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20.000 Leichen unter ihm begraben

Die dunkle Vergangenheit des Washington Square Parks in New York

Im Washington Square Park in New York steht der älteste Baum Manhattans, doch was sich unter der Erde befindet, ist noch viel interessanter.
Im Washington Square Park in New York steht der älteste Baum Manhattans, doch was sich unter der Erde befindet, ist noch viel interessanter. Foto: iStock / Pawel Gaul
Katharina Laue

28.09.2022, 12:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Stadt, die niemals schläft: New York ist eine Weltmetropole mit etlichen Wolkenkratzern und Millionen Menschen unterschiedlicher Kulturen. Aber was macht man in einer Großstadt, wenn man mal abschalten möchte? Man könnte etwa in einen der 1700 öffentlichen New Yorker Parks gehen. Doch einer von ihnen hat eine dunkle Vergangenheit, die Sie bestimmt noch nicht kennen.

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Der Washington Square Park liegt zwischen Greenwich Village und East Village im südlichen Teil von Manhattan in New York. Der öffentliche Park ist 3,95 Hektar groß und besteht schon seit dem Jahr 1826. Doch was kaum einer der zahlreichen Besucher der Attraktion weiß: Wer hier spazieren geht, läuft über 20.000 Leichen, die unter der Erde liegen. Denn bevor der Ort zu einem Park wurde, befand sich an der Stelle des Washington Square Parks ein Friedhof.

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Ein Friedhof mit uralten Grabkammern

Der Friedhof entstand im Jahr 1797 und ging auf eine Epidemie zurück. Denn erbaut wurde er einst vor allem für die Opfer der damals herrschenden Gelbfieber-Epidemie. Doch nicht nur das: Scheinbar wurden hier nicht nur Tote hingebracht, sondern auch vor Ort ermordet. So berichtet etwa „Urlaubsguru“, dass hier einst auch Hinrichtungen stattgefunden hätten und schon zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs Verräter erhängt worden seien. Die Leichen der Opfer habe man dann ebenfalls direkt an dem Platz begraben. Daran erinnert auch der älteste Baum Manhattans im Washington Square Park. Die 310 Jahre alte Englische Ulme trägt den Spitznamen „The Hangman’s Elm“, übersetzt: „die Ulme des Henkers“.

Noch heute taucht hin und wieder ein überraschender Fund aus der düsteren Vergangenheit am Washington Square Platz auf. So fanden Bauarbeiter etwa 2015 zufällig bei der Reparatur einer Wasserleitung eine 200 Jahre alte Grabkammer. Wie die „Süddeutsche“ berichtete, fanden sich in den dreieinhalb Meter unter der Erde liegenden Kammern etwa zwei Dutzend Särge. Wer genau dort bestattet wurde, wurde allerdings nie aufgeklärt. Um die Totenruhe nicht weiter zu stören, wurde den herbeigerufenen Archäologen untersagt, die Grabkammern weiter zu untersuchen.

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Der Washington Square Park heute

Das Washington Square Arch im gleichnamigen Park in New York bei Nacht
Das Washington Square Arch im gleichnamigen Park in New York bei Nacht Foto: Getty Images

Bis auf vereinzelte Zwischenfälle dieser Art ahnt man am Washington Square Platz heute nichts mehr von seiner schaurigen Vergangenheit. Der New Yorker Park begeistert Urlauber heute mit den zahlreichen Blumenbeeten, Grünflächen und Schachtischen. Highlights sind der Washington Square Arch, ein Torbogen, der George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, gewidmet wurde, eine Statue von Giuseppe Garibaldi, einem ehemaligen italienischen Freiheitskämpfer, und ein großer Brunnen inmitten des Parks. Angrenzend an den Washington Square Park befindet sich zudem das älteste Gebäude der New York University (NYU).

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Ach, und falls Ihnen der Park bekannt vorkommt, kann das gut sein. Denn der Park war bereits in diversen Blockbustern zu sehen, zum Beispiel in „Ghostbusters 2“ und „Avengers: Infinity War“.

Themen #amex New York
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