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Nach Anschlag in Tunis mit mehreren Toten

Wo ist es jetzt in Tunesien für Touristen noch sicher?

Der Anschlag passierte fernab der Ferienorte an der Mittelmeerküste. Dennoch rät das Auswärtige Amt zur Vorsicht im ganzen Land.
Der Anschlag passierte fernab der Ferienorte an der Mittelmeerküste. Dennoch rät das Auswärtige Amt zur Vorsicht im ganzen Land. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

18.03.2015, 15:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In Tunis sind bei einem Anschlag nach den jüngsten Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden, davon 20 Touristen. Bislang galt die Hauptstadt Tunesiens als relativ sicher. Doch das Auswärtige Amt rät schon länger von Reisen in mehrere Regionen im Land ab. Wo ist es jetzt überhaupt noch sicher?

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Der Anschlag auf das Nationalmuseum von Bardo in Tunis passierte mitten am Tag, als sich Dutzende Besucher in dem Gebäude aufhielten. Zwei Angreifer drangen mit Kalaschnikows bewaffnet in das Museum ein und eröffneten das Feuer, wie das tunesische Innenministerium mitteilte. Insgesamt 21 Menschen starben, darunter 20 Touristen, erklärten die tunesischen Behörden am Mittwoch. Unter ihnen seien Deutsche, Spanier, Italiener und Polen.

Ein Polizei-Sonderkommando konnte den Angriff schließlich beenden und mehrere Geiseln befreien. Die beiden Attentäter wurden Medienberichten zufolge getötet. Auf Twitter überschlugen sich nach den Anschlägen die Meldungen. Mehrere User posteten Fotos von maskierten Anti-Terror-Polizisten und mutmaßlichen Geiseln im Museum.

Unter den Opfern befinden sich auch drei Teilnehmer einer Kreuzfahrt mit der Costa Fascinosa, wie das Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere auf seiner Website mitteilt. Acht weitere Gäste seien verletzt worden, zwei würden noch vermisst. „Wir verurteilen den Anschlag auf das demokratische Tunesien auf das Schärfste. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt allen Opfern und ihren Familien. Wir trauern gemeinsam mit ihnen“, teilte Michael Thamm, CEO der Costa-Gruppe, in einer Stellungnahme mit.

Costa Crociere und das ebenfalls italienische Kreuzfahrtschiffunternehmen MSC kündigten an, mit ihren Schiffen vorerst nicht mehr in Tunis anzulegen. Eine Sprecherin von TUI Deutschland sagte zu TRAVELBOOK, man werde bei Tunesien-Reisen Ausflüge nach Tunis zunächst für zwei Tage aussetzen und die Lage im Land weiter beobachten. Grundsätzlich werde man sich nach den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes richten, was auch eine L’tur-Sprecherin bestätigte.

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Wo ist es für Touristen noch sicher?

In der Hauptstadt Tunis, die bisher noch als relativ sicher galt, herrscht nach dem Anschlag höchste Alarmbereitschaft. „Reisenden wird dringend geraten, Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen und den Bereich um das Museum im Stadtteil Bardo unbedingt zu meiden“, warnt das Auswärtige Amt in einer aktuellen Meldung.

Aber schon vorher hatte das Auswärtige Amt von Reisen in bestimmte Regionen des Landes abgeraten. Im Süden des Landes und besonders in den Wüstenregionen bestehe die Gefahr von Entführungen. Deshalb rät das Auswärtige Amt dringend davon ab, Touren in die tunesische Wüste zu unternehmen – selbst wenn diese geführt sind. Auch die Gebirgsregion nahe der algerischen Grenze im Bereich von El Aaiun bis Kasserine sollten Urlauber meiden.

Südlicher als bis zu den Städten Touzeur, Douz und Zarris sollten Tunesien-Urlauber derzeit nicht reisen
Südlicher als bis zu den Städten Touzeur, Douz und Zarris sollten Tunesien-Urlauber derzeit nicht reisen. Foto: Philipp Laage/dpa Foto: Philipp Laage/dpa

Die Urlaubsorte und Ferienresorts an der Mittelmeerküste dürften unterdessen noch sicher sein, allerdings rät das Auswärtige Amt: „Generell wird empfohlen, im ganzen Land außerhalb der Touristenzentren entlang der Mittelmeerküste besondere Vorsicht walten zu lassen und Fahrten über Land nach Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen zu vermeiden. Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten.“

Es ist nicht der erste Anschlag auf Urlauber in Tunesien. Im Oktober 2013 hatte ein Attentäter am Strand in Sousse eine Explosion ausgelöst, bei der allerdings niemand sonst verletzt wurde. Der Vorfall zeigt dem Auswärtigen Amt zufolge aber, dass sich Anschläge grundsätzlich auch gegen Ausländer richten können. Am 11. April 2002 steuerte ein Selbstmordattentäter auf der tunesischen Ferieninsel Djerba einen mit Flüssiggas beladenen Kleinlaster gegen eine Mauer der Synagoge La Ghriba. 21 Menschen starben, darunter 14 deutsche Urlauber. Später bekannte sich das Terrornetzwerk Al-Kaida zu dem Anschlag.

Themen: Afrika
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