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Tipps für die erste Reise nach Mailand

Der Blick auf die Piazza Del Duomo in Mailand
Der Blick auf die Piazza Del Duomo in Mailand Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

24.07.2023, 16:17 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten

Viele kommen wegen der Kultur nach Mailand – schließlich ist das Opernhaus, die Mailänder Scala, weltberühmt. Manche ziehen Bauwerke wie der Dom magisch an. Andere wiederum stürzen sich in die luxuriösen Einkaufspassagen und -straßen. Und nicht zuletzt ist Mailand natürlich auch für den Fußball bekannt. Genug Gründe also, die italienische Metropole zu besuchen. TRAVELBOOK war vor Ort und verrät, wie die erste Reise nach Mailand perfekt wird.

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Mailand ist mit 1,35 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Italiens und darüber hinaus auch Wirtschafts-, Mode- und Medienzentrum. Eine Tatsache, die Urlaubern auch direkt auffällt. Verschlafene Gassen und gemütliche Italiener finden sich hier weniger – die Stadt pulsiert geradezu. Der Flair ist eher mit New York City als Portofino zu vergleichen. Doch gerade deshalb kann Mailand eine tolle Ergänzung für einen Italienurlaub sein. Denn hier finden sich neben beeindruckender Architektur viele hervorragende Restaurants und natürlich Shopping-Möglichkeiten.

Die Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn Mailand existiert seit mehr als 2000 Jahren. Das seit 400 v. Chr. besiedelte Gebiet ist der Ort, an dem im Jahr 313 die Mailänder Vereinbarung den Christen Glaubensfreiheit garantierte. Nicht der einzige Grund, warum Mailand in den Geschichtsbüchern festgeschrieben ist. Von hier aus startete auch Benito Mussolini 1922 seinen Marsch auf Rom. Eine dunkle Epoche, die die Stadt aber nicht daran hinderte, zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort und kulturellen Zentrum zu werden.

Sehenswürdigkeiten in Mailand

Der Mailänder Dom ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt
Der Mailänder Dom ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt Foto: Getty Images

Mailänder Dom

Die wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Mailänder Dom. Er ist ein Meisterwerk der italienischen Gotik und wurde im Jahr 1572 geweiht. Die Fassade ist mit etwa 3000 Statuen geschmückt, die prächtige Innenausstattung des Doms stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gläubige Christen finden im Mailänder Dom zahlreiche Reliquien, darunter angeblich auch einen der Nägel, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde – der wird allerdings nur einmal im Jahr, am Samstag vor dem 14. September, der Öffentlichkeit gezeigt.

Detaillierte Informationen zur Geschichte des Mailänder Doms und Infos für einen Besuch finden Sie hier: Der Mailänder Dom – an der berühmten Kathedrale wird seit mehr als 600 Jahren gebaut

Teatro alla Scala

In der direkten Nachbarschaft, nur etwa fünf Gehminuten vom Dom entfernt, befindet sich ein weiteres Highlight, für das Mailand heute weltbekannt ist: das Teatro alla Scala, eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt. 1778 wurde das klassizistische Gebäude eröffnet, zur Premiere gab es Antonio Salieris Oper „L’Europa riconosciuta“. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude komplett zerstört, aber schon im Mai 1946 wiedereröffnet. Von außen ist der Bau eher unscheinbar, der Zauber scheint sich vorwiegend im Inneren und natürlich während der Opern zu entfalten.

Castello Sforzesco

Ebenfalls fußläufig zu erreichen ist das im 14. Jahrhundert gegründete Castello Sforzesco. Die Burg befindet sich mitten in der Stadt und war, obwohl sie heute bei Besuchern sehr beliebt ist, lange von der einheimischen Bevölkerung verhasst. Der Grund: die adligen Herrscher, die es sich hier meist zu Lasten der Mailänder gut gehen ließen. Nach einem Machtwechsel wurden Teile des Schlosses im 15. Jahrhundert sogar vom Volk zerstört. Dennoch lebten hier, nach dem Wiederaufbau, immer wieder adlige Herrscher, darunter auch zeitweise Napoleon – zum Ärger des Volks, das bis ins 20. Jahrhundert immer wieder für einen Abriss des Castello Sforzescos stimmte. Heute ist der Frust vergangen und ein Besuch der Burg lohnt sich nicht nur wegen ihrer spannenden Geschichte, sondern auch wegen der vielen Ausstellungen, etwa über Leonardo da Vinci oder Michelangelo. Auch ein Spaziergang durch den hübschen, weitläufigen Schlosspark Parco Sempione ist empfehlenswert.

Das Castello Sforzesco und der angrenzende
Das Castello Sforzesco und der angrenzende Simplon-Park Foto: Getty Images

Hier finden sie ausführliche Informationen zum Castello Sforzesco.

Santa Maria delle Grazie

Fußläufig vom Dom oder dem Castello erreichbar ist auch eine der berühmtesten Kirchen der Welt: die Santa Maria delle Grazie. Falls Ihnen der Name nicht bekannt ist, seien Sie unbesorgt, das geht vermutlich vielen so. Tatsächlich ist das Gotteshaus, das seit mehr als 30 Jahren auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht, auch weniger seiner selbst wegen berühmt. Das wahre Highlight ist nämlich ein Wandgemälde, das wiederum wohl die allermeisten Menschen kennen: Leonardo da Vincis „Das Letzte Abendmahl“.

Das letzte Abendmahl von Leonardo Da Vinci in der Santa Maria delle Grazie in Mailand
Das letzte Abendmahl von Leonardo Da Vinci in der Santa Maria delle Grazie in Mailand Foto: Getty Images

Weitere Attraktionen und ein genereller Tipp

Weitere Attraktionen der Stadt sind die Pinacoteca di Brera mit weltberühmten Gemälden von Tizian, Rubens, Raffael oder Caravaggio, der eindrucksvolle Friedhof Cimitero Monumentale mit pompösen Grabanlagen und die Stadttore Porta Garibaldi, Porta Romana, Porta Venezia oder Porta Sempione. Letzteres befindet sich am Ende des Parco Sempione.

TRAVELBOOK-Tipp: Karten und Tickets für viele Sehenswürdigkeiten sollte bzw. muss man vorab online buchen. Bei der Buchung sollte man zudem einen möglichst frühen Timeslot wählen, da man teilweise selbst mit Ticket noch ansteht. Außerdem: Wer früh da ist, kann die Sehenswürdigkeiten in Mailand viel ungestörter erkunden.

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Shoppen in Mailand

Einkaufspassage mit Nobel-Geschäften: die Galleria Vittorio Emanuele IIF
Einkaufspassage mit Nobel-Geschäften: die Galleria Vittorio Emanuele II Foto: Getty Images

Viele Menschen reisen nach Mailand, um zu shoppen. Mode-Fans kommen besonders gern im Frühjahr und im Herbst, wenn Mailand Schauplatz vieler Modemessen ist und weltberühmte Designer ihre neuen Kollektionen vorstellen. Aber auch wer außerhalb der Fashionweek und Messezeiten kommt, kann sich ausgiebig der Mode widmen.

Erste Anlaufstelle für viele ist die Galleria Vittorio Emanuele II, eine prunkvolle Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert. Stuck und Fresken, Marmor, Mosaike und eine hohe Glaskuppel schmücken die 1867 eröffnete Passage, in der primär Edelboutiquen zu finden sind. Ein Ausflug lohnt sich allein schon für die wirklich beeindruckende Architektur. Vom Essen in den Restaurants ist hingegen abzuraten – es handelt sich mehr um Touristenfallen als authentische italienische Küche und die Preise sind völlig überzogen. Apropos hohe Preise: In der Galleria gibt es auch ein außergewöhnliches Luxushotel, das „Galleria Vik Milano“. Es befindet sich direkt über der Prada-Filiale und gilt, dank einer Auszeichnung bei der Eröffnung, als eines der wenigen „7-Sterne-Hotels“ der Welt. Auch wenn es sich hier mehr um einen Werbe-Gag handelt (tatsächlich hat das Hotel faktisch „nur“ 5 Sterne), ist die Unterkunft, ihrer Umgebung angepasst, eine der luxuriösesten der Welt.

Luxus ist in Mailand weitverbreitet. Auch außerhalb der Galleria Vittorio Emanuele II kann man sich Desingermode widmen, etwa im Viertel Quadrilatero della moda zwischen Via Montenapoleone, Via Manzoni, Via della Spiga und Corso Venezia. Bodenständiger kann man in Navigli einkaufen, wo es viele Second-Hand-Läden gibt. Klassische Modemarken wie Zara, H&M und Co. findet man in der Haupteinkaufsstraße Corso Buenos Aires im Viertel Porta Venezia.

Das Stadtviertel Navigli – schön, aber überlaufen

Das Viertel Navigli in Mailand
Das Viertel Navigli in Mailand Foto: Getty Images

Ein Viertel von Mailand, das besonders bekannt ist, ist Navigli, das geprägt wird von den diversen Kanälen, den namensgebenden Navigli. Am bekanntesten, auch weil am größten, in der Navigilio Grande, der große Kanal. Von hier aus starten diverse Bootsrundfahrten, auf denen man Mailand via der oft jahrhundertealten Wasserstraßen erkunden kann. Die ersten Kanäle wurden schon vor knapp tausend Jahren erbaut und legten den Grundstein für Mailands wirtschaftlichen Erfolg. Heute finden sich entlang der Kanäle zahlreiche Vintageläden, aber vor allem Bars und Cafés.

Für viele Besucher ist ein Besuch im Viertel Navigli Pflicht, allerdings sollte man wissen, dass es hier extrem touristisch zugeht. Ein Urlauber drängt sich an den nächsten, abends gibt es kaum Durchkommen. Entspanntes Flanieren? Unmöglich, allein schon wegen der diversen Straßenverkäufer, die billige Souvenirs anpreisen und aufdringlichen Rosen- und Fächerverkäufern. Auch die Drinks an den Bars entlang des Naviglio Grande sind leider meistens überteuert und eher unter dem italienischen Durchschnitt. Eine schöne Alternative ist der Stadtteil Brera, denn das historische Viertel überzeugt durch seine traumhafte Architektur und ist weniger überlaufen.

Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?

Da Mailand nicht besonders groß ist, kann man die meisten Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß oder mit der Bahn erreichen – egal, in welchem Stadtteil das Hotel liegt. Prinzipiell empfiehlt es sich etwas abseits des Zentrums, da es dort weniger touristisch ist. Zudem sind die Preise im Zentrum am höchsten. Günstig und relativ zentrumsnah übernachtet man in den Vierteln Porta Romana und Acquabella. In Navigli sollte man nur übernachten, wenn man nicht lärmempfindlich ist.

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Tipps für Restaurants und Essen in Mailand

Zum Italienurlaub und dem Flair von Dolce vita gehört natürlich auch: italienisches Essen! Wichtig dabei ist, nicht vor 20 Uhr in ein Restaurant zu gehen. In Mailand isst man, wie in ganz Italien, erst spät zu Abend – wer um 19.30 Uhr einen Tisch reserviert, wird allein im Restaurant sitzen. Stattdessen bietet es sich an, noch einen Aperitif zu sich zu nehmen. In Mailand empfiehlt sich dafür neben dem mittlerweile weltberühmten Aperol Spritz ein Campari oder Negroni. Sie vertragen keinen Alkohol auf leeren Magen? Kein Problem, in der Regel gibt es kleine Snacks wie Bruschetta oder Chips zum Aperitivo.

Neben Aperitivo, Pizza und Pasta gibt es in Mailand auch einige besondere Spezialitäten, die in ganz Italien und über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Oft verrät schon ihr Name die Herkunft: Ossobuco alla Milanese, Piccata alla Milanese oder Risotto Milanese sollten Sie unbedingt in Mailand probieren. Zudem empfiehlt es sich, lokalen Käse zu verkosten. In Mailand finden sich in hervorragender Qualität bekannte Käse wie Grana Padano, Provolone oder Gorgonzola, aber auch besondere, wie den Bella Lodi, der eine außergewöhnliche schwarze Rinde hat, oder den feinen Pannerone Lodigiano, der im Mittelalter von Mönchen entwickelt wurde.

Restaurant-Empfehlungen für Mailand

Wer in Mailand abends gut essen möchte, hat eine große Auswahl. TRAVELBOOK empfiehlt einen Tisch in einem der folgenden Restaurants zu reservieren.

Das Restaurant „Locale“ bietet typisch lombardische Küche auf extrem hohem Niveau. Es liegt im Stadtviertel Borgo degli Ortolani, das direkt an den Parco Sempione angrenzt. Wirkt das Restaurant von außen unscheinbar, begeistert es innen nicht nur mit hochwertiger Einrichtung, sondern vor allem mit köstlicher Küche und hervorragendem Service. Wir hatten ein 3-Gänge-Menü mit Klassikern aus der Region: Zur Vorspeise gab es eine gemischte Käse-Salami-Schinken-Platte, bei der jedes Produkt und seine Herkunft detailliert erläutert wurden. Zur Hauptspeise gab es Pasta-Variationen und als Desserts Tiramisu und eine Zitronen-Tarte. Inklusive der Weinbegleitung hat der Abend außerdem insgesamt weniger als 100 Euro gekostet – ein herausragendes Preis-Leistung-Verhältnis!

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Eine völlig andere Version der italienischen Küche kann man in der „Osteria il Melograno“ im Stadtviertel Zona Buenos Aires kennenlernen. Hier wird süditalienisch gekocht, die Osteria wurde (zu Recht) schon mehrfach mit dem „Travellers Choice Award“ von Tripadvisor ausgezeichnet. Das Flair ist bodenständig, der Service herzlich, das Essen köstlich. Empfehlenswert für Experimentierfreudige: das Drei-Gänge-Menü des Hauses. Hier werden neben einem Hauptgericht und Dessert des Tages dutzende Vorspeisenvariationen aufgedeckt. Besonders lecker ist Stracciatella di bufala, ein besonders cremiger, aufgeschlagener Büffelmozzarella. Auch in diesem Restaurant stimmt das Preis-Leistung-Verhältnis. Einzige Vorwarnung: Man sollte mit großem Hunger kommen, denn die Auswahl und auch die Portionen sind riesig.

Themen Italien
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