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Weltweite Gesetze

Elvis, Rihanna, Ludwig – Vornamen, die in anderen Ländern verboten sind

Kinder, Globus, Erdball
In bestimmten Ländern sind Namen wie Tom, Maya oder Facebook verboten Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

19.10.2022, 16:58 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Sie möchten ihr Kind Brooklyn oder Taylor nennen? Aufgepasst! Jedes Land hat seine eigenen Gesetze, wenn es um Namensgebung geht. In Deutschland sind sehr viele Namen erlaubt und möglich – das letzte Wort aber hat im Zweifel der Standesbeamte. Ein kleiner Überblick.

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Brooklyn heißt der Sohn von Ex-Fußballstar und Model David Beckham. Ein Name wie ein Stadtteil. Das wäre ungefähr so, als würde man sein Kind Köln-Kalk nennen. In Deutschland gäbe es mit diesem Namen Probleme. In der Schweiz gibt es sogar ein Gesetz, dass man sein Kind nicht nach einem Ort benennen darf. TRAVELBOOK stellt zehn Länder und ihre Gesetzte vor – und verrät, welche Vornamen für Babys dort verboten sind. In allen diesen Staaten gilt der Vorsatz, dass die Wahl des Namens das Kind später nicht negativ beeinflussen darf.

Deutschland

In Deutschland sind die Gesetze bezüglich der Namensgebung besonders streng
In Deutschland sind die Gesetze bezüglich der Namensgebung besonders streng Foto: Getty Images

Die Namensgebung in Deutschland ist nicht im Bürgerlichen Gesetzbuch vermerkt, also dürften die Eltern grundsätzlich selbst entscheiden, wie sie ihr Kind nennen wollen. Das letzte Wort hat jedoch immer das Standesamt. Die Beamten dort handeln natürlich nicht willkürlich. In der sogenannten „Allgemeine(n) Verwaltungsvorschrift über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ sind Regeln vorgeschrieben, nach denen abgewägt werden soll, ob der gewünschte Name passt oder nicht. Allgemein gilt: „Als neue Vornamen dürfen anstößige oder solche Bezeichnungen, die ihrem Wesen nach keine Vornamen sind, nicht gewählt werden.“ Dazu zählt auch, dass das Kind keinen Vornamen haben darf, der sich auf Gegenstände oder Produkte bezieht.

Diese Namen sind laut der Webseite familie.de in Deutschland beispielsweise schon abgelehnt worden:

  • Waldmeister
  • Junge
  • Lenin
  • Schroeder
  • Bierstübl
  • Pillula
  • Grammophon
  • Atomfried
  • Satan
  • Judas
  • McDonald
  • Lord
  • Sonne
  • Stone
  • Hummer
  • Superman
  • Pain (engl.: Schmerz)
  • Thanatos (altgr.: Tod)
  • Verleihnix
  • Nelkenheini
  • Gucci
  • Whisky
  • Puppe

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Portugal

Lissabon
In Portugal gibt es eine Liste, in der alle zugelassen und verbotenen Namen der letzten drei Jahre aufgelistet sind Foto: Getty Images

In Portugal gilt ähnlich wie in Deutschland die Regel, dass Namen nicht geschlechtsneutral sein dürfen. Außerdem darf es auch kein Spitzname sein. Um den Eltern die Wahl zu erleichtern, hat Portugal noch bis vor wenigen Jahren eine 82-seitige Liste mit allen zugelassenen und verbotenen Vornamen der vergangenen drei Jahre veröffentlicht. Allerdings gibt es inzwischen nur noch eine Liste mit den erlaubten Namen.

Diese Namen sind in Portugal beispielsweise verboten:

  • Nirvana
  • Rihanna
  • Jimmy
  • Viking
  • Sayonara

Dänemark

In Dänemark gibt es eine Liste mit allen 7000 zugelassenen Babynamen.
In Dänemark gibt es eine Liste mit allen 7000 zugelassenen Babynamen. Foto: Getty Images

In Dänemark haben exzentrische Namensideen von Promis keinen Platz. Die „New York Times“ findet: „Jett Travolta würde man für ein Flugzeug halten, Brooklyn Beckham für einen Ort und Apple Paltrow Martin für eine Frucht.“ Laut „Business Insider“ sind in Dänemark ca. 7000 Babynamen zugelassen. Wenn sich ein Elternpaar aber einen Namen wünscht, der nicht auf der Liste steht, muss dieser an der Namensprüfabteilung der „Kopenhagen Universität“ und vom Ministerium für kirchliche Angelegenheiten überprüft werden. Jedes Jahr gehen mehr als 1000 Anfragen ein, wovon laut „Business Insider“ 20 Prozent abgelehnt werden.

Diese Namen sind in Dänemark beispielsweise verboten: 

  • Monkey (wurde eingereicht und dann abgelehnt)
  • Anus
  • Pluto
  • Ashleiy

Island

In Island wird die Namensgebung häufig eingeschlossen, wenn der gewünschte Name nicht zur linguistischen Struktur passt.
In Island wird die Namensgebung häufig eingeschränkt, wenn der gewünschte Name nicht zur linguistischen Struktur passt Foto: Getty Images

In Island müssen die Eltern laut dem britischen „Guardian“ den Namen ihres Kindes spätestens nach sechs Monaten bei den Behörden angemeldet haben. Wie Portugal und Dänemark hat auch Island eine Liste mit allen Babynamen, die in diesem Land zugelassen sind. Falls der angemeldete Name nicht auf dieser Liste steht, wird die Zustimmung des Isländischen Nationalen Namenskomitees benötigt. Dabei werden etwa die Hälfte der Anfragen abgelehnt, weil sie nicht der Norm entsprechen. Das sind Namen, die keine isländisch-grammatikalische Endung haben. Außerdem müssen sie zur Sprach-Struktur des Lands passen und der richtigen isländischen Schreibweise entsprechen. In deren Alphabet fehlen zum Beispiel die Buchstaben C, Q und W. Also dürfen auch isländische Namen diese Buchstaben nicht enthalten.

Besonders beliebt sind Namen, die mit „ir“ oder „ar“ enden, wie z.B. Styrmir.

Diese Namen sind in Island beispielsweise verboten: 

  • Harriet 
  • Carolina (C existiert nicht im isländischen Alphabet)
  • Duncan
  • Ludwig
  • Enrique

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Mexiko

In Mexiko gibt es eine Liste, auf der bereits 61 verbotene Vornamen stehen.
In Mexiko gibt es eine Liste, auf der bereits mehr als 60 verbotene Vornamen stehen. Foto: Getty Images

Wie ebenfalls der brtische „Guardian“ berichtet, sind in Mexiko Gesetze zur Namensgebung, zum Leidwesen der Kinder, noch relativ locker. Erst seit 2014 wird dagegen vorgegangen. Die Leiterin des zentralen Standesamts Cristina Ramírez hat veranlasst, dass alle Melderegister nach merkwürdigen Vornamen durchsucht werden. So entstand eine Liste mit mehr als 60 Vornamen, die in Mexiko verboten sind. Durch dieses neue Gesetz soll erreicht werden, dass Kinder später nicht unter ihrem Namen leiden, indem sie beispielsweise gemobbt werden.

Diese Namen sind in Mexiko beispielsweise verboten:

  • Hermione (Charakter aus Harry Potter)
  • James Bond
  • Lady Di (nach Prinzessin Diana)
  • Batman
  • Terminator
  • Traffic (wie der Verkehr)
  • Facebook

Schweden

Der verrückteste Name, den Eltern ihrem Kind geben wollten war „BRFXXCCXXMNPCCCCLLLMMNPRXVCLMNCKSSQLBB11116
Der wohl verrückteste Name, den Eltern ihrem Kind in Schweden geben wollten, war „BRFXXCCXXMNPCCCCLLLMMNPRXVCLMNCKSSQLBB11116″ Foto: Getty Images

Überraschenderweise ist Schweden das Land, welches das Fass der verrückten Namen zum Überlaufen bringt. 1996 wollte ein Paar sein Kind tatsächlich „BRFXXCCXXMNPCCCCLLLMMNPRXVCLMNCKSSQLBB11116“ nennen. Die Eltern des Jungen protestierten nach Angaben von „BBC“ gegen das schwedische Namensgesetz. Der Name wurde dann glücklicherweise nicht genehmigt. 1982 hatte Schweden ein Gesetz erlassen, bei dem alle Namen verbannt werden, die das Kind beleidigen könnten und die nicht als Vornamen geeignet sind. Laut „Business Insider“ müssen die Eltern den Wunschnamen ihres Kindes nach spätestens drei Monaten bei der Steuerbehörde eingereicht haben, ansonsten droht eine Strafe.

Diese Namen sind in Schweden beispielsweise verboten: 

  • BRFXXCCXXMNPCCCCLLLMMNPRXVCLMNCKSSQLBB11116
  • Metallica
  • Elvis
  • Ikea
  • Superman

Schweiz

Die Gesetze der Schweiz sind sogar noch strenger als in Deutschland
Die Gesetze der Schweiz sind sogar noch strenger als in Deutschland Foto: Getty Images

In der Schweiz sind die Gesetze zur Namensgebung noch strenger als in Deutschland. Auch hier hat das Standesamt die Verantwortung, ob ein Name zugelassen wird oder nicht. Dabei achten die Beamten hauptsächlich darauf, ob das Geschlecht erkennbar ist oder die Persönlichkeitsrechte des Kinds nicht zu sehr eingeschränkt werden. Kinder dürfen außerdem nicht nach biblischen Schurken, Produkten oder Orten benannt werden. Sein Kind „Brooklyn Beckham“ zu nennen ist in der Schweiz zum Beispiel verboten. Nachnamen als Vornamen sind ebenfalls nicht erlaubt.

Diese Namen sind in der Schweiz beispielsweise verboten: 

  • Paris (wie „Paris Hilton“)
  • Judas
  • Mercedes
  • Chanel

Neuseeland

In Neuseeland nannten Eltern ihr Kind „Talula Does The Hula From Hawaii
In Neuseeland nannten Eltern ihr Kind „Talula Does The Hula From Hawaii“ Foto: Getty Images

In Neuseeland wird erst seit 2008 schärfer auf die Namensgebung geachtet, nachdem ein Fall vor Gericht gelandet war. Ein Kind namens „Talula Does The Hula From Hawaii“ hatte solche Angst, seinen Namen zu verraten, dass es sich immer nur als „K“ vorstellte. „Das Gericht ist zutiefst besorgt über das schlechte Urteil, das die Eltern dieses Kindes bei der Wahl dieses Namens gezeigt haben“, sagte Richter Rob Murfitt laut dem britischen „Guardian“. Die Eltern hätten nicht darüber nachgedacht, welche Konsequenzen der Name für das Kind hat. Glücklicherweise wurde der Namen des Mädchens geändert – aber es ist nicht klar, wie sie jetzt heißt, weil die Privatsphäre des Kindes geschützt wird. Seitdem werden immer mehr Vornamen verboten oder abgelehnt.

Diese Namen sind in Neuseeland beispielsweise verboten:

  • Talula Does The Hula From Hawaii
  • Fish and Chips
  • Sex Fruit
  • Fat Boy
  • Cinderella Beauty Blossom

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien hat ebenfalls eine Liste mit mehr als 50 Babynamen, die nicht mehr gestattet sind
Saudi-Arabien hat ebenfalls eine Liste mit mehr als 50 Babynamen, die nicht mehr gestattet sind Foto: Getty Images

Die Regierung von Saudi-Arabien hat laut „Independent“ eine Liste mit verbotenen Babynamen veröffentlicht. Darauf stehen Namen, die als lächerlich gelten und nicht im Einklang mit der Religion und Kultur ihres Landes stehen. Es sind ebenfalls Namen verboten, die royale Anspielungen haben, also zum Beispiel ein Name wie „Königin“. Wenn der gewünschte Name der Regierung fremd oder unangemessen vorkommt, wird er nicht zugelassen.

Diese Namen sind in Saudi-Arabien beispielsweise verboten:

  • Linda (zu nah an der westlichen Welt, soll ihre Religion verletzen)
  • Maya
  • Elaine
  • Malika (Königin)
  • Sumuw (Hoheit)
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Malaysia

In Malaysia stellten laut „BBC“ so viele Menschen einen Antrag auf Namensänderung, dass 2006 eine Liste mit verbotenen Namen veröffentlicht wurde. Es wurde versucht, die Eltern davon abzuhalten, ihren Kindern „ungünstige“ Namen zu geben. Verboten sind Tiernamen, Essens- oder Farbbezeichnungen, Adels- und Ehrentitel sowie Beschimpfungen. Wer in Erwägung zieht, sein Kind nach japanischen Autos zu benennen, sollte das auch lieber lassen.

Diese Namen sind in Malaysia beispielsweise verboten: 

  • Chow Tow (Malaysisch für „stinkender Kopf“)
  • Woti (Malaysisch für „Geschlechtsverkehr“)
  • Sor Chai (Malaysisch für „verrückt“)
  • Chinese Ah Chwar (Malaysisch für „Schlange“)
  • Khiow Khoo (Malaysisch für „Buckel“, „Bucklige“)
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