26. August 2016, 12:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Tscheche Frantisek Hadrava fand, dass die 14-minütige Autofahrt zu seiner Arbeitsstelle zu lang dauert. Also fasste der gelernte Schlosser den Plan, sich ein eigenes Flugzeug zu bauen, um damit zur Arbeit zu fliegen….
Eine Viertel Stunde Arbeitsweg würden sich viele wünschen. So lange braucht Frantisek Hadrava in etwa, um morgens mit dem Auto die 15 Kilometer von seinem Heimatdorf Zdikov zu seiner Firma in Čkyně im Südwesten von Tschechien zurückzulegen. Doch dem 45-Jährigen dauert das zu lang. Per Luftlinie wäre er viel schneller da, so seine Überlegung vor einigen Jahren. Ein Flugzeug müsste her – allerdings hatte Hadrava, der als Schlosser arbeitet, nicht genug Geld, um sich eines zu kaufen.
Also begann Frantisek Hadrava, sich sein eigenes kleines Flugzeug zu bauen. In jeder freien Minute schraubte und werkelte er, und nach zwei Jahren war sie fertig, seine „Vampira“, ein Ultraleichtflugzeug, das laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf Plänen so genannter Mini-Max-Maschinen basiert. 3700 Euro hat Hadrava nach eigenen Angaben für das Material investiert; größtenteils besteht der Flieger aus Holz.
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Maximalgeschwindigkeit: 146 km/h
Sein Mini-Flugzeug hat ein offenes Cockpit, die Propeller werden von einem 3-Zylinder-Motor angetrieben. Die Maschine erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 146 Kilometern pro Stunde. Jeden Morgen fliegt Hadrava nun mit seiner „Vampira“ über die bewaldeten Hügel zur Arbeit, um seine 6-Uhr-Schicht anzutreten. Der Hobby-Pilot landet seine Maschine auf einem nahen Feld, dann muss er sie noch bis auf den Parkplatz seiner Firma schieben, wo er sie zwischen den Autos seiner Kollegen abstellt.
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„Ich nehme einen kleinen Umweg“
„Wenn ich den direkten Weg fliegen würde, würde ich mit dem Flugzeug nur 4 bis 5 Minuten brauchen“, sagt Hadrava. „Aber ich nehme einen kleinen Umweg, damit ich die Leute so früh am Morgen nicht störe. Also brauche ich etwa 7 Minuten.“
Natürlich geht es dem Tschechen nicht allein um den kürzeren Arbeitsweg, sondern er hat im Bauen und Fliegen historischer Maschinen seine Passion gefunden. Auf seinem Grundstück steht noch eine Kopie einer Fokker Dr.I, die während des Ersten Weltkriegs als Jagd- und Aufklärungsflugzeuge eingesetzt wurden. Als nächstes will er eine französische Deperdussin nachzubauen.