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UNESCO-Weltkulturerbe

11 Geheimnisse der weltberühmten Felsenstadt Petra in Jordanien

Maike Grunwald, Larissa Königs

14.03.2023, 13:54 Uhr | Lesezeit: 15 Minuten

Sie ist die berühmteste Sehenswürdigkeit Jordaniens: Petra, die legendäre Felsenstadt, Unesco-Weltkulturerbe, Schauplatz von Filmen wie „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ oder „Transformers – die Rache“. Doch die weltbekannte Touristenattraktion birgt immer noch Geheimnisse im Wüstensand. Worauf sich Urlauber einstellen können und sollten.

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Schon der erste Eindruck ist schlichtweg überwältigend. Der Besucher wandert zuerst durch eine enge, gewundene, mehr als einen Kilometer lange Schlucht, den „Siq“, arabisch für „Schacht“. Fast 100 Meter hohe Felswände ragen auf beiden Seiten auf. An der engsten Stelle ist die Schlucht nur zwei Meter breit. Und dann, plötzlich, steht man vor ihr: der gewaltigen Fassade des „Schatzhauses“, Khazne al-Firaun. Es ist, wie auch Petra selbst, weltberühmt und die größte Touristen-Attraktion in Jordanien. Dennoch birgt das Unesco-Welterbe etliche Mysterien.

TRAVELBOOK verrät einige eher unbekannte Fakten, zeigt ungelöste Rätsel und gibt Tipps für einen Besuch.

11 Fakten über Petra in Jordanien

1. Petra war „Wall Street“ des Alten Arabiens

Die Nabatäer, ein arabisches Volk aus vor-islamischer Zeit, schlugen die Hauptstadt ihres Reiches vor mehr als 2000 Jahren aus den roten Sandsteinfelsen. In den prächtig verzierten Höhlen wurden die Verstorbenen bestattet. Petra war eine Nekropolis, eine Totenstadt, deren Grabstätten bis heute erhalten sind – aber auch eine blühende Handelsmetropole.

„Die ‚Wall Steet‘ des Alten Arabien“: diesen Spitznamen gibt es für Petra ebenfalls. Fast drei Jahrhunderte lang, bis etwa 100 nach Christus, beherrschten die Nabatäer die Stadt, günstig gelegen am Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen, darunter die legendäre „Weihrauchstraße“. Durch ein ausgeklügeltes Wasser-Management mit Leitungen, die das Wasser der umliegenden Quellen nach Petra führten, wurde die Felsenstadt zu einer Oase mitten in der Wüste. Ihren Reichtum erreichte sie durch den Handel mit kostbaren Gewürzen, Weihrauch und anderen Handelswaren, auf die auch Zölle erhoben wurden.

Da die Nabatäer fast keine Schriftzeugnisse hinterließen, die Aufschlüsse über ihr Alltagsleben oder Petras Geschichte geben, lässt sie sich nur indirekt über biblische, griechische und römische Quellen zusammenreimen – und vieles wird immer im Dunkeln bleiben.

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2. Petra wurde von einem Pseudo-Scheich entdeckt

Als Touristenattraktion ist Petra skurriler Weise recht jung. Erst in den 1920er-Jahren begann man mit archäologischen Ausgrabungen und dann erst mit der Erschließung als Touristenattraktion. Der Hintergrund: Petra galt 1200 Jahre lang als verschollen. Erst 1812 wurde es für Europa wiederentdeckt – von einem Schweizer, der sich als Araber verkleidet hatte und behauptete, ein Scheich zu sein.

Der Baseler Jean Louis Burckhardt entdeckte Petra versehentlich auf seiner Suche nach dem „Land des Goldes jenseits von Timbuktu“, heißt es in einem Artikel von „ABC News“. Seinem damaligen Guide sei er verdächtig vorgekommen, „wie ein Zauberer auf Schatzsuche“. Offenbar überzeugte er nicht in seiner Verkleidung als „Scheich Ibrahim“, wie er sich nannte, obwohl er Arabisch gelernt hatte, zum Islam konvertiert war und einen Turban trug.

3. Das berühmteste Highlight Jordaniens befindet sich eigentlich außerhalb der Stadt Petra

Das „Schatzhaus“ Al Khazna ist eigentlich ein Mausoleum
Das „Schatzhaus“ Al Khazna ist eigentlich ein Mausoleum Foto: Getty Images

Rund 40 Meter ragt das hohe, mit Säulen geschmückte Wunder auf: das „Schatzhaus“ Khazne al-Firaun, auch „Al-Khazneh“ genannt. Fast jeder hat das weltberühmte Gebäude, das auch im Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ beeindruckt, schon einmal auf Bildern gesehen. Wer Petra besucht, muss auf dieses Highlight nicht lange warten. Denn wie bereits erwähnt, liegt es direkt am Ende des Siqs, der nach Petra führt. Und wenn man es ganz genau nimmt, liegt Khazne al-Firaun noch nicht einmal wirklich in Petra. Denn eigentlich handelt es sich dabei um ein Mausoleum – und Tote wurden immer nur vor der eigentlichen Stadt bestattet.

Konkret wurden in Al-Khazneh wohl einst die königlichen Familienmitglieder der Nabatäer beigesetzt. So fand man etwa bei Ausgrabungen eine Grabkammer mit menschlichen Skeletten und Töpferwaren. Erst die Beduinen, die sich später in Petra niederließen, gaben der Totenstätte den Spitznamen „Schatzhaus“. Dies erklärt auch den nächsten Fakt …

4. Die durchlöcherte Fassade vom „Schatzhaus“ in Petra

An der prächtigen Fassade des berühmten „Schatzhauses“ sind noch heute mehrere Einschusslöcher zu sehen. Schuld daran ist wohl ein Gerücht, das dem Gebäude auch seinen glamourösen Namen gab. Hinter dem Felsen befände sich angeblich pures Gold – eine verlockende Vorstellung. Die angeblich sagenhaften Schätze riefen auch Glücksritter auf den Plan, die sich wohl mit Schusswaffen Zugang verschaffen wollten. Noch heute sind die Einschusslöcher Zeugen dieses Raubs.

5. Die besten Fotospots sind eigentlich verboten

Nachdem das Khazne al-Firaun, trotz seiner Löcher, unbestreitbar das Highlight vieler Reisender nach Petra ist, wollen viele auch ein Erinnerungsfoto mit dem weltberühmten Gebäude. Doch das ist oft nicht so einfach – zum einen, weil das Tor mit seinen 40 Metern, wenn man direkt davor steht, kaum auf ein Foto zu bekommen ist, zum anderen, weil sich hier meistens Hunderte Touristen zeitgleich aufhalten. Dennoch finden sich auf Instagram diverse Fotos die Influencer und Urlauber auf einer erhöhten Plattform zeigen mit sagenhaftem Blick auf Petra. Wie kommen die Reisenden nun zu diesen Fotos?

Die Antwort auf diese Frage erschließt sich spätestens, wenn man vor dem „Schatzhaus“ steht. Denn neben den diversen Urlaubern finden sich hier auch dutzende Beduinen, die nicht nur ihre Kamele zum Reiten anbieten, sondern vor allem den Weg zum besten Fotospot verkaufen wollen. Denn zu eben jenem kommt man nicht alleine, sondern braucht einen Einheimischen, der den Weg zeigt – natürlich gegen Geld. Üblich sind etwa fünf jordanische Dinar pro Person (entspricht 6,56 Euro, Stand: 14. März 2023). Ist die Gebühr entrichtet, werden die Fotointeressenten abseits des Hauptplatzes vor Khazne al-Firaun zu einem abgesperrten Bereich geführt, den man an einer Stelle durchqueren kann. Dann klettert man einen Trampelpfad auf etwa 20 Meter hoch. Der Weg dauert circa fünf Minuten. Oben finden sich dann ausgelegte Teppiche und ein wirklich atemberaubender Blick auf das weltberühmte „Schatzhaus“.

Allerdings sollte man wissen, dass diese Fotospots eigentlich illegal sind, wie TRAVELBOOK vor Ort erfuhr. Schließlich besteht das Risiko, dass Urlauber sich beim Auf- oder Abstieg verletzen. Bislang gibt es zwar keine derartigen Berichte, vorsichtig sollte man aber dennoch sein.

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6. Das Rätsel um den Namen der Totenstadt

„Petra“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Fels“ oder „Stein“ – so steht es in den Reiseführern. Jedoch ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt, wie die Nabatäer die Hauptstadt ihres Reiches wirklich selbst genannt haben. Nach Aufzeichnungen des Flavius Josephus lautete ihr Name „Reqem“ oder „Rekem“, deutsch „die Rote“ oder „die Bunte“, vielleicht eine Anspielung auf die Farbe des Sandsteins. In aramäischen Quellen bezeichnet der Name aber den Ort Kadesch und es gibt Vermutungen, dass Flavius Josephus hier zwei Orte verwechselt haben könnte. Eine steinerne Inschrift mit dem Namen „Rekem“, die sich gegenüber der Schlucht befunden haben soll, wurde beim Bau einer modernen Brücke mit Tonnen von Zement bedeckt und kann daher nicht mehr untersucht werden.

Das Alte Testament erwähnt einen Ort namens „Sela“ (deutsch: „Felsen“ oder „Stein“), der mit der Nabatäermetropole identisch sein könnte. Dies ist jedoch umstritten. Auch bei anderen oft zitierten Quellen, in denen das griechische Wort „Petra“ vorkommt, ist der Bezug nicht immer klar.

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7. Entstand hier Moses‘ Wunder-Quelle?

In Petra begegnet der Reisende gut gelaunten Pilgern, Nonnen und Bibel-Touristen aus ganz verschiedenen Ländern. Gerne erzählen sie von den Legenden, die sich um die ganze Gegend ranken: Das „Moses-Tal“, so die Übersetzung von Wadi Musa, ist so benannt, weil Moses und die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten hierhergekommen sein sollen. Die „Moses-Quelle“ vor den Toren von Petra gilt als die Stelle, an der Moses auf einen Felsen schlug, aus dem dann Wasser sprudelte (4. Mose 20:10). Moses‘ Bruder und Prophet Aaron soll in Petra begraben worden sein, und zwar an jenem Berg, der heute als „Jabal Harun“ („Berg Aaron“) bekannt ist. Auf dem Gipfel wurde ihm zu Ehren eine byzantinische Kirche und später ein islamischer Schrein gebaut, der heute Pilger aus aller Welt anlockt.

Außerdem ist Petra nach der Überlieferung eine wichtige Raststätte der Heiligen Drei Könige, die zu Jesus‘ Geburt mit Weihrauch, Gold und Myrrhe nach Bethlehem reisten. Der in der Bibel genannte König Aretas (2. Korinther 11:32) gilt als der einstige Herrscher von Petra.

8. Warum ging Petra unter?

Die Römer eroberten die reiche Handelsstadt im Jahr 106 endgültig und beherrschten sie bis rund 330 nach Christus. Nach ihnen kamen die Byzantiner. Bis heute zeugen die Reste römischer Tempel und byzantinischer Kirchen von den wechselnden Herrschern.

Warum aber ging die einst so blühende Handelsstadt schließlich unter? Experten haben mehrere Erklärungen hierfür. Erstens verlor Petra möglicherweise zu sehr an Bedeutung, als sich die antiken Handelsstraßen im Laufe der Zeit verschoben, während sich Basra und Palmyra zu neuen Handelszentren entwickelten. Zweitens wurde Petra im achten Jahrhundert von einem besonders schweren Erdbeben heimgesucht. Vielleicht zwang die damit einhergehende Zerstörung die Bewohner endgültig, Petra zu verlassen. Auch die Eroberung der Region durch die Muslime Mitte des siebten Jahrhunderts könnte eine Rolle gespielt haben.

9. Leben heute noch Menschen in den Höhlen?

Auch wenn mitunter noch für Touristen Tee oder Kaffee ausgeschenkt wird, leben die Beduinen heute nicht mehr in den Höhlen von Petra
Auch wenn mitunter noch für Touristen Tee oder Kaffee ausgeschenkt wird, leben die Beduinen heute nicht mehr in den Höhlen von Petra Foto: Getty Images

Zu Petras Blütezeiten residierten die Bewohner in Steinhäusern mit mehreren Stockwerken und sogar einer Art Bad – heute sind von den Wohnhäusern nur noch einzelne Ruinen übrig, während die in den Stein gemeißelten Gräber der Nabatäer bestens erhalten sind. Doch lebten in den Höhlen von Petra lange Zeit noch Beduinen: Bis in die 1980er-Jahre waren sie Winterquartier der sogenannten „Bedoul“, die im Sommer in Jordanien in Zelten lebten.

Als Petra als archäologischer Schatz entdeckt und 1985 zum Unesco-Welterbe erklärt wurde, wurden die Beduinen in ein für sie gebautes Dorf umgesiedelt, um die wertvollen Ruinen zu schützen. Ob die Umquartierung zwangsweise oder auf Wunsch der Beduinen selbst erfolgte, wird bis heute diskutiert, schreibt unter anderem das Nachrichtenportal „Al-Monitor“. Zwar hält sich hartnäckig das Gerücht, dass einzelne Familien wieder in die Höhlen zurückgezogen seien, da das für sie erbaute Dorf mittlerweile überfüllt sei, dem wurde TRAVELBOOK allerdings vor Ort widersprochen. Zwar würden hin und wieder Beduinen, die durch Petra führen, auch dort übernachten, jedoch nur in Ausnahmefällen. Auch Höhlen, in denen sich Personen scheinbar eingerichtet haben, dienen eher als „Touri-Highlight“ und nicht als regulärer Wohnsitz.

10. Bis heute ist der Großteil von Petra noch vergraben

Petra birgt noch viele weitere Geheimnisse „Das sogenannte Kolumbarium zum Beispiel, ein Kastenbau, gibt Historikern bis heute Rätsel auf, ebenso die Schlangen-Bildnisse auf dem Weg zum Aaron-Berg“, sagte Osama Otoum, deutschsprachiger Fremdenführer in Jordanien, zu TRAVELBOOK. Bis heute ist nur ein kleiner Teil der legendären Felsenstadt sichtbar: Lediglich 20 Prozent des antiken Petra sind bereits ausgegraben, schätzen Experten. Weitere Stätten müssen erst noch freigelegt werden. Zwar gehen Archäologen davon aus, dass die großen Felsfassaden inzwischen alle gefunden wurden – aber wer weiß schon, was der Wüstensand noch verbirgt?

11. Petra hat eine kleine Schwester

El-Barida wird oft auch „Little Petra“ genannt
El-Barida wird oft auch „Little Petra“ genannt Foto: Getty Images

Rund acht Kilometer von Wadi Musa entfernt liegt El-Barida, auch bekannt als „Little Petra“ oder „Klein-Petra“, die „kleine Schwester“ der weltberühmten Felsenstadt. Als Karawanenrastplatz war sie einst eine Art Vorort von Petra. Klein-Petra, ebenfalls mit einer Art „Siq“ und zahlreichen Felsenreliefs, ähnelt ihrer berühmten „großen Schwester“ und ist unbedingt sehenswert. Was nur wenige wissen: Klein-Petra hat eine rare Besonderheit – ein erhaltenes Deckenfresko aus dem 1. Jahrhundert mit Blumen, Vögeln und Weinreben.

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Wie kommt man am besten hin?

Petra liegt relativ mittig auf dem Weg vom Toten Meer zur Hafenstadt Akaba, die sich ganz im Süden von Jordanien befindet. Am schnellsten erreicht man Petra über den Desert Highway, alternativ kann man auch den Dead Sea Highway nehmen. Wer sich die teils recht kurvigen Straßen nach Petra nicht selbst zu fahren traut, kann auch eine der diversen Touren buchen, die es von Amman, dem Toten Meer und Akaba aus nach Petra gibt. Eine eintägige Tour kostet von Amman aus inklusive Transport circa 100 Euro.

Hier finden Sie einen Überblick über alle Eintrittspreise.

Wie viel kostet der Eintritt?

Der Eintritt für Petra ist alles andere als günstig – für einen Tag zahlt man regulär als Jordanien-Urlauber 50 Jordanische Dinar, also umgerechnet circa 65 Euro. Wer hingegen nicht in Jordanien übernachtet, also etwa einen Tagestrip von Israel aus gebucht hat oder Kreuzfahrttourist ist, zahlt 90 JD, also 118 Euro. Für Kinder unter 12 Jahren ist der Eintritt frei.

TRAVELBOOK-Tipp: Man kann direkt ein Ticket für mehrere Tage in Petra erwerben, pro weiteren Tag werden dann nur zusätzliche fünf jordanische Dinar fällig. Wer großes Interesse hat, sollte also direkt mehrere Tage in Petra bleiben.

Was sollte man in Petra auf jeden Fall sehen?

Auch Ad-Deir schufen die Nabatäer, indem sie Stück für Stück den Fels abtrugen
Auch Ad-Deir schufen die Nabatäer, indem sie Stück für Stück den Fels abtrugen Foto: Getty Images

Neben dem bereits erwähnten Siq und dem Al-Khazneh bietet Petra noch diverse weitere Highlights. Darunter etwa das römische Theater, das ebenfalls von den Nabatäern erbaut wurde und noch heute eine exzellente Akustik hat. Auch die dort ebenfalls liegende Säulenstraße, der Tempel der geflügelten Löwen, der kunstvolle Reliefs zeigt, sowie das Palastgrab und die Königsgräber, die ebenfalls in Felsen gehauen wurden, sind einen Besuch wert.

Eine außergewöhnliche Attraktion ist auch das Kloster „Ad-Deir“, das aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammt. Wie auch das „Schatzhaus“, nach dessen Vorbild es erbaut wurde, wurde es in einen Felsen gehauen. Mit einer Breite von 47 Metern und einer Höhe von 48,3 Metern ist es eines der größten Monumente in Petra, jedoch weniger bekannt und überlaufen. Auch, weil es recht weit vom Siq entfernt und auf einer Anhöhe liegt. Wer es besichtigen möchte, sollte für den Aufstieg mindestens eine Stunde einplanen und gute Kondition mitbringen.

Worauf sollte man vor Ort achten?

Zum einen sollte man beachten, dass das Gelände, auf dem Petra sich befindet, sehr groß ist. Alleine vom Parkplatz bei der Touristeninformation durch den Siq bis zum „Schatzhaus“ braucht man etwa eine halbe Stunde – und befindet sich nun lediglich am Anfang des Geländes. Gutes Schuhwerk ist also Pflicht. Außerdem sollte man sich mit genügend Trinkwasser und, je nach Wetterlage, mit einem Sonnenhut und Sonnencreme ausstatten. Petra befindet sich in der Wüste, die Sonne brennt hier gerade in den wärmeren Sommermonaten gnadenlos. Doch auch wer im Winter anreist, sollte Vorsicht walten lassen! Immer wieder kommt es zu dramatischen Überschwemmungen von Petra, die mitunter lebensgefährlich sein können. Erst Ende 2022 mussten 1700 Touristen vor den Wassermassen gerettet werden, wie etwa der „Guardian“ berichtete. Wer auf eigene Faust Petra erkunden möchte, sollte also unbedingt vorher den Wetterbericht genau prüfen und im Zweifelsfall den Besuch verschieben.

Die Wege in Petra sind weit – vom Siq bis zu den Königsgräbern läuft man gut eine Stunde
Die Wege in Petra sind weit – vom Siq bis zu den Königsgräbern läuft man gut eine Stunde Foto: Getty Images

Wie viel Zeit sollte man für einen Besuch einplanen?

Angesichts der vielen Attraktionen in Petra, der langen Wege, die nicht zu unterschätzen sind, und der Tatsache, dass viele Urlauber vor allem wegen der Ruinenstadt nach Jordanien kommen, sollte man durchaus mehr als nur einen Tagestrip einplanen. Wer sich die Felsenstadt detailliert und in Ruhe anschauen möchte, ist mit zwei Tagen Aufenthalt gut beraten – zumal der Eintrittspreis für den zweiten Tag, wie bereits erwähnt, deutlich geringer ist. In Wadi Musa gibt es diverse Hotels und Pensionen, die sich für eine Übernachtung eignen.

Lohnt sich „Petra bei Nacht“?

„Petra bei Nacht“ lohnt sich allein schon für den Wüsten-Sternenhimmel
„Petra bei Nacht“ lohnt sich allein schon für den Wüsten-Sternenhimmel Foto: Getty Images

Zudem können all jene, die mehr als einen Tag in Petra bleiben, noch an einem besonderen Erlebnis teilnehmen: „Petra bei Nacht“ bzw. „Petra by Night“. Dreimal pro Woche, montags, mittwochs und donnerstags, wird Urlaubern ermöglicht, noch nach Anbruch der Dunkelheit die Felsenstadt zu betreten. Der Siq wird dann einzig durch Teelichter entlang des Weges erleuchtet. Am Ende des Weges gibt es einen Tee und eine musikalisch untermalte Lichtshow am „Schatzhaus“. Letztere ist, zugegebenermaßen, Geschmackssache. Einen faden Beigeschmack hinterlässt auch der noch zum regulären Eintrittspreis zu entrichtende Betrag von etwa 22 Euro. Dennoch: Alleine für den faszinierenden Anblick des Schatzhauses bei Nacht und den spektakulären Wüsten-Sternenhimmel lohnt sich ein Besuch für alle, die sich diesen Luxus leisten wollen.

Themen: #amex Jordanien
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