28. Juni 2025, 14:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der Stadt Sangerhausen in Sachsen-Anhalt befindet sich ein ganz besonderer deutscher Weltrekordhalter. Denn das dortige Europa-Rosarium beherbergt die artenreichste Rosensammlung auf unserem Planeten. Zehntausende Pflanzen gibt es zu bestaunen, und auch um die Nachzüchtung seltener Sorten kümmert man sich hier. Und das bereits seit mehr als 120 Jahren. TRAVELBOOK hat vor Ort nachgefragt und verrät, was Ihnen bei einem Besuch hier sonst noch alles so blüht.
Kleine Stadt, großer Weltrekord: In Sangerhausen in Sachsen-Anhalt befindet sich ein ganz besonderer Botanischer Garten. Denn dort wächst und blüht nur eine ganz bestimmte Gattung von Pflanzen. Diese dafür aber in einem so erstaunlichen Artenreichtum und in einer Vielfalt, dass sich das Europa-Rosarium, so der Name des Parks, mit dem Titel der artenreichsten Rosensammlung auf unserem Planeten schmücken kann. Bereits seit über 120 Jahren wird die Pflanze hier kultiviert und gezüchtet, was Sangerhausen zu einem beliebten Ziel für Pflanzenfreunde gemacht hat.
Laut der offiziellen Website wurde das Europa-Rosarium – mit diesem blumigen Titel darf man sich seit 1993 schmücken – im Jahre 1903 von engagierten örtlichen Rosenzüchtern gegründet. Eine Sprecherin der Stadt Sangerhausen sagt auf TRAVELBOOK-Anfrage: „Gesucht wurde ursprünglich ein Ort, an dem man historische Sorten kultivieren konnte. Damals fing man hier auf anderthalb Hektar an.“ Seitdem ist das Rosarium rapide angewachsen, überstand beide Weltkriege unbeschadet. Heute beherbergt es auf einer Fläche von 13 Hektar 8700 Rosenarten und -sorten. Vor allem in der warmen Jahreszeit begeistern so heute etwa 80.000 Rosenstöcke die Besucher. Und noch mit einem weiteren Rekord darf man sich hier brüsten: Auch die Wildrosensammlung ist die weltweit größte überhaupt. Dazu kommt noch eine Sammlung von 300 Baum- und Straucharten.
Geheimtipp für Hochzeiten
Zudem ist man im Europa-Rosarium Sangerhausen immer noch der Pflege und Erhaltung historischer und vom Aussterben bedrohter Rosensorten verschrieben. 2003 erhielt man von der „World Federation of Rose Societies“ (etwa Weltverband der Rosenzüchter, die Redaktion) dafür den renommierten Preis „Award of Garden Excellence“, der bereits seit 1995 vergeben wird. „Anlässlich dieses Jubiläums wurden in den Folgejahren auch mehrere Themengärten angelegt.“ Zudem ist man stolz darauf, ein führendes Mitglied des europaweiten Netzwerks „Gartenträume“ zu sein. Hierbei handelt es sich um eine Messe, die seit 1997 stattfindet.
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Sangerhausen nennt sich seit 1993 wegen seines weltweit einzigartigen Botanischen Gartens sogar offiziell „Berg- und Rosenstadt“. Der erste Titel bezieht sich dabei auf die 825-jährige Tradition des Kupferschiefer-Abbaus, der sich hier nachweisen lässt. Der blumige Beiname wurde ihr damals vom Verein Deutscher Rosenfreunde e.V verliehen. Kein Wunder, dass sich dieser Ort auch längst zu einem Sehnsuchtsziel für Verliebte entwickelt hat. So kann man sich im örtlichen Hochzeitspavillon standesamtlich trauen lassen und anschließend auch seine Feier zwischen den unzähligen Blütenträumen abhalten. Wer kurzentschlossen ist: Für 2025 sind tatsächlich noch einige Termine frei.
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283 Meter in die Tiefe
Ein Highlight ist auch der jährliche Rosenverkauf an private Züchter. Diese haben die Möglichkeit, vom Europa-Rosarium Sangerhausen in kleinen Stückzahlen seltene Sorten zu erwerben. Diese werden bei Bedarf und gegen Aufpreis auch postalisch versendet. Und nicht nur für Privatbesucher ist der besondere Park interessant, sondern auch für Wissenschaftler. So betreibt das Rosarium bereits seit 2005 eine Rosen-Genbank. Diese erhält sowohl deutsche als auch europäische Fördermittel.
Wer jetzt selbst einmal wissen möchte, was einem in Sangerhausen sonst noch so blüht, hat zu einem Besuch im Rosarium das ganze Jahr über täglich Gelegenheit. Da die Öffnungszeiten jedoch je nach Saison variieren, entnehmen Sie diese vor Ihrem Besuch bitte der offiziellen Webseite. Dasselbe gilt für die Preise, in der aktuellen Hochsaison von Juni bis August kostet der Eintritt für Erwachsene zum Beispiel 15 Euro. Für Führungen und Reisegruppen gelten gesonderte Konditionen. Diverse Konzertangebote und Ausstellungen runden das Angebot ab. „Der Rosengarten ist natürlich das Aushängeschild der Stadt. Jährlich zieht er etwa 100.000 Bescher an“, erklärt die Sprecherin von Sangerhausen.
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Und auch überall sonst in Sangerhausen, das das erste Mal urkundlich im Jahre 991 erwähnt wurde, fände man an jedem Gebäude Rosen. Die Bergbau-Tradition können Interessierte übrigens ganz in der Nähe auch erleben, nämlich im Schacht Wettelrode. Mit einem Grubenfahrstuhl geht es hier 283 Meter in die Tiefe, dann weiter mit der Grubenbahn zu einer insgesamt 75-minütigen Führung. Auf der offiziellen Website des Rosariums sind auch Kombitickets erhältlich, die zum Eintritt für beide Attraktionen berechtigen.