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IMMER WIEDER GIBT ES UNFÄLLE

Flugzeuge aus nächster Nähe betrachten – das gefährliche Hobby „Planespotting“

Flugzeug im Himmel wird betrachtet
Blick gen Himmel, Fotoapparat bereit, Start- oder Landeanflug im Visier – das Hobby namens „Planespotting“ Foto: Getty Images
Anna-Marija Bacak

14.09.2022, 14:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Was tun einige nicht alles für atemberaubende Bilder? So auch Planespotter. Sie begeben sich, oftmals nur wenige Meter von Start- und Landebahnen entfernt, auf die Lauer und warten auf den perfekten Moment für ihren Schnappschuss. Spannend, außergewöhnlich, aber auch lebensgefährlich: Immer wieder hört man von Unfällen und Gefahren, die das Hobby mit sich bringt.

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Perfekte Fotos von Flugzeugen in der Luft, beim Abheben oder beim Landeanflug zu erhaschen, sind Anreiz für Planespotter, sich an Zäunen der Landebahnen oder an ausgewiesenen Spotter-Locations niederzulassen und abzuwarten. Oftmals werden aber auch Warnschilder missachtet und Schaulustige versammeln sich für das Planespotting an überaus gefährlichen Stellen. Mitunter riskieren sie damit ihr Leben.

Was ist „Planespotting“ überhaupt?

Im Zweiten Weltkrieg schickten die Engländer Menschen an die Küste, um deutsche Flugzeuge zu notieren, die in das Land einflogen oder es wieder verlassen haben. Somit war das „Planespotting“ geboren. Es bezeichnet das Spotten, also das Sichten und Fotografieren, von Flugzeugen. Der Begriff leitet sich aus dem Englischen „to spot“ ab, welcher für das Ausmachen, Beobachten, Orten, Erkennen und Lokalisieren steht. War es ürsprünglich nur das Notieren, so wurde vor allem in den letzten Jahren das Fotografieren immer beliebter: Planespotting ist zu einem außergewöhnlichen Hobby mit großer Spotter-Community herangewachsen.

Reisende halten in ihren Urlauben immer wieder Sehenswürdigkeiten und Landschaften auf Bildern fest. Bei Planespottern sind es so viele verschiedene Flugzeuge wie möglich, die auf Bildern verewigt werden sollen.

Während professionelle Spotter häufig Ausschau nach außergewöhnlichen Maschinen, den neusten Modellen oder auch Retro-Flugzeugen und Sonderlackierungen halten, empfinden einige einfach das Erlebnis als spannend. Häufig fehlt aber das benötigte Wissen über Flughafenbestimmungen, benötigte Sondergenehmigungen, erlaubte Spotting-Orte und spezielle Planespotting-Touren: Gefahren werden unterschätzt.

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Risiken des „Planespottings“

Das Beobachten und Fotografieren der Flugzeuge birgt große Gefahren. Durch die Düsen und den Luftdruck entstehen so starke Winde, dass Menschen weggeblasen werden können. Immer wieder hört man von Unfällen, bei denen Planespotter lebensgefährlich gegen Wände oder ins Meer geschleudert wurden. Dort verletzen sie sich nicht selten schwer. Und manche verlieren sogar ihr Leben.

Flugzeug am Flughafen Skiathos
Der Flughafen Alexandros Papadiamantis auf der griechischen Insel Skiathos gilt als einer der gefährlichsten weltweit. Die Flugzeuge passieren die Köpfe der Menschen bei Start und Landung nur wenige Meter. Foto: Getty Images

So berichtete „AeroInternational“ Anfang Juli von einem Vorfall einer 61-jährigen Touristin auf der Insel Skiathos in Griechenland. Der Flughafen dort gilt als einer der gefährlichsten der Welt. Nicht zuletzt aufgrund der unfassbar kurzen Landebahn mit nur 1.628 Metern Länge. Zum Vergleich: Die Landebahn des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) misst eine Länge von circa 4000 Metern. Zwischen der Landebahn des Skiathos Flughafens und dem Meer befindet sich ein nur schmaler Streifen, der regelmäßig von Schaulustigen überlaufen ist. Die Maschinen fliegen sehr flach und nur wenige Meter über den Köpfen der Menschen auf die Landebahn zu.

Die 61-Jährige wurde nahe der Startbahn vom Wind der Turbinen eines abfliegenden Flugzeugs weggeblasen. Dabei wurde sie lebensgefährlich am Kopf verletzt und musste in ein Krankenhaus auf dem griechischen Festland eingeflogen werden. Für eine andere Frau endete das Spotten am gleichen Flughafen mit einer tödlichen Kopfverletzung.

Am Flughafen der Karibikinsel von Sint Maarten starb ebenfalls einige Jahre zuvor eine 57-Jährige im Wind der Turbine einer riesigen Boeing 737, wie RTL damals berichtete.

Nicht selten berichten Personen über Gehörschäden, die sie sich unter den landenden Maschinen zugezogen haben.

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