3. März 2017, 16:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Langstreckenflüge sind in gewisser Weise auch immer eine Geduldsprobe. Schließlich vergehen zehn, zwölf oder – wie auf der zukünftigen Rekordstrecke zwischen Doha und Auckland – 18,5 Stunden an Bord ganz und gar nicht „wie im Flug“. Aber keine Sorge: Es gibt Mittel und Wege, den langen Aufenthalt im Flieger möglichst kurzweilig und angenehm zu gestalten. TRAVELBOOK verrät sie.
Die Golf-Airline Qatar Airways hat Anfang 2017 einen neuen Rekord aufgestellt (TRAVELBOOK berichtete): 16 Stunden und 23 Minuten dauerte der längste Nonstop-Linienflug der Welt, der von Katars Hauptstadt Doha ins neuseeländische Auckland führte. Schon diese Vorstellung kann einen Käfigkoller auslösen – immerhin fühlen sich oft auch kürzere Langstreckenflüge an wie eine Ewigkeit.
TRAVELBOOK verrät, wie die Zeit an Bord angenehmer wird und entsprechend schneller vergeht:
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1. Platzieren Sie sich gut!
Eingequetscht ist langes Sitzen umso unerträglicher. Versuchen Sie also im Vorfeld, einen Platz mit möglichst viel Beinfreiheit zu ergattern, indem Sie besonders zeitig reservieren – je früher, desto besser stehen die Chancen auf Ihren Wunschsitz. Am Fenster wird man beispielsweise nicht von Mit-Passagieren behelligt, die ständig aufstehen, und am Gang kann man wiederum seine Beine in Richtung des solchen ausstrecken. Sollte es mit dem Wunschplatz nicht geklappt haben, dann fragen Sie das Flugpersonal freundlich (!), ob Sie eventuell alleine sitzen können, sofern es noch ausreichend Plätze gibt. Noch mehr Tipps, um auf elegante Weise ohne Sitznachbar zu reisen, verraten wir Ihnen hier!
2. Ziehen Sie sich etwas Bequemes an!
Jogginghose ist zum Glück nicht gleich Jogginghose. Ein schlichtes, nicht ganz schlabberiges, schwarzes oder dunkelblaues Modell lässt sich zwar nicht unbedingt im Büro, aber garantiert im Flieger tragen. Ins Handgepäck gehören warme Kuschelsocken, ein (aufblasbares) Kopf- oder Nackenkissen sowie eine Strickjacke – zum Einmummeln und wegen der zugigen Klimaanlage an Bord.
3. Unterhalten Sie sich gut!
Zwar bieten heute eigentlich fast alle größeren Airlines individuelle Bildschirme an, auf denen Spiele, Musik und natürlich Filme, Serien und Dokus für Entertainment sorgen. Es kann aber sein, dass Sie nichts davon interessiert. Darum: Was zu lesen mitnehmen, und auf keinen Fall (nur) ein Buch. Wer garantiert Ihnen, dass der vielversprechende Klappentext auch hält, was er verspricht? Am besten also mindestens einen Reserve-Schmöker einstecken, neben Klatschmagazinen zur seichteren Unterhaltung. Weil die Augen irgendwann müde werden, bitte an Musik denken – zur Reisevorbereitung gehört das Erstellen neuer iTunes-/Deezer-/Spotify-Playlisten unbedingt dazu; ebenso wie die Investition in neue Spiele fürs Smartphone oder Tablet. Einige Video-Streamingdienste bieten zudem an, Filme und Serien legal herunterzuladen und im Offline-Modus zu schauen. Ganz wichtig: Ladegeräte nicht vergessen, sofern der Flieger nicht einen USB-Anschluss am Sitzplatz bietet.
4. Machen Sie sich die Vorfreude zunutze!
Die vielen Stunden, die Sie von Ihrem womöglich noch unbekannten Zielort trennen, sollten Sie nutzen. Also: Reiseführer und Kugelschreiber zur Hand nehmen und ausführlich den Aufenthalt planen. Falls Sie sich auf einen Backpacking-Trip freuen, mit spontanem Einkehren oder Übernachtung am Strand, sollten Sie für den Notfall zumindest eine Auswahl an möglichen Unterkünften parat haben.
5. Schotten Sie sich ab!
Eine Schlafbrille hilft, Helligkeit und das Treiben um Sie herum auszublenden, aber auch generell dabei, zur Ruhe zu kommen. Auch wichtig: Ohrenstöpsel. Immerhin kommen zum Flugzeugbrummen schlimmstenfalls lärmende Sitznachbarn hinzu. Wer sich auch räumlich abschotten will, investiert am besten gleich in einen „B-tourist“: eine Art elastische Gardine, die um den eigenen und den Sitz des Vordermannes gespannt wird und einen vom Nachbarn separierten Bereich schafft. Noch mehr lustige Reise-Gadgets zeigen wir Ihnen hier.
6. Trinken Sie viel!
Wegen der trockenen Luft im Flieger ist es besonders wichtig, viel zu trinken und den Feuchtigkeitshaushalt aufzustocken, natürlich vor allem mit Wasser, Tee oder Fruchtsäften. Wer ein Gläschen Rotwein vorzieht, sollte wissen, dass Alkohol durch den geringeren Sauerstoffgehalt der Luft im Flugzeug schneller seine Wirkung entfalten kann, was durchaus den von vielen gewollten Nebeneffekt hat, dass die Zeit mitunter schneller und feuchtfröhlicher vergeht. In jedem Fall gilt: Wer Wein, Bier oder Hochprozentiges genießt, sollte ebenfalls auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr von Nicht-Alkoholischem achten.
7. Naschen Sie sich ans Ziel!
Bestimmt naschen auch Sie mal aus Langeweile, oder? Und auch schon weil ein leckerer Snack die Laune hebt, macht es Sinn, etwas Essbares dabei zu haben. Zumal es ja auch sein könnte, dass das Bord-Menü Ihnen nicht schmeckt oder genügt. Mit knurrendem, geschweige denn unzufriedenen Magen fliegt es sich eher unentspannt.
8. Seien Sie freundlich!
Das muss man Ihnen natürlich nicht extra sagen und betrifft selbstverständlich jede Lebenslage, also nicht nur den Flug. Aber seien Sie sich bewusst: Je netter Sie mit dem Bord-Personal umgehen, desto zuvorkommender wird es sich Ihnen gegenüber zeigen. Und übrigens: In ganz seltenen Glücksfällen winkt Passagieren, die neben kreischenden oder gänzlich unkontrollierbaren Kindern sitzen mussten, ein Upgrade in die Business Class…
9. Denken Sie an Schmiermittel!
Nein, nicht um das Personal zu schmieren, sondern sich selbst: Die trockene Luft im Flieger ist erbarmungslos zu Haut und Schleimhäuten! Handcreme, ein guter Lippenpflegestift und Nasensalbe gehören unbedingt in Ihre Reiseapotheke, ebenso wie feuchtigkeitsspendende Augentropfen. Auch nicht schaden können: Aquasprays und Vliesmasken mit pflegenden Zusätzen.
10. Sorgen Sie für Sauberkeit!
Im Flieger lauern überall Bakterien, so natürlich auch auf Armlehne und Tisch. Unbedingt dabei haben sollten Sie daher Desinfektionstücher, um Ihren Platz bestmöglich keimfrei zu machen. Oder wollen Sie stundenlang alles nur mit spitzen Fingern und einem unwohlem Gefühl anfassen?
11. Bleiben Sie in Bewegung!
Achten Sie darauf, wenigstens einmal in der Stunde aufzustehen und sich etwas zu bewegen. Das bringt Ihren Kreislauf in Schwung, sorgt für etwas Abwechslung und hindert die Beine am Einschlafen. Apropos: Schlüpfen Sie am besten in Kompressionsstrümpfe. Die sind zwar nicht sehr sexy, aber sowieso unter der Hose versteckt, effektiv gegen Fußkribbeln und beugen einer Thrombose vor.