16. August 2017, 13:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In einer Tropfsteinhöhle in Südspanien gibt es einen Bereich, in dem Besucher oft ein kindisches Verhalten an den Tag legen und kichern. Der Grund: Stalagtiten und Stalagmiten in Penis-Form.
Nördlich von Sevilla in Südspanien befindet sich die andalusische Gemeinde Aracena, die viele Touristen aus einem bestimmten Grund ansteuern: wegen der Gruta de las Maravillas, die „Höhle der Wunder“. Sie ist 2130 Meter lang – und fast die Hälfte davon sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Tropfsteinhöhle ist durchsetzt von Stalaktiten und Stalagmiten. So weit, so normal.
Bitte keine Fotos im „Los Denudos“
Fotografieren und Filmen ist in der Gruta de las Maravillas eigentlich verboten, nur in Ausnahmefällen wird eine solche Genehmigung erteilt. Doch in einem Bereich der Höhle, können sich die Besucher nicht benehmen und zücken trotz des Verbots ihre Smartphones und Kameras – und das hat einen bestimmten Grund. In dem Teil der Höhle, die den Namen Salón de los Desnudos (z. Dt.: Salon der Nackten) trägt, haben sich über die Jahrhunderte hinweg äußerst interessante Formationen an den Wänden gebildet. So sehen die Stalaktiten und Stalagmiten dort nicht so aus, wie man sie aus dem Rest der Gruta de Las Maravillas kennt, sondern gleichen männlichen Genitalien – zur Belustigung der Touristen. Dass auch die Farbe der menschlichen Haut sehr nahe kommt, trägt sein Übriges bei.
Wenig verwunderlich also, dass sich die Touristen einen großen Spaß daraus machen, in eindeutigen Positionen mit den Formen zu posieren, Verbot hin oder her.
Kalkstein und Wasser formten das Aussehen der Höhle
Die zahlreichen und teilweise sehr unterschiedlichen Formationen sind durch ein dauerhaftes Zusammenspiel von Stein und Wasser entstanden und liegen am Fuß eines Hügels, auf dem das Castillo de Aracena, die Burg der Gemeinde, thront. Der Kalkstein stammt aus dem Paläozoikum, dem Erdaltertum (vor 545 bis 252 Millionen Jahren), als Andalusien noch mit dem Kontinent Afrika verbunden war. Es handelt sich bei der „Höhle der Wunder“ um eine Höhle mit einer phreatischen Zone. Das bedeutet, dass sich auch unterhalb des Grundwasserniveaus Hohlräume ausgebildet haben, nur sehr viel langsamer als überhalb des Wasserspiegels.
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Die Höhle ist seit 1914 für die Öffentlichkeit zugänglich
Die Bereiche in der Höhle befinden sich teilweise auf unterschiedlichen Höhen mit individuellen Wasserständen. Neben Stalaktiten und Stalagmiten können die Besuchern auch unterirdische Seen bestaunen. In der Höhle herrscht eine Temperatur zwischen 16 und 19 Grad, die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 98 und 100 Prozent. Laut der Webseite der Gemeinde Aracena ist die Höhle Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt worden und 1914 für Touristen geöffnet worden.
Die Gruta de las Maravillas ist außer an Weihnachten und Silvester täglich von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr für Touristen geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene neun Euro, für Gruppen ab 20 Personen 7,50 Euro pro Ticket, Kinder dürfen die Höhle kostenfrei besuchen. Die Eintrittskarten kann man bereits vor der Anreise online kaufen. Pro Tag wird aber nur 1000 Personen der Zugang gewährt.