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Andere Länder, andere Sitten

15 ziemlich bescheuerte Sportarten aus aller Welt

absurde Sportarten
Dem Fußball kann man sich in diesen Tagen kaum entziehen. Doch gegen Sportarten wie Fischerstechen, Käserollen und Schachboxen erscheint das Kicken unserer deutschen Nationalelf eher langweilig. TRAVELBOOK zeigt die skurrilsten Wettbewerbe aus aller Welt. Foto: dpa picture alliance
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TRAVELBOOK Redaktion

24. April 2015, 15:13 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Dem Fußball kann man sich in diesen Tagen kaum entziehen. Doch gegen Sportarten wie Fischerstechen, Käserollen und Schachboxen erscheint das Kicken unserer deutschen Nationalelf eher langweilig. TRAVELBOOK zeigt die skurrilsten Wettbewerbe aus aller Welt.

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1. High Heels Run

Ob Berlin, Moskau oder Amsterdam: Der Stiletto-Run ist weltweit angesagt. Wenn Sie in diesen Metropolen Frauen auf schwindelerregenden High Heels an sich vorbei sprinten sehen, möchten diese nicht unbedingt den nächsten Bus kriegen. Es handelt sich dabei um den meist von der „Glamour“ veranstalteten Stiletto-Run: Hart gesottene Frauen mit mindestens neun Zentimeter hohen Absätzen legen an die 100 Meter zurück und müssen sich gegen ihre schmerzunempfindlichen Konkurrentinnen durchsetzen.

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Im März 2014 rannten auch Frauen in Antalya auf High Heels dem Ziel entgegen. Der Run wurde im Rahmen der Laufveranstaltung „Runtalya“ veranstaltet. Foto: dpa Picture-Alliance

2. Gummistiefelweitwurf

Die Finnen haben nicht nur das Sauna-Dauersitzen und das Frauenweittragen erfunden: Seit dem 19. Jahrhundert wirft das nordische Volk regelmäßig das regenfreundliche Schuhwerk durch die Gegend. Seit 22 Jahren gibt es die entsprechende Weltmeisterschaft dazu. Den Weltrekord hält natürlich ein Finne mit rund 68 Metern. Wichtige Regeln gibt es natürlich auch hier: Männer werfen mit Größe 43, Frauen mit 38.

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2013 fand die Weltmeisterschaft des Gummistiefelweitwurfs in Berlin statt – und der Finne Antti Ruusuvirta konnte sich mit seiner Wurftechnik gegen alle anderen durchsetzen. Foto: dpa Picture-Alliance

3. Käserollen

Würden Sie sich für einen bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnellen Käselaib einen steilen und unebenen Abhang hinunterstürzen? Zahlreiche Anhänger des skurrilen Wettbewerbs gehen jedes Jahr im Mai aufs Neue das Risiko ein, den Hang hinunter zu fallen, zu rutschen und zu überschlagen. Dabei schafft es nur selten überhaupt jemand, den Laib einzuholen. Der Wettbewerb findet seit nunmehr 200 Jahren am Cooper’s Hill bei Brockworth in der Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands statt.

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Der Käse rollt – und das traditionell seit 200 Jahren auf dem Cooper’s Hill nahe Brockworth. Foto: Getty Images

4. Nacktrugby

Rugby ist bekanntlich Nationalsport in Neuseeland. Auch auf der Südinsel in Dunedin treffen sich jährlich Sportler zum Rugby spielen – aber das komplett nackt. Der außergewöhnliche Wettbewerb, der selbst bei niedrigen Temperaturen viele Teilnehmer und Zuschauer findet, wird seit 2001 ausgetragen. Immer öfter sind die Männer dabei nicht mehr unter sich, denn auch Frauen finden mittlerweile Gefallen am FKK-Extremsport.

5. Frauentragen

Ein Mann trägt seine Ehefrau auf Händen – daran scheint im ersten Moment nichts Verrücktes zu sein. Hängt die Frau allerdings kopfüber auf dem Rücken ihres Mannes, der mit ihr durch Wassergräben und über Stock und Stein rennt, handelt es sich um den Wettkampf des Frauentragens. Die Dame muss dabei allerdings weder Ehefrau noch Partnerin sein, sondern lediglich ein Kampfgewicht von 49 Kilogramm vorweisen. Es lohnt sich aber, eine schwerere Partnerin über den Parcour von knapp 254 Metern zu bringen, da der glückliche Sieger das Gewicht der Frau in Bier aufgewogen bekommt. Männer, die ihr „Gepäck“ fallen lassen oder absetzen müssen, erhalten Strafsekunden. Wer hat’s erfunden? Die Finnen.

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Die Männer tragen ihre Frauen bei diesem speziellen Wettkampf meist mit der sogenannten estnischen Technik – kopfüber auf dem Rücken. Hier in Newry, Maine. Foto: dpa picture alliance

6. Fischerstechen

Ulm kann nicht nur mit dem höchsten Kirchturm der Welt – dem Ulmer Münster – aufwarten: Seit 1962 findet hier alle vier Jahre vor der historischen Kulisse der Altstadt das Fischerstechen statt. Das ungewöhnliche Turnier geht auf eine alte Lokalsage zurück, bei der zwei Ulmer Fischer ein Ritterturnier beobachteten. 15 Stecherpaare, die Figuren der Geschichte darstellen, duellieren sich 90 Minuten lang mitten auf der Donau.

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Mit langen gepolsterten Stangen stoßen sich verkleidete Fischerstecher in die Donau. Foto: Getty Images

7. Roboter-Fußball

Wer doch nicht auf den Fußball in Sachen Sport verzichten möchte, kann auf die Roboter-Variante zurückgreifen. Der RoboCup 2014 wird vom 19. bis 25. Juli ebenfalls in Brasilien ausgetragen. Alle teilnehmenden Roboter, die selbstverständlich auch Trikots tragen, funktionieren dabei ganz ohne menschliche Hilfe. Bleibt nur zu hoffen, dass Jogis Jungs sich nicht irgendwann gegen künstliche Intelligenz behaupten müssen. Einen Vorteil hat der Sport: Unangenehme Torjubelszenen, wie die des italienischen Stürmers Mario Balotelli im Halbfinale gegen die Deutsche Mannschaft bei der EM 2012, bleiben uns damit erspart.

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Beim Roboter-Fußball können bei Meisterschaften, wie hier in China 2013, intelligente und technisch begabte Köpfe ihre Innovationen der ganzen Welt zeigen. Foto: dpa Picture-Alliance

8. Shrovetide-Fußball

Jeden Faschingsdienstag (englisch: Shrove Tuesday) und Aschermittwoch sollten Sie sich von dem englischen Dorf Ashbourne fernhalten – denn hier wird der wohl chaotischste Wettkampf der Welt ausgetragen. Die wichtigste Regel: „Bloß niemanden umbringen!“ Der traditionelle Sportwettbewerb geht bis ins 13. Jahrhundert zurück und wurde aufgrund der Teilung des Dorfes durch einen Fluss ins Leben gerufen. Je nach Geburtsort treten die Up’Ards, die nördlich des Flusses wohnen, gegen die Down’Ards an. Das Ziel ist simpel: Im Zentrum von Ashbourne wird mitten in der Menschenmasse ein Spielball freigegeben, der von einem der Teams in eine Art Tor der gegnerischen Dorfseite gekickt werden muss – zwischen den Zielen liegen allerdings knapp fünf Kilometer.

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Die beiden Dorfhälften von Ashbourne „kicken“ alljährlich acht Stunden lang an zwei Tagen den Ball ins gegnerische Terrain. Foto: Getty Images

9. Urban Pole Dancing

Der vor allem bei Frauen beliebte Sport Pole Dancing, das Stangen-Tanzen, wird nicht mehr nur im Fitnessstudio oder dem heimischen Wohnzimmer, sondern auch auf öffentlichen Plätzen ausgeführt. Die Sportart hat mittlerweile viele Anhänger gefunden. So hat sich etwa in Mexiko der Urban Pole Dance-Day etabliert, bei dem Tänzerinnen ihre beeindruckenden Übungen der Öffentlichkeit zeigen. In Südamerika finden zudem alljährlich Wettbewerbe für die „Miss Pole Dance South America“ statt.

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10. Schachboxen

Nicht nur Nasen, sondern auch Spielfiguren müssen die Teilnehmer des Schachboxens verrücken. Bei der klassischen Variante werden in maximal sechs Runden 24-minütige Schachpartien bis zu fünfmal von 3-minütigen Boxrunden unterbrochen. Dabei hat jeder Boxer jeweils 12 Minuten Schachzeit. Ein Sieg kann durch Matt, eine unerlaubte Zeitüberschreitung oder natürlich K.O. erzielt werden.

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Einen Schlag ins Gesicht bekommen und dann noch taktisch kluge Spielzüge entwickeln mussten auch diese beiden Schachboxer im Club Scala in London. Foto: dpa Picture-Alliance

11. Blobbing

Bei schönem Sommerwetter der wohl beste Sportwettbewerb: Der sogenannte „Blobber“ sitzt auf dem einen Ende des im Wasser schwimmenden Blobs – einem mit Luft gefüllten Riesenschlauch. Der „Jumper“ springt von einem Turm auf das andere Ende und katapultiert dadurch den „Blobber“ meterhoch in die Luft. Doch wie macht man einen Wettkampf daraus? Derzeit findet bis zum 26. Juli deutschlandweit das Orangina Blobbing Battle 2014 statt. Hier bewertet eine fachkundige Jury die Teams nach Kriterien wie „Tricks“, „Style“ und „Landung“.

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Das Orangina Blobbing Battle findet auch diesen Sommer in allen deutschen Bundesländern teil – hier kämpfen „Jumper“ und „Blobber“ um den Titel. Foto: obs/schweppes/BLOB Europe

12. Air Sex

Wie der Name schon verrät, ähnelt dieser skurrile Wettbewerb dem Luftgitarre spielen – nur ohne Musikinstrument: Sex ohne Partner. Komplett bekleidet zeigen Teilnehmer der skurrilen Sportart aus Japan bereits in weltweiten Wettbewerben dem tobenden Publikum ihre sexuellen Phantasien. Dabei werden aber nicht nur die erotischen Gelüste präsentiert. Die Kandidaten müssen ebenso das erste Treffen „vorspielen“.

13. Buzkashi

Tierliebhaber sollten diesen Absatz überspringen – TRAVELBOOK distanziert sich von der Idee dieses Sports.
Beim Polo versuchen bekanntlich Reiter einen Ball mit langen Holzschlägern ins gegnerische Tor zu befördern. Viel zu langweilig ist das den Afghanen, Usbeken oder Kirgisen: Sie finden es viel spannender, eine kopflose Ziege oder auch Kalb ins Ziel zu tragen. Die Regeln des traditionellen Reiterspiels in freier Steppe sind simpel, aber hart: Im schnellen Galopp muss das leblose Tier vom Boden erfasst und in einen markierten Bereich platziert werden. Dabei spielt man allerdings selten im Team, sondern jeder gegen jeden. Die übrigen Spieler stürzen sich also auf den führenden Reiter und versuchen ihn daran zu hindern – dafür sind sogar Reitpeitschen erlaubt. Und was winkt dem Gewinner? Soziales Ansehen und ein wertvolles Pferd.

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Tierliebhaber empfinden beim Buzkashi, wie hier ausgetragen in Afghanistan, wohl kaum Spannung oder Freude. Foto: dpa Picture-Alliance

14. Eton Wall Game

Wie der Name schon verrät, handelt es sich um einen Sportwettkampf der britischen Eliteschüler in Eton. Die Schüler versuchen in einer Mischung aus Rugby und Fußball, den Ball ins gegnerische Ende des Spielfeldes zu befördern, wobei die Grenze einzig eine Mauer darstellt. Dadurch erscheint eine typische Spielszene zunächst wie ein Torjubel – ist allerdings ein Versuch, den Ball zu ergattern.

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Hier jubeln Sportler nicht – sie spielen das Eton Wall Game. Sogar Prinz Harry nahm daran 2001 teil, auch wenn er in der Menge womöglich nicht zu erkennen ist. Foto: Getty Images
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15. RedNeck Games

Die Redneck Summer Games starten alljährlich in Dublin, im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia. Bekannt ist das Event durch seine verrückten Herausforderungen in skurrilen Wettkämpfen: Klobrillen-Werfen, Melonenkern-Weitspucken und Schweinefuß-Angeln mit dem Mund – um nur einige zu nennen. Absolutes Highlight: Der Matsch-Bauchplatscher – je höher der Schlamm spritzt, desto besser. Der glückliche Sieger erhält 1500 US-Dollar (ca. 1100 Euro).

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Bei den Redneck Games in Dublin (Georgia) ist vor allem der Schlamm-Bauchplatscher ein beliebter Teil des Wettbewerbs. Foto: Getty Images
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