04.01.2019, 15:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Namibia zählt zu den Top-Reisezielen in Afrika. Das Land im Süden Afrikas bietet bizarre Wüsten-Formationen, wilde Flusslandschaften und eine artenreiche Tierwelt, die man aus nächster Nähe beobachten kann. TRAVELBOOK hat Namibia auf einer Selbstfahrer-Reise im Jeep erkundet und die besten Tipps für Sie zusammengestellt.
Stille. Das ist das erste, was auffällt, wenn man irgendwo in Namibias Weite aus dem Auto steigt. In der Ferne brüllt ein Tier – vielleicht ein Löwe? Der Zauber des Landes im südlichen Afrika liegt in seiner Einsamkeit. Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur 2,5 Millionen Einwohner.
In den letzten Jahrzehnten hat die Regierung viel für eine nachhaltige Entwicklung getan, der Umweltschutz ist fester Bestandteil in der Verfassung, lokale Gemeinschaften werden gestärkt. All das sind – neben der einzigartigen Landschaft und Tierwelt – Gründe, warum Namibia eines der Top-Ziele in Afrika ist. Unsere Empfehlung: Bereisen Sie das Land mit einem Geländewagen! Eine Rundreise im eigenen Jeep durch Namibia ist pures Abenteuer – gepaart mit dem Komfort nobler Lodges und sauberer Campingplätze. TRAVELBOOK hat es selbst ausprobiert und stellt sechs besondere Orte vor, die Sie unterwegs besuchen sollten.
1. Wildtiere am Waterberg Plateau beobachten
Nashörner, Büffel und Wasserböcke tummeln sich im Sonnenuntergang um ein Wasserloch. Wir sind unterwegs in der Wabi Game Ranch am Waterberg Plateau. In der gleichnamigen Lodge wohnt man in komfortablen Bungalows, es gibt einen Pool – und eine Terrasse mit freiem Blick auf eines der Wasserlöcher im Wildpark.
Es muss nicht unbedingt der riesige, gut besuchte Etosha Nationalpark sein, um in Namibia die „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) und weitere Tiere wie Giraffen, Antilopen und Warzenschweine zu sehen. In zahlreichen kleineren Parks im Land, wie zum Beispiel dem Mahango Game Park, kann man oft völlig ungestört auf Safari-Tour gehen – manchmal geführt, manchmal mit dem eigenen Jeep.
2. Mit Krokodilen und Nilpferden im Okavango baden
Grün und fruchtbar ist es in der Gegend um den Okavango-River, der im Norden die Grenze zu Angola markiert. Unser Zeltplatz auf dem schönen Campingplatz Ngepi in Divundu liegt direkt am Fluss. „Vorsicht, Hippos und Krokodile im Wasser“, warnt ein Schild. Baden kann man hier trotzdem bedenkenlos – in einem Pool, der wie ein Käfig in den Okavango eingelassen ist.
Bei einer vom Camp organisierten Bootstour kommt man den Flusspferden ganz nah. Seltene Wasservögel kreuzen unseren Weg, am Ufer liegen Krokodile in der Sonne. Im sogenannten Caprivi-Streifen ragt das Staatsgebiet wie ein Zipfel bis fast zu den Victoria-Fällen. Auch bis nach Botswana zum Okavango-Delta, einem der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas, ist es von hier aus nur ein Katzensprung.
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Ein zweiter Fluss, der Kwando, bildet im Süden des Caprivis die natürliche Grenze zu Botswana. Die Terrassen unserer Bungalows in der schönen Kwando-Lodge direkt am Wasser sind gerade hoch genug gebaut, um die Gäste vor Krokodilen zu schützen. Am Horizont hinter dem Fluss geht die Sonne unter, irgendwo in der Ferne schnaufen Nilpferde. In diesem Paradies könnte man gut und gerne bleiben.
3. Auge in Auge mit Giraffe und Elefant
Eine Safari-Tour mit dem eigenen Auto durch den Mahango Game Park ist ein echtes Abenteuer. Sogar aussteigen ist hier erlaubt. Paviane und Warzenschweine sind allgegenwärtig. Jede Kurve ist ein Nervenkitzel. Man weiß nie, was dahinter auf einen wartet. Einmal taucht wie aus dem Nichts eine Giraffe auf. Kaum zehn Meter entfernt ist sie und schaut uns minutenlang ruhig aus ihren großen braunen Augen an. Dann schreitet sie erhaben davon. Etwas brenzlig wird es, als hinter einer Kurve eine Elefantenherde unseren Weg kreuzt. Einer der grauen Kolosse wedelt drohend mit den Ohren. Jetzt heißt es: Ruhe bewahren und abwarten, bis die Herde weitergezogen ist. Auch Büffel sehen wir und – zum Glück in gebührendem Abstand zur Straße – eine Löwenfamilie.
4. Namib-Wüste und Sossusvlei von oben
Atemberaubend ist der Blick von oben auf das Sossusvlei mit den umliegenden Dünenformationen der Namib-Wüste. Wir schweben mit der Cessna über die Salzpfannen und Dünen, die zum Weltkulturerbe der Unesco zählen. Von Swakopmund aus starten regelmäßig Rundflüge zum Sossusvlei, vorbei an tiefen Schluchten, schroffen Gebirgsgipfeln und schwarze Kies-Ebenen.
5. Delfine und Seehunde beobachten
Neben unserem Katamaran, der uns von Swakopmund in Richtung Walvis Bay bringt, springen Delfine hoch. Die Tiere haben Spaß daran, auf der Bugwelle mitzuschwimmen. Am Pelican Point hat sich eine große Kolonie südafrikanischer Kap-Seehunde niedergelassen. Die Touristenboote sind eine willkommene Abwechslung für die Tiere – und sie wissen, dass sie ein paar Fische abgreifen können. Ein Seehund kommt sogar an Bord, die Kinder haben riesigen Spaß daran, ihn zu füttern. Mit ein bisschen Glück sieht man auch den ein oder anderen Wal. Für uns Touristen gibt’s zur Stärkung Canapés, Austern und Sekt. Schaukelnd geht es zurück zur Küste.
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6. Klein-Deutschland in Swakopmund
Das alte Kolonialstädtchen Swakopmund an der Atlantikküste ist gemütlich – und gilt als die „deutscheste Stadt“ Namibias. Zwar wurden die ursprünglich deutschen Straßennamen inzwischen in afrikanische unbekannt, trotzdem fühlt man sich in den sauberen Straßen und an der lang gezogenen Strandpromenade ein bisschen wie in einem Seebad an der Ostsee. Typisch deutsche Hausmannskost bekommt man im Swakopmund Brauhaus.
Der schönste Platz in Swakopmund ist die Tiger Reef Beach Bar am Südstrand. Hier kann man Stunden in einem der Liegestühle verbringen und aufs Meer schauen. Zur Stärkung gibt es leckere Burger. Auf keinen Fall den Sundowner verpassen!