31. März 2023, 9:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer in den Osterferien mit der Bahn fahren will, muss vielerorts improvisieren. Die Bahn baut an ihrem Schienennetz. Das betrifft vor allem Reisende in NRW und Hessen.
In mehreren Regionen Hessens und Nordrhein-Westfalens müssen sich Fahrgäste der Deutschen Bahn in den Osterferien und teilweise weit darüber hinaus auf Streckensperrungen einstellen.
In Frankfurt werden ab Freitagabend (31. März/21 Uhr) Teile des City-Tunnels für S-Bahnen gesperrt. Im Frankfurter Westen wird weiter an eigenen Gleisen für die S6 gebaut, die Strecke ist deshalb vorübergehend nicht befahrbar. Auch auf der Lahntal- und der Vogelsbergbahn wird gebaut. In Kassel stehen Bauarbeiten auf der ICE-Schnellfahrstrecke bevor, die Änderungen des Fahrplans auf den Ausweichlinien nach sich ziehen.
Ersatzverkehr eingerichtet
Fahrgäste müssen meist in Ersatzbusse umsteigen, so etwa im Fall des gesperrten Tunnels aus dem Osten in Richtung Frankfurt-City. Zudem fahren Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt häufiger, es werden auch S-Bahnen über den Offenbacher Hauptbahnhof umgeleitet.
Im Tunnel fahren die S-Bahnen nur zwischen Hauptwache und Hauptbahnhof. Die Bauarbeiten dort sollen nach den Plänen der Bahn bis 24. April (4.30 Uhr) andauern. Die ab diesem Samstag (1. April/0 Uhr) bis 17. April (0 Uhr) gesperrte S6-Strecke lässt sich mit Bussen sowie umgeleiteten Zügen umfahren.
Ab diesem Samstag (1. April) bis 9. Dezember wird der Fernverkehr für Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Fulda auf Nahverkehrsstrecken umgeleitet. Im Fernverkehr bedeutet dies bis zu einer Stunde mehr Fahrtzeit, auch im Nahverkehr müssen die Fahrpläne geändert werden, teilweise entfallen Fahrten ganz. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) empfiehlt seinen Kunden wegen der vielfältigen Änderungen, sich jeweils vor Fahrtantritt zu informieren.
Auf der Lahntalbahn werden unter anderem Tunnel saniert. Die Strecke ist vom 31. März bis 7. Mai teilweise gesperrt, es fahren Busse als Ersatzverkehr. Neue Gleise für die Vogelsbergbahn zwischen Mücke und Alsfeld werden vom 10. April bis 11. Mai für eine Sperrung der RB 45 sorgen. Fahrgäste müssen auch hier in Busse umsteigen.
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Bahn sperrt auch wichtige Strecken im Ruhrgebiet
Bahn-Reisende vor allem im Ruhrgebiet müssen sich während der Osterferien in den kommenden zwei Wochen auf zahlreiche Fahrplanänderungen und Zugausfälle einstellen.
Wegen Bauarbeiten ist die wichtige Verbindung zwischen Essen und Duisburg von diesem Freitagabend (21.00 Uhr) bis zum Ende der Osterferien komplett gesperrt. Das hat Auswirkungen auf den Zugverkehr bis nach Dortmund und Düsseldorf und auch auf den Fernverkehr. Bahnreisende müssen teilweise lange Umleitungen in Kauf nehmen oder in deutlich langsamere Busse umsteigen.
Auch zwischen Dortmund und Münster sowie am Niederrhein werden während der Osterferien Bahn-Strecken gesperrt. Man habe die Bauarbeiten bewusst in die Ferien gelegt, „weil dann weniger Berufspendler und keine Schüler unterwegs sind“, sagte ein Bahn-Sprecher.
Städte zwischen Dortmund und Duisburg komplett abgeschnitten
Die Bauarbeiten rund um Duisburg und Essen haben dabei die größten Auswirkungen: 14 Linien im Nahverkehr sowie wichtige Verbindungen im Fernverkehr fallen aus oder werden umgeleitet. Vom Fernverkehr werden die Städte an der wichtigen Ost-West-Achse zwischen Dortmund und Duisburg während der zwei Wochen komplett abgeschnitten.
ICEs und ICs halten nicht in Bochum, Essen und Mülheim/Ruhr. Auch in Duisburg werde es einige Ausfälle geben, teilte die Bahn mit. Züge etwa zwischen Düsseldorf und Berlin würden umgeleitet. Reisende müssten sich auf längere Fahrzeiten einstellen – auch, weil es gleichzeitig in anderen Bundesländern Bauarbeiten an der Strecke gebe.
Bei S-Bahnen und Nahverkehrszügen sind die Auswirkungen von Stadt zu Stadt unterschiedlich stark. Zwischen Essen und Duisburg fahren in den nächsten zwei Wochen nur Busse, am Bahnhof Mülheim/Ruhr hält zwei Wochen lang kein einziger Zug. Die Ersatzbusse auf der Strecke sollen aber „im dichten Takt“ fahren, verspricht die Bahn.
Ansonsten können Reisende im Ruhrgebiet auch auf zahlreiche andere Verbindungen ausweichen und die gesperrte Strecke umfahren. Änderungen im Vergleich zum normalen Fahrplan gibt es während der Osterferien auf den Linien RE1, RE2, RE3, RE6, RE11, RE14, RE19, RE42, RE44, RE49, RB33, S1, S3 und S9.
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Über Änderungen informiert die Online-Auskunft
In der Online-Auskunft der Bahn seien die zahlreichen Änderungen enthalten, sagte der Bahn-Sprecher. Wer dort nach seiner Verbindung sucht, sieht also, wie er trotz der Bauarbeiten an sein Ziel kommt.
Hintergrund der Streckensperrung: Für insgesamt neun Millionen Euro würden in Duisburg, Oberhausen und Essen Gleise erneuert, Weichen ausgetauscht und die Stromversorgung für die Züge modernisiert. Damit würden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auf der stark genutzten Strecke künftig mehr Züge fahren können, schrieb die Bahn.
Auch am Autobahnkreuz Kaiserberg werde während der Bahnsperrung an den Gleisen gearbeitet. Das wichtige Autobahnkreuz wird in den kommenden acht Jahren modernisiert und erweitert. Genau im Bereich dieser Großbaustelle verlaufen auch acht Bahngleise.
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Fernzüge zwischen Dortmund und Hamburg umgeleitet
Gebaut wird in den nächsten Wochen auch zwischen Dortmund und Münster. Zwischen Lünen und Davensberg bleibt die Strecke bis zum 12. Mai gesperrt. Fernzüge zwischen Dortmund und Hamburg werden umgeleitet und brauchen rund 45 Minuten länger. Im Nahverkehr müssen Reisende der Eurobahn-Linie RB50 auf der gesperrten Strecke in Busse umsteigen oder auf andere Verbindungen mit Umstieg in Hamm ausweichen.
Auch am Niederrhein beginnen mit dem Start der Osterferien umfangreiche Bauarbeiten der Bahn. Für den Ausbau der wichtigen Güterzugstrecke zum Hafen Rotterdam wird an dem Abschnitt zwischen Oberhausen und dem niederländischen Arnhem gebaut. Bis 16. April wird die Strecke für den Fern- und Nahverkehr komplett gesperrt. Auch danach sei noch bis Ende Mai mit Einschränkungen zu rechnen, teilte die Bahn mit.
Mit Material von dpa