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In Italien

Blutrotes Wasser im Kratersee eines Supervulkans – was steckt dahinter?

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Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

07.04.2022, 15:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Die Phlegräischen Felder in der italienischen Region Kampanien werden von Experten als Supervulkan eingestuft, denn die vulkanische Aktivität ist hier besonders hoch. Umso beunruhigender wirkt für viele die Tatsache, dass das Wasser des zu den Phlegräischen Feldern gehörenden Kratersees Lago d’Averno seit einigen Wochen blutrot gefärbt ist. Was hinter dem Phänomen steckt.

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Normalerweise leuchtet das Wasser im Lago d’Averno nahe Neapel in tiefem Blau, besonders wenn die Sonne scheint. Doch vor etwa drei Wochen begann der See plötzlich, sich rot zu verfärben, wie unter anderem die italienische Zeitung „Il Corriere del Mezzogiorno“ berichtet. Und das Phänomen hält nach wie vor an. Besorgte Besucher dachten der Zeitung zufolge zunächst, jemand habe illegal Chemikalien in den See entsorgt. Andere munkelten, die Mafia habe aus Rache Blut in den Lago d’Averno gekippt, denn der See gehörte noch bis vor 12 Jahren einem bekannten Mafia-Boss. Der Staat hatte das Grundstück samt See damals beschlagnahmt und eingezogen, der Mafia-Boss wurde zu einer Haftstrafe verurteilt.

Oder hat die Rotfärbung etwas mit verstärkter seismischer Aktivität der Phlegräischen Felder zu tun und ist gar Vorbote für einen Ausbruch des Supervulkans, wie andere vermuteten? Tatsächlich stimmt keine der drei Theorien. Das teilte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) auf am vergangenen Montag auf seiner Facebook-Seite mit. „Die Veränderung der Farbe des Lago d’Averno ist mit Sicherheit kein Phänomen, das mit vulkanischer Aktivität zusammenhängt“, heißt es dort.

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Warum das Wasser im Lago d’Averno wirklich rot ist

Laut INGV handelt sich um ein saisonales und häufiger auftretendes Phänomen, das auf die Vermehrung bestimmter Algenarten und die Eutrophierung des Sees in Verbindung mit bestimmten klimatischen Bedingungen zurückzuführen sei. Dies führe dazu, dass das Wasser eine rotbraune Farbe annehme. Wie „Il Corriere del Mezzogiorno“ unter Berufung auf die regionale Umweltschutzbehörde ARPAC schreibt, kommt es vor allem in den Wintermonaten im Lago d’Averno zu diesen Algenblüten. Es handelt sich dabei um die Burgunderblutalge, die zu den Blaualgen zählt. Durch deren Vermehrung färbt sich der See eben rot.

Übrigens: Der Lago d’Averno und die Umgebung lohnen sich unbedingt für einen Ausflug, wenn man zum Beispiel Urlaub in Neapel macht und mal aus der Stadt rauswill. Der See ist umgeben von Weinbergen, und in der Nähe kann man die Ruinen eines antiken römischen Tempels besichtigen.

Themen: #gyg Italien
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