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Schlafen mitten im Great Barrier Reef

Eine Nacht auf dem wohl schönsten Zeltplatz der Welt

Inna Hemme

23.03.2015, 11:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in den Keller und stehen mitten im größten Aquarium der Welt! Was sich nach Science Fiction oder ein bisschen zu viel Bier anhört, ist tatsächlich möglich. Und zwar auf einem 50 mal 15 Meter großen Ponton im Herzen des 350.000 Quadratkilometer großen Great Barrier Reefs im australischen Queensland. Die schwimmende Plattform hat ein verglastes Untergeschoss und sogar Zeltplätze auf dem Dach! Autorin Inna Hemme berichtet, wie sich eine Campingnacht im Great Barrier Reef anfühlt.

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Mit seinen 600 Inseln und 2900 einzelnen Riffen ist das Great Barrier Reef das größte der Welt und sogar vom Mond aus zu sehen. Es bietet Lebensraum für mehr als 30 Wal- und Delfinarten, 1625 Fisch- und 560 Korallenarten und für sechs von sieben weltweit vorkommenden Meeresschildkröten.

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Mit der „Reefworld“, einer schwimmenden Plattform an einem der schönsten Abschnitte des Great Barrier Reefs, wurde die erste und einzige Möglichkeit geschaffen, direkt auf dem Riff zu übernachten. Hier ist man dem größten Aquarium der Welt am nächsten. Und braucht dafür nur in den Keller zu gehen. Oder in seinen Schorchel- oder Tauchsachen die Treppe mitten in der  Plattform hinunterzusteigen. Direkt zu den Papageienfischen, Hirnkorallen und Riffhaien.

Am schönsten ist die Anreise per Wasserflugzeug oder per Helikopter. So sieht man einige Riffe und Strände von oben.
Am schönsten ist die Anreise per Wasserflugzeug oder per Helikopter. So sieht man einige Riffe und Strände von oben. Foto: Inna Hemme Foto: Inna Hemme

Betrieben wird die „Reefworld“ von der Firma Cruise Whitsundays und es gibt drei Wege, sie zu erreichen. Entweder man kommt per Katamaran, mit dem Helikopter oder bei schwachem Wind per Wasserflugzeug. Die Anreise per Luft lohnt sich allemal, denn so sieht man gleich zwei weitere Hammer-Sehenswürdigkeiten von Queensland. Die Reefword liegt nämlich ganz in der Nähe vom berühmten Herz-Riff und dem Whitehaven Beach, der mit seinem Quarzgehalt von fast 99 Prozent zu den weißesten Stränden der Welt zählt. Und so staunt man schon beim Anflug, in was für einer Kulisse man übernachten wird.

Der Whitehaven Beach wurde gerade vom Tripadvisor unter die zehn schönsten Strände der Welt gewählt.
Der Whitehaven Beach wurde gerade vom Tripadvisor unter die zehn schönsten Strände der Welt gewählt. Foto: Inna Hemme Foto: Inna Hemme

Etwa um 15 Uhr, wenn Tagesausflügler (meistens von den Whitsunday Islands) den Ponton wieder verlassen, hat man das Riff (fast) für sich alleine. Denn nur zwölf Personen dürfen hier über Nacht bleiben. Und auf dem oberen Deck, unter freiem Himmel, in Swags schlafen. Die traditionellen australischen Ein-Mann-Zelte haben ein Netz vor den Augen – ursprünglich damit man die Gefahr in Form von wilden Tieren oder Schlangen kommen sieht. In diesem Fall aber sind es die hell leuchtenden Sterne, die man beim Einschlafen betrachten kann.

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Einzige Voraussetzung für den Reefsleep: Man darf kein Schlafwandler sein und das muss man vorher auch unterschreiben. Solange es hell ist, kann man unbegrenzt schnorcheln gehen und mit etwas Glück auf den scheuen George treffen, einen drei Meter langen Giant Queensland Grouper, der hier sein Revier hat und mit seinen 400 Kilo sowieso nicht sonderlich beweglich ist.

Autorin Inna Hemme beim Tauchen am Great Barrier Reef. Die Sichtweiten betragen hier bis zu 60 Meter.
Autorin Inna Hemme beim Tauchen am Great Barrier Reef. Die Sichtweiten betragen hier bis zu 60 Meter. Foto: Inna Hemme Foto: Inna Hemme

Abends hört man auf der Plattform nur noch die Wellen und den Generator, der Strom für die Küche und die Sanitäranlagen erzeugt. Das Wasser für die Duschen kommt aus dem Meer und wird entsalzt. Der Ponton hat dafür sogar ein Öko-Zertifikat bekommen. Wenn es ganz dunkel wird und der Koch den Grill anschmeißt, fühlt sich der Boden wie ein wackeliges Riesen-Surfbrett an.

Auch im größten Aquarium der Welt geht mal das Licht aus. Oder doch nicht? Zum Dessert geht’s dann noch mal runter in den Keller und sogar der dicke George presst seine Nase an die Fensterscheibe, wenn über den Schoko-Muffins die Kerzen abbrennen. Herrlich!

Dessert bei Kerzenlicht – in bester Gesellschaft.
Dessert bei Kerzenlicht – in bester Gesellschaft. Foto: Inna Hemme Foto: Inna Hemme
Themen: Australien
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