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Begehrter Platz

Notausgang im Flugzeug – wer dort sitzen darf

Nicht jeder darf am Notausgang sitzen
Auch wenn die besonderen Plätze heiß begehrt sind: Nicht jeder darf am Notausgang sitzen Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

27.02.2024, 12:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auf Flugreisen sind Sitze an den Notausgängen für viele Passagiere besonders attraktiv, weil man in der Economy-Class dort die größte Beinfreiheit hat. Allerdings gibt es einige Beschränkungen, wer dort überhaupt sitzen darf. TRAVELBOOK klärt über die Regelungen für die Sitzplätze am Notausgang auf.

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Wer in der Economy-Class im Flugzeug etwas mehr Beinfreiheit möchte, hofft oft auf einen Platz am Notausgang. Hier ist der Abstand zur Vorderreihe meist am größten. Entsprechend schnell ist der Platz weg, wenn man nicht rechtzeitig reserviert. Manche Airlines erheben dafür sogar eine Gebühr. Einige glückliche Passagiere werden auch beim Check-in am Schalter kostenlos auf den begehrten Platz gesetzt – und manche Flugreisende kommen dafür gar nicht infrage. Die meisten Airlines haben für die Plätze am Notausgang gesonderte Regelungen und nicht jeder Gast möchte im Notfall die Verantwortung übernehmen.

TRAVELBOOK hat einmal bei den Airlines nachgefragt und wollte wissen: Gibt es eigentlich ein Höchstalter für Menschen, die einen Sitzplatz am Notausgang haben möchten? Und welche Regeln gibt es sonst noch für diese bei vielen begehrten Plätze?

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Am Notausgang im Flugzeug gibt es viele Restriktionen

Die Fluggäste am Notausgang müssen meistens keine speziellen Qualitäten haben, wobei jede Fluggesellschaft ihre individuellen Anforderungen an das Alter oder den körperlichen und psychischen Zustand festgelegt. Die Kommunikation spielt ebenso eine Rolle: Wer am Notausgang sitzt, sollte die vorherrschende Landessprache oder im allgemeinen Englisch beherrschen, um sich mit den Flugbegleitern im Notfall verständigen zu können.

Michael Lamberty, Sprecher von Lufthansa, sagt: „Ein Höchstalter gibt es nicht – es geht uns um den individuellen Eindruck des Fluggasts am Notausgang.“ Der Grund dafür ist simpel: Man muss in der körperlichen und geistigen Verfassung sein, im Falle eines Notfalls den Notausgang korrekt und so schnell wie möglich zu öffnen, und somit sich und seine Mitpassagiere zu retten. „Unsere Flugbegleiter sprechen daher jeden Gast dort an und geben eine kurze Einweisung. Bestehen Zweifel an der Eignung des Fluggasts, bieten wir einen anderen Platz an“, erklärt der Lufthansa-Sprecher weiter. Fluggäste können zwar falsche Angaben machen, aber dann ist es den Flugbegleitern vorbehalten, ihnen einen anderen Platz im Flugzeug zuzuweisen, heißt es bei Lufthansa.

Es komme mitunter vor, dass Menschen die ihnen zugedachte Rolle nicht wahrnehmen wollten: „Auch in diesem Fall gibt es einen neuen Platz.“ Dies sei eine Entscheidung „im Sinne aller Beteiligten“, denn schließlich gehe es vor allem um die Sicherheit aller Fluggäste. Passagieren, die für einen Aufpreis einen Sitz am Notausgang gebucht hätten und dann umgesetzt würden, stünde übrigens eine Erstattung zu. Einige Airlines schließen eine Erstattung bei einer Sitzplatzänderung aus, wenn die Kriterien von dem Passagier nicht erfüllt werden und bei der Buchung in die AGBs eingewilligt wurde.

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Anforderungen der Airlines für Reisende am Notausgang

Bei Lufthansa stimmt man den Anforderungen, um am Notausgang im Flugzeug zu sitzen, bereits bei der Buchung zu:

  • Der Fluggast muss mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Er darf daher körperlich nicht eingeschränkt sein oder mit jemandem reisen, der seinerseits Hilfe braucht, Kindern zum Beispiel.
  • Er muss die Anweisungen des Bord-Personals verstehen und Englisch oder, wie im Fall der Lufthansa, Deutsch sprechen.
  • Er darf nicht mit einem Haustier im Handgepäck reisen.

Bei Eurowings gibt es auch gewisse Restriktionen, die mit der Buchung eines Notausgang-Sitzes einhergehen. Am Notausgang dürfen nur Passagiere sitzen, die in der Lage sind, die Notausgänge zu öffnen. Davon ausgenommen sind unter anderem Passagiere unter 15 Jahren, unbegleitete Minderjährige, Passagiere, die mit Säuglingen reisen, Passagiere, die mit einem Haustier in der Kabine reisen, schwangere Frauen, Menschen mit Behinderung, Passagiere, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Körpergröße in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind sowie Passagiere, die weder die englische noch die deutsche Sprache sprechen.

Wer als Deutscher mit British Airways verreist und am Notausgang im Flugzeug sitzen möchte, muss Anweisungen auf Englisch verstehen. Zudem muss die Fluggesellschaft bis 48 Stunden vor Abflug informiert werden, falls sich nach der Buchung eines Notausgangsitzes etwas am Gesundheitszustand geändert hat und die Sicherheitsvoraussetzungen nicht mehr erfüllt werden können.

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Condor hat ebenfalls spezielle Regelungen. Laut dieser dürfen Kinder unter 14 Jahren nicht am Notausgang im Flugzeug sitzen, gleiches gilt für ihre Begleitpersonen – und auch für werdende Mütter. Personen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung dürfen ebenso nicht am Notausgang sitzen. Die eingeschränkte Mobilität wegen Krankheit oder aus Altergründen fällt ebenfalls unter diese Regelung. Deutsch oder Englisch sprechen zu können zählt auch hier zu den Anforderungen, um einen Platz am Notausgang zu haben.

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