30. September 2014, 10:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bislang lag der Rekord bei 17 Ländern, die in 24 Stunden besucht wurden. Jetzt haben drei Norweger dies um zwei Länder überboten. Ihre Route, welche Regeln sie beachten mussten und warum das nur in Europa möglich ist.
Manche benötigen mehr als einen Tag, um von einem Land in ein anderes zu reisen. Die drei Norweger Gunnar Garfors (39), Tay-Young Pak (42) und Øystein Djupvik (38) haben es geschafft, in 23 Stunden und 33 Minuten insgesamt 19 Länder zu besuchen und damit den bisherigen bei „recordsetters.com“ verzeichneten Weltrekord von 17 Ländern zu überbieten.
„Das war bereits unser zweiter Versuch“, erzählt Garfors TRAVELBOOK. „Wir hatten es schon im Mai dieses Jahres versucht, aber es nur geschafft, den bisherigen Rekord einzustellen. Und ich mag nicht gerne teilen, zumindest nicht Weltrekorde.“
Für den Trip gab es feste Regeln, die von der Website „recordsetters.com“ vorgegeben wurden. Demnach musste man physisch in jedem Land gestanden haben – ein Überflug oder eine Zugfahrt hindurch würde nicht zählen –, die Länder innerhalb von 24 Stunden besucht haben, und der Rekord musste durch Medien nachgewiesen werden. Garfors, Pak und Djupvik berichteten auf Twitter über ihren Turbo-Trip und nutzten einen GPS-Tracker, um die Reise live zu dokumentieren.
Start war an der griechisch-bulgarischen Grenze, Ende in Liechtenstein. Eigentlich stand auch Italien auf dem Programm, aber wegen schlechten Wetters schafften es die drei nicht dorthin. Insgesamt nutzten Garfors, Pak und Djupvik drei Mietwagen und zweimal das Flugzeug.
Wie nicht anders zu erwarten, war in den 24 Stunden kaum Zeit für Sightseeing. „Wir hatten lediglich Zeit, um kurz unser Auto für ein Foto zu verlassen und zu dokumentieren, dass wir tatsächlich auf dem jeweiligen Boden gestanden haben“, so Garfors zu TRAVELBOOK. Trotzdem hätten sie „faszinierende Wälder, charmante Dörfer, große Städte und viel Landschaft“ gesehen.
Damit die Reise ein Erfolg wird, haben die drei Norweger viel in die Planung investiert, vor allem seit dem gescheiterten Versuch im Mai. „Wir haben viel Zeit mit dem Studieren von Karten verbracht, dem Überprüfen von Straßen auf Baustellen und dem Finden der Flüge.“
Ob solch eine Reise nur in Europa möglich sei, wo es gute Straßen, viele Länder und wenig Bürokratie beim Überqueren der meisten gibt? „Ja, es sei denn, man hat Zugang zu einem sehr schnellen Flugzeug und einem Team, das sich um Visa, Flugpläne, etc. kümmert. Wir hatten dies nicht.“ Europa sei die natürliche und ihre einzige Wahl gewesen.
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„Ich habe jedes Land der Erde besucht“
Die Idee für den Rekordtrip, der von einem Wettanbieter gesponsert wurde, kam dem Journalisten und Globetrotter, der über seine Reisen auch ein Buch („198“) veröffentlicht hat, vor ein paar Jahren gekommen. „Ich habe jedes Land der Erde besucht, und ich bin ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen im Bereich des Reisens.“ Dennoch zieht es Garfors sonst vor, „so lange wie möglich an einem Ort zu bleiben.“ Am liebsten würde er sogar in jedem Land, das er besucht, wohnen.
Und wie sieht es mit einem neuen Rekordtrip aus? „Ich habe immer neue Reisepläne, viele davon sind verrückt und wild, und ein paar Rekordversuche sind auch darunter. Ich liebe Herausforderungen.“ Vielleicht sei die Turboreise eine idiotische Idee gewesen, aber sie war auch „ein Spaß und aufregend“.
Die Liste und Reihenfolge der von Garfors, Pak und Djupvik besuchten Länder:
- Griechenland
- Bulgarien
- Mazedonien
- Kosovo
- Serbien
- Bosnien und Herzegowina
- Kroatien
- Slowenien
- Österreich
- Ungarn
- Slowakei
- Tschechische Republik
- Deutschland
- Niederlande
- Belgien
- Luxemburg
- Frankreich
- Schweiz
- Liechtenstein
In dem Video berichten die drei Männer über ihren Trip: