Portugal ist wahrlich kein großes Land: Mit rund 93.000 Quadratkilometer hat es nur ein Viertel der Fläche Deutschlands. Doch die Natur hat sich auf dem kleinen Raum einiges einfallen lassen. TRAVELBOOK stellt 9 Orte vor, die Portugiesen und Besuchern gleichermaßen den Atem rauben.
Wer schon einmal in Portugal war, der mag bei den Portugiesen durchaus eine gewisse Melancholie beobachtet haben, eine eigenartige Schwere, die so gar nicht zu dem von der Sonne verwöhnten Land passen mag. Fast scheint es, als sehnten sie sich nach etwas, das sie selbst nicht genau benennen können. Manche behaupten, es sei genau diese „Saudade“ (Sehnsucht) gewesen, welche die Portugiesen einst aufs Meer trieb – und zu anderen Kontinenten.
Obgleich sie oft in der Ferne Glück, Reichtum und Abenteuer suchten, auf ihr kleines Land waren die Portugiesen immer stolz. Hier finden sich traumhafte Strände und wilde Felsformationen an den Küsten, sich durch Berglandschaften schlängelnde Flusstäler, mystisch anmutende Höhlen und Grotten oder urtümliche Wälder – Portugal ist reich an Naturwundern, sei es auf den Vulkaninseln der Azoren und des Madeira-Archipels oder auf dem Festland.
Dass diese natürlichen Reichtümer geschützt werden müssen, hat das Land in den vergangenen Jahren erkannt. Es entstanden zahlreiche Naturschutzgebiete, und der Öko-Tourismus spielt eine immer größere Rolle. Statt auf Massen abzielende All-inclusive-Anlagen, baute man vielerorts Hotels, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Portugal hat erkannt, dass man sich die Natur bewahren muss – um nicht irgendwann mit Wehmut in die Vergangenheit zu blicken.
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Eine der schönsten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten an der Algarve in Portugal ist die Felsformation Ponta da Piedade. Versteckt in der 20 Meter hohen Felsklippenlandschaft sind zahlreiche Strände und Buchten, an denen man verweilen kann. Die Landzunge befindet sich zwei Kilometer südwestlich von der portugiesischen Hafenstadt Lagos. Die Felsformationen kann man zu Fuß oder mit dem Boot besuchen, doch wer die Grotten, Buchten, Felsen und Höhlen erkunden möchte, sollte unbedingt eine Bootstour machen. Meistens werden bei diesen Touren ehemalige Fischerboote eingesetzt. Wer die Region zu Fuß erkunden möchte, sollte unbedingt einen Besuch zum Leuchtturm einplanen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Sonnenuntergang. Foto: Getty Images Der Lagoa das Sete Cidades ist ein See in einem Krater auf der größten Azoreninsel São Miguel. Mit einer Fläche von 4,37 Quadratkilometern ist er der größte See der Azoren. Er entstand nach einer Serie von Vulkanausbrüchen, bei denen der Vulkankegel des 1200 Meter hohen Vulkans zerstört wurde und sich schließlich ein Krater bildete. Bestehend aus zwei Teilseen enthält er nahezu die Hälfte der Süßwasserressourcen der Inseln. Der größere See trägt den Namen Lagoa Azul (Blauer See) und der kleinere Lagoa Verde (Grüner See). Verbunden sind beide Seen durch einen schmalen Kanal. Blickt man vom Rand des Vulkankraters auf den Lagoa Verde, schimmert dieser aufgrund des umliegenden Nadelwaldes grün. Das Wasser im Lagoa Azul leuchtet wiederum Blau. Foto: Getty Images Auf der Insel Madeira liegt der Laurissilva-Wald, der seit 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Der Lorbeer-Wald erinnert an eine Szene aus einem Märchenbuch: Wenn die Sonnenstrahlen durch die Äste und Stämme der Bäume fallen, entsteht eine verwunschene, mystische Atmosphäre. Der Lorbeer-Wald ist knapp 22.000 Hektar groß und bedeckt fast 20 Prozent von Madeira. Die Flora und Fauna ist vielfältig und einzigartig: Seltene Vogelarten sind hier heimisch und den Boden bedecken Moose und Farne. Auf verschiedenen Wanderrouten kann man die Pflanzen- und Artenvielfalt kennenlernen und in die Magie des Waldes eintauchen. Foto: Getty Images Die Insel Porto Santo ist Teil der portugiesischen Inselgruppe Madeira und bietet einen der schönsten Strände Portugals. Über 9 Kilometer erstreckt sich der feinsandige Traumstrand, welcher der einzige auf der Insel ist. Das türkisfarbene Wasser umrahmt die kleine Insel von allen Seiten und dank des ausreichenden Platzes ist der Porto Santo Beach auch im Sommer nicht überfüllt. Foto: picture alliance / DUMONT Bildarchiv | Georg KnollDer Leuchtturm am Cabo de São Vicente thront auf den hohen Klippen der 60 Meter langen Steilküste. Sie markiert den südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf den Atlantik. Foto: Getty Images Im Süden Portugals an der Algarve liegt die Höhle von Benagil. Sie ist vor allem im Sommer ein Touristenmagnet – und das zu Recht. Durch die Öffnung in der Decke scheint tagsüber ganz viel Sonnenschein in die Höhle hinein, wodurch die Felsformationen honigfarben leuchten. Die Höhle kann man schwimmend, mit einem Kajak oder einem Stand-up-Paddle erreichen. Foto: Getty Images Ebenfalls auf der Azoreninsel São Miguel befindet sich der Parque Natural da Ribeira dos Caldeirões. In dem kleinen Park findet man neben der vielfältigen Flora und Fauna auch Wasserfälle. Zu den bekanntesten Pflanzen, die im Park gedeihen, gehören Baumfarne und große Hortensienbüsche. Die grüne Landschaft und Natur bieten viel Raum zum Spazieren und Entspannen, da sich der Park in einem abgelegenen Teil der Insel befindet.Foto: Getty Images Die Höhlen Grutas e Centro do Vulcanismo de São Vicente, auch bekannt als Grutas de São Vicente, befinden sich auf der Insel Madeira und entstanden vor 890 Jahren bei einem Vulkanausbruch in Paul da Serra. Während die äußeren Lavaströme aufgrund der niedrigen Temperaturen erstarrten, flossen die inneren Ströme weiter und bildeten durch die freigesetzten Gase Gänge, die heute als Vulkantunnel bekannt sind. Seit 1996 kann man die Höhlen von São Vicente über einen 700 Meter langen unterirdischen Pfad erkunden. Neben den einzigartigen vulkanischen Stalaktiten, Seen und Tunneln gibt es im Inneren auch ein Zentrum für Vulkanismus, das Einblicke in die Entstehung des Ortes bietet. Foto: picture alliance / imageBROKER | Michael WeberDer 3 Kilometer breite Sandstrand an der Westküste der Algarve bietet Sanddünen, Klippen und viel Natur. Die Praia da Bordeira ist bei Surfern besonders beliebt, da hier die Wellen besonders hoch und rau sein können. Da der Strand viel Platz bietet und gleichzeitig etwas versteckt liegt, ist er nur selten überlaufen. Der Fluss Ribeira da Carrapateira verläuft auch um den Strand herum und bildet eine Lagune, bevor er ins Meer mündet. Somit kann man sowohl im Salz- als auch im Süßwasser baden. Über mehrere Holzstege kann man zudem zu einigen Aussichtspunkten auf den Klippen gelangen und einen fantastischen Blick auf die Praia da Bordeira und das endlose Meer genießen. Foto: picture alliance / imageBROKER | Maria Breuer