
22. April 2025, 6:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der kleinen Stadt Santa Maria del Tule im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca befindet sich eine wahres Naturwunder. Der Árbol del Tule, eine Sumpfzypresse, gilt als der dickste Baum der Welt. Auch sein Alter soll wahrhaft biblisch sein, und um seine Entstehung rankt sich eine schöne einheimische Legende. Jedes Jahr wird daher zu seinen Ehren sogar ein eigenes Fest gefeiert. Doch das Naturwunder leidet mittlerweile unter zu vielen Besuchern.
Wenn die größte Touristenattraktion eines Ortes ein Baum ist, dann muss es sich schon um ein ganz besonderes Exemplar handeln. Und genau das ist beim Árbol del Tule, einer Sumpfzypresse in der kleinen mexikanischen Stadt Santa Maria del Tule, auch tatsächlich der Fall. Denn hier steht kein einfaches Gehölz, sondern nicht weniger als der dickste Baum auf der ganzen Welt. So berühmt und beliebt ist der Riese, dass sogar jedes Jahr ein eigenes Fest zu seinen Ehren abgehalten wird. Und natürlich zieht er mittlerweile auch jede Menge Touristen in den Ort.
Die Daten um den Árbol el Tule sind beeindruckend. Mehr als 14 Meter beträgt sein Stammdurchmesser, der Stammumfang laut offizieller Seite des Baums sogar 58 Meter. Bei einer Höhe von schätzungsweise 42 Metern und einem Volumen von mehr als 800 Kubikmetern wiegt der Gigant etwa 636 Tonnen. Damit wäre er nicht nur der dickste, sondern auch einer der schwersten Bäume, die es überhaupt gibt. Und dann ist da noch sein biblisches Alter, das auf bis zu 2000 Jahre geschätzt wird. Und wie es sich für so eine Majestät gehört, rankt sich um die Entstehung des Taxodium Mucronatum, also der Mexikanischen Sumpfzypresse, auch eine schöne Legende.
Die Legende um seine Entstehung

Demnach soll der Árbol del Tule einst von einem Priester namens Pechocha gepflanzt worden sein. Dieser widmete das Samenkorn der Windgottheit Ehécatl und kümmerte sich in der Folge um den daraus wachsenden Baum wie um ein Kind. Sein Leben lang soll er ihn bewacht und gepflegt, sogar mit ihm gesprochen und ihm vorgesungen haben. So wuchs aus einem kleinen Schössling mit den Jahren einer der prächtigsten und stärksten Bäume in der gesamten Region. Und obwohl es für diese Geschichte keinerlei überlieferte Beweise gibt, gehört sie fest zur Folklore im Bundesstaat Oaxaca.
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Heute ist der Árbol del Tule, der einige Jahre sogar auf der Liste für zukünftige Unesco-Welterbe-Denkmäler stand, die sprichwörtlich größte Sehenswürdigkeit in der Stadt Santa Maria del Tule. Jedes Jahr am zweiten Montag im Oktober findet daher zu seinen Ehren ein großes Fest statt. Es gibt neben Speis und Trank auch Musik, Tanz und sogar eine Parade. Auch traditionelle Zeremonien gehören dazu, um die Natur zu würdigen und ihren Schutz zu erbitten. Die Festivität zieht Besucher aus aller Welt in Scharen an.

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Doch um den dicksten Baum der Welt herrscht schon seit geraumer Zeit auch Sorge. So fürchtet man, dass sowohl der Klimawandel als auch die zunehmende Abholzung in der Region dem Árbol del Tule nachhaltig schaden könnten. Und nicht zuletzt kommen anscheinend mittlerweile derart viele Besucher zu dem Giganten, dass auch dies Anlass zu Bedenken gibt. Laut der offiziellen Website erwäge man daher gar, ein tägliches Besucherlimit bei dem beliebten Baum einzuführen. Entsprechende Initiativen, auch zum besseren Schutz der Umwelt, seien bereits auf dem Weg, so heißt es.
Wer den Árbol del Tule bei einer Reise nach Mexiko selbst einmal sehen möchte, hat dazu jeden Tag von 8 bis 20 Uhr Gelegenheit. Dann kann man dem Riesen ganz nah kommen. Der Park, in dem sich der Baum befindet, ist aber rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt zu dem Gelände, auf dem er steht, kostet aktuell 25 Mexikanische Pesos, das ist umgerechnet etwa ein Euro. Und mal ehrlich: Wann hat man schon einmal die Chance, einen echten Weltrekordhalter zu einem solchen Preis zu bewundern?