start als auch Landung immer offen sein müssen? TRAVELBOOK hat sich das von einem Experten erklären lassen. Die Antwort ist überraschend.
In Flugzeugen gibt es einige Regeln, die scheinbar unumstößlich sind – und doch immer wieder Flugäste verwundern. Die Anschnallpflicht bei Start, Landung und Turbulenzen versteht sich von selbst. Aber dann kommt immer vor dem Start und kurz vor der Landung die Durchsage, man solle die Fensterblenden wieder öffnen. Warum ist das so? TRAVELBOOK fragte bei Luftfahrtexperte Heinrich Grossbongardt nach.
„Im Falle eines unerwarteten Zwischenfalls oder gar eines Unfalls müssen einerseits die Flugbegleiter ungehindert nach draußen schauen können, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen“, erklärt Grossbongardt. „Zum anderen müssen auch Rettungskräfte dank der geöffneten Fensterläden die Situation im Flugzeug blitzschnell erfassen.“
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Auch Augen sind dann auf den Ernstfall vorbereitet
Der Experte weiß: „In einem solchen Fall zählt sprichwörtlich jede Sekunde.“ Übrigens würden aus dem gleichen Grund bei Start und Landung abends auch oft die Lichter gedimmt, verrät Grossbongardt. So seien die Augen der Passagiere in einem Ernstfall bereits an die Dunkelheit gewöhnt und könnten so die Wegweiser zu den Notausgängen schneller erkennen.
Bei einer Bruchlandung gibt es durchaus gute Überlebenschancen, wenn alles blitzschnell geht, sagt Grossbongardt: „2005 schoss eine Air-France-Maschine in Toronto bei schlechtem Wetter über die Landebahn hinaus. Das Flugzeug brannte vollkommen aus, aber alle 297 Passagiere überlebten, weil die Crew sie in weniger als zwei Minuten über die Notrutschen draußen hatte.“