
2. Mai 2025, 15:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Olivenhaine, Meerblick und 300 Sonnentage – in Griechenland entdecken immer mehr Deutsche ihr dauerhaftes Traumdomizil. Was früher ein Urlaubsland war, wird jetzt zur Altersvorsorge, zum Auswanderungsziel und zur Alternative zur überteuerten Heimat. Was steckt hinter dem neuen Hype um griechische Immobilien?
Griechenland erlebt einen Boom deutscher Immobilienkäufer – besonders auf dem Festland steigen laut einem umfassenden Report von BILD Nachfrage und Preise. Günstige Häuser, steuerliche Vorteile und mediterrane Lebensqualität ziehen deutsche Kunden demnach in wachsender Zahl nach Griechenland.
Für viele Makler in Griechenland ist das wachsende Interesse aus Deutschland ein Hoffnungsschimmer. Zunächst kamen sie als Touristen – mit einem Anstieg von 15 Prozent im Jahr 2024 auf knapp sechs Millionen. Jetzt treten sie auch vermehrt als Käufer auf. „Die Zahl der Käufer aus Deutschland ist innerhalb weniger Jahre um 25 Prozent gestiegen“, zitiert BILD Yannis Ziavras, Athen-Chef des internationalen Immobilienunternehmens Remax.
Während Käufer aus China früher den Markt dominierten, weil sie sich mit Luxusimmobilien ein Visum erkauften, konzentriert sich das Interesse der Deutschen auf bezahlbare Objekte. Viele interessieren sich für Immobilien bis 250.000 Euro. „Sie machen Urlaub auf den Inseln, kaufen aber zunehmend auf dem Festland, weil hier ganzjährig die Flüge ankommen, man nicht auf Fähren oder Inlandsflüge angewiesen ist“, so Ziavras.
Ein Paradies für Rentner
Ein zusätzlicher Anreiz: Wer als Rentner mehr als sechs Monate in Griechenland lebt, kann seine Altersbezüge mit nur sieben Prozent versteuern. Dazu kommen 300 Sonnentage im Jahr und milde Winter mit 12 bis 15 Grad im Süden.
Vor allem Regionen rund um Athen sowie auf dem Peloponnes gewinnen an Beliebtheit. Dort ist die Infrastruktur gut, Flüge sind verfügbar – und die Preise noch erschwinglich. In Glyfada und Vouliagmeni investieren Superreiche aus arabischen Ländern, während die deutsche Mittelschicht zwischen Pylos, Sparta, Patras und Korinth nach erschwinglichem Wohneigentum sucht.

BILD sprach mit einer Maklerin aus Kyparessia an der Westküste des Peloponnes. Sie sagt: „Die Deutschen sind die wichtigsten Kunden geworden.“ Und: „Im vorigen Jahr waren fast alle meine Kunden Deutsche.“ Sie vermarktet aktuell ein Haus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche und 950 Quadratmetern Grundstück – in bester Hanglage für 170.000 Euro (siehe großes Foto oben).

Griechenland erhöht Eintrittspreise für diverse Sehenswürdigkeiten

Griechenland – die schönsten Reiseziele und besten Tipps

Diese Orte zahlen Ihnen Geld, wenn Sie dort hinziehen
Das Meer ist nie weit weg
Auch Orte wie Meligalas, etwa 30 Minuten vom Meer entfernt, werden zunehmend interessant. Alles, was man braucht – Strände, Flughafen, Krankenhaus – ist in einer halben Stunde erreichbar. Hier kosten einfache Häuser zwischen 50.000 und 130.000 Euro, die Sanierungskosten sind vergleichsweise günstig. In Skala Oropou, 30 Minuten nördlich von Athen, kostet ein 150 Quadratmeter großes Objekt mit Garten, Grillplatz und rund 600 Quadratmetern Grundstück 240.000 Euro, voll möbliert.
BILD Reisen: Jetzt die besten Hotels in Athen und Umgebung entdecken!
Wer jetzt ins Träumen geraten ist und über einen Hauskauf in Griechenland nachdenkt, sollte jedoch nichts überstürzen. Marios Christodoulou, Chef der deutschsprachigen Immobilienplattform Ferimmo.de in Berlin, erklärte gegenüber BILD: „Planen Sie eine oder mehrere Besichtigungsreisen. Arbeiten Sie mit einem unabhängigen Anwalt zusammen (für die Umschreibung). Prüfen Sie die Immobilie gründlich.“