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Restaurant-Suche im Urlaub

11 Tipps, wie man eine Touristenfalle erkennt

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TRAVELBOOK Redaktion

21. Juli 2015, 14:20 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Am belebten Urlaubsort ein gutes Restaurant zu finden, ist keineswegs leicht – sofern man nicht zufällig einen Einheimischen an der Seite hat, der einen vorbei an all den Touristenfallen zu den kulinarischen Geheimtipps führt. Allen anderen bleibt oft nichts anderes übrig, als vom äußeren Erscheinungsbild eines Restaurants auf die Qualität des Essens und des Service zu schließen. TRAVELBOOK verrät, woran man die Touristenfalle erkennt.

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Wer Urlaub macht, will sich entspannen, will faul sein, will was entdecken und er will: gut essen. Vor allem, wenn er sich in einem Land bewegt, das für seine Küche berühmt ist – wie Italien oder Frankreich. Leider lauern aber immer dort, wo Urlauber sind, auch zahlreiche Touristenfallen: Restaurants, in denen das Essen nicht gut ist, der Kellner schlecht gelaunt und die Rechnung am Ende zu hoch – für eine verkochte Pasta, ein zähes Steak oder die öde Moussaka.

Doch woran erkennt man, ob es sich bei dem avisierten Restaurant um eine reine Abzocke handelt – oder vielleicht doch einen Geheimtipp, der auch von Einheimischen gern frequentiert wird? Wir haben ein paar Kriterien zusammengestellt, die darauf hinweisen können.

1. Der Lockvogel vor der Tür

Sie können ziemlich aufdringlich sein, die Kellner, die versuchen, vorbeispazierende Urlauber in ihr Restaurant zu locken. Viele scheinen direkt bei den Marktschreiern im Ort in die Lehre gegangen zu sein, andere versuchen es auf die plumpe Anmachtour, die schon abends an der Bar nicht zieht. Hier gilt: Wer so lautstark um Gäste wirbt, hat es offenbar dringend nötig.

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Hereinspaziert! Viele Restaurants holen sich ihre Gäste direkt von der Straße. Foto: Getty Images

2. Das Menü als XXL-Aufsteller

Der Lockvogel der anderen Art: ein Menü-Vorschlag auf einem großen Aufsteller, direkt auf dem Gehweg, und zwar so groß, dass man ihn einfach nicht übersehen kann. Der Preis klingt prima, das Menü ist offensichtlich auf Touristen zugeschnitten und beinhaltet mindestens einen Gassenhauer der Landesküche. Wer nur schnell satt werden will, lässt sich hier nieder. Wer was Besonderes sucht, zieht weiter.

3. Die Restaurant-Reihe

In der Straße reiht sich ein Restaurant an das nächste, und irgendwie sehen diese auch alle ziemlich gleich aus? Nun, wir wollen nicht ausschließen, dass sich zwischen all den Klonen auch eine Perle versteckt, aber es braucht wohl etwas Insider-Wissen, um diese zu finden. Also besser: Restaurants links liegen lassen – und eher in den Seitenstraßen, abseits des Trubels, Ausschau halten.

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Ein Restaurant reiht sich ans nächste – nicht selten erkennt man an der Häufung, wie hier in Brüssel, die Fressgasse für Touristen. Foto: Getty Images

4. Nomen est omen

Der Name des Restaurants ist a) gar nicht so leicht zu finden und b) so beliebig, dass Sie gähnen müssen? Dann könnte das damit zu tun haben, dass dieses Restaurant einfach keinen guten Namen hat. Schauen Sie nach Lokalitäten, in denen es schon im Titel persönlich wird. Essen Sie „Chez Pierre“ oder in der „Trattoria Mario“. Denn hier kann man davon ausgehen, dass jemand mit seinem Namen für eine gewisse Qualität bürgt.

5. Ein dickes Buch mit vielen Bildern

Vorab einen Blick in die Speisekarte zu werfen, ist immer ratsam. Doch müssen Sie sich gar nicht erst darin vertiefen, wenn diese a) in etwa so dick ist wie ein Telefonbuch, b) von vornherein in verschiedenen Sprachen verfasst ist, c) laminiert und spiralgebunden daherkommt, d) ein Sammelsurium von Gerichten aus aller Herren Länder ist (Sushi neben Spaghetti, Pizza neben Schnitzel) und e) reichlich bebildert ist.

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Die Speisekarte für Touristen kommt gern auch etwas kitschig daher. Foto: Getty Images

6. Plastikessen zur Anschauung

Fotos von jedem Gericht in der Speisekarte scheinen manchen Restaurants allerdings nicht zu genügen – weshalb man dort Fake-Food in Vitrinen stellt: Gerichte aus Plastik oder zumindest mit einer Lackschicht überzogene Mahlzeiten, die dem Gast als Anschauungsobjekt und Entscheidungshilfe dienen sollen. So richtig appetitlich sieht das selten aus, und deutet vor allem auf eines hin: dass der Betreiber so wenig Geschmack hat wie das Plastikessen.

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Man kann eine japanische Speisekarte natürlich in die verschiedenen Sprachen übersetzen, man kann aber auch das Essen als Plastikversion ausstellen. Foto: Getty Images

Allerdings: In Asien, vor allem in den Großstädten, sollte man sich davon nicht unbedingt abschrecken lassen. Hier kann das essbare Pendant durchaus lecker sein. Auch bebilderte Speisekarten findet man hier nicht selten auch in ganz besonders guten Lokalen.

7. Kellner in Kostümen

Sie werden von Micky Maus bedient oder einem Mann mit Baskenmütze auf dem Kopf und blau-weißem Ringelshirt? Oder streift gar eine Dame in aufwendigem historischen Gewand die Tischdecke vor Ihnen glatt? Dann sollten Sie spätestens jetzt die Flucht ergreifen (sofern Sie auf diese Kostümierung nicht von Anfang an Wert gelegt haben sollten). Denn hier hat die Kostümierung nicht selten nur einen Zweck: gekonnt vom Essen abzulenken!

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Schön anzuschauen: Kellnerin im traditionellen Kostüm in Frankreich. Foto: Getty Images

8. Siesta? Egal!

Sie befinden sich in einem südeuropäischen Land, in dem am frühen Nachmittag für einige Stunden nichts mehr geht, da die Einheimischen kollektiv der Siesta frönen? Wenn Sie es Ihnen nicht gleich tun wollen, spazieren Sie mal durch die Straßen und merken Sie sich die Restaurants, die dann trotzdem geöffnet haben. Denn diese wurden wohl nur für Touristen geschaffen.

9. Das Wahrzeichen, so nah

Das Restaurant befindet sich direkt zu Fuße des Kolosseums? Zum Eiffelturm sind es nur wenige Meter? Auf die Hagia Sofia haben Sie den besten Blick? Oder die Uferpromenade im Badeort verläuft direkt neben Ihrem Tisch? Dann genießen Sie den Ausblick – das Essen wird Sie sicher nicht davon ablenken, denn dessen Qualität dürfte kaum der Rede wert sein. Die Rechnung am Ende indes schon.

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Zugegeben, manchmal muss man doch mal seinen Blick von der Sehenswürdigkeit abwenden, etwa wenn das Essen kommt. Foto: Getty Images

10. Keine Aufkleber an der Tür

Am besten über die Qualität eines Lokals informieren natürlich deren Besucher: Restaurant-Kritiker zum Beispiel, oder die Internet-Community auf diversen Plattformen wie etwa Tripadvisor, mit der auch TRAVELBOOK kooperiert. Kommt ein Lokal in der Gunst der Tester oder Gäste besonders gut an, gibt es Auszeichnungen, die man sich vorn an die Tür heften kann. Verschiedene Aufkleber informieren dann über die Aufnahme in eine Besten-Liste oder einen Gourmet-Restaurantführer. Ein Blick auf die Tür lohnt sich also. Aber Achtung: Immer auch Datum und Jahr der Prämierung checken, manche Lokale sind schneller wieder out, als der Aufkleber verblassen kann.

11. Touris, wohin man blickt

Natürlich, eine Touristenfalle erkennt man vor allem an: Touristen! Das ist wenig verwunderlich. Schauen und hören Sie sich also um, bevor Sie sich niederlassen. Wenn niemand in der Landessprache parliert und der Dresscode der Gäste auch eher, sagen wir, lässig-praktisch ist, seien Sie auf der Hut. Aber nicht voreilig: In manchen Ländern werden Sie am frühen Abend ohnehin keine Einheimischen in Lokalen sehen, denn vielerorts isst man einfach sehr viel später als bei uns. Also mit der Klientel immer auch die Uhrzeit checken!

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Keine neue Erkenntnis: Touri-Fallen erkennt man natürlich am ehesten an den Touris. Foto: Getty Images

Gibt es Ihrer Meinung noch andere Kriterien, an denen man eine Touristenfalle erkennt? Oder wurden Sie in einem offensichtlich nur für Touristen geschaffenen Lokal schon mal von der Qualität des Essens überrascht? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen und Meinungen unten im Kommentarfeld!

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Falls Sie in der Falle sitzen

Ihnen ist so ziemlich egal, ob das Restaurant, in dem Sie nach einem langen Stadtspaziergang endlich gelandet sind, eine Touristenfalle ist? Ihnen kommt es hauptsächlich auf die Lage an, und Sie wollen ansonsten nur eines: irgendwie satt werden? Dann vergessen Sie den obigen Text und achten Sie aber vielleicht auf Folgendes:

  • Bestellen Sie nicht unbedingt das Gericht des Tages, denn in Restaurants, die weniger die Qualität des Essens und vielmehr ein bestimmter Zwang zur Wirtschaftlichkeit auszeichnet, wird oft einfach das verbraten, was gerade weg muss, also das am Vortag eingekaufte Fleisch oder Gemüse.
  • Lassen Sie sich besser nicht von Gerichten verführen, in denen Fisch oder Meeresfrüchte als Sidekick daherkommen, etwa als Soße oder Suppe. Denn hierbei handelt es sich oft nicht um frische Ware, sondern ebenfalls um solche, die schnell weg muss und daher nicht selten bis zur Unkenntlichkeit weiterverarbeitet wurde.
  • Wenn Sie Steak mögen, dann bestellen Sie es nicht well done, sondern lieber medium. Denn nur frisches Fleisch ergibt ein saftiges Steak, für die durchgebratene Variante wird oft auch älteres vom Vortag verwendet.
  • Nehmen Sie sich Zeit beim Begleichen der Rechnung und lassen Sie sich beispielsweise nicht von dem Kellner, der Ihnen die Hand auf die Schulter legt, unter Druck setzen. Auch sollten Sie über die Trinkgeld-Gepflogenheit in Ihrem Urlaubsland Bescheid wissen, um nicht über’s Ohr gehauen zu werden.
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Manchmal muss man sich einfach dort niederlassen, wo hauptsächlich Touristen speisen, wie etwa hier in Orta in Italien. Foto: Getty Images
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