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Wegen Corona-Pandemie

Bundesregierung verlängert weltweite Reisewarnung bis Mitte Juni

Reisewarnung: Geschlossener Strand auf Mallorca
Für deutsche Urlauber ist weiterhin unklar, ob ein Sommerurlaub im Ausland in diesem Jahr möglich sein wird. Im Foto: ein gesperrter Strand auf Mallorca. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

29.04.2020, 12:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Bundesregierung hat die aufgrund der Corona-Pandemie aktuell geltende weltweite Reisewarnung bis zum 14. Juni verlängert. Damit bleibt allerdings weiterhin unklar, ob ein Auslandsurlaub im Sommer möglich ist.

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Bis mindestens zum 14. Juni werden wir nicht im Ausland Urlaub machen können – die weltweite Reisewarnung wurde, wie erwartet, verlängert. Ein entsprechender Vorschlag des Auswärtigen Amts wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch vom Bundeskabinett angenommen. Damit sind die Pfingstferien in einzelnen Bundesländern, aber noch nicht die Schulferien im Sommer betroffen, die erst ab 22. Juni beginnen.

Das Auswärtige Amt begründete die Verlängerung in der Kabinettsvorlage damit, dass „weiterhin mit starken und drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr und weltweiten Einreisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen und der Einschränkung des öffentlichen Lebens in vielen Ländern zu rechnen“ sei. Die Reisewarnung gelte „bis auf Weiteres fort, vorerst bis einschließlich 14. Juni 2020“.

Pauschalreisen kostenlos stornierbar

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am 17. März die Reisewarnung für alle touristischen Reisen ins Ausland ausgesprochen – ein beispielloser Schritt. Bisher gab es solche Warnungen nur bei einer Gefahr für Leib und Leben, vor allem für Kriegsgebiete wie Afghanistan oder Syrien. Eine Reisewarnung ermöglicht eine kostenlose Stornierung von bereits gebuchten Pauschalreisen. Bei Individualreisen ist die Frage nicht eindeutig geregelt. „Letztendlich ausschlaggebend ist nicht die Reisewarnung des Auswärtigen Amts, sondern die juristische Frage, ob außergewöhnliche, unvermeidbare Umstände vorliegen. Dies ist im Einzelfall zu klären“, schreibt das Auswärtige Amt (AA) auf seiner Seite.

Entscheidung über Sommerurlaub soll später fallen

Zunächst war die Maßnahme bis Ende April befristet und wurde dann bis zum 3. Mai verlängert. Maas hatte bereits in den vergangenen Tagen mehrfach deutlich gemacht, dass sich keine Änderung der Gründe für die Reisewarnung abzeichne: „Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können“, sagte er.

„Die Entscheidung über eine Verlängerung der Reisewarnung muss im Zusammenhang gesehen werden mit den EU-Einreisebeschränkungen an den Außengrenzen, Quarantänebestimmungen in Deutschland bei Rückreise sowie den EU-Binnengrenzkontrollen.“ Diese Maßnahmen sollten in ihrer Gültigkeitsdauer aufeinander abgestimmt werden.

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Tui nimmt Reisen bis Ende der Reisewarnung aus dem Programm

TRAVELBOOK fragte bei Europas größtem Reiseveranstalter Tui nach, was die Verlängerung der Maßnahmen für den Konzern bedeutet. „Natürlich werden wir Reisen bis zum Ende der verlängerten Reisewarnung aus dem Programm nehmen“, sagt Sprecher Aage Dünhaupt. „Wenn es dann eine positive Entscheidung für den Sommerurlaub gibt, sind wir vorbereitet. Wir arbeiten daran, unter welchen Bedingungen Urlaubs- und Flugreisen wieder möglich werden.“

Dünhaupt weist darauf hin, dass Reisen in 2020 anders sein werden: „Andere Ziele, mehr Schutzmaßnahmen, andere Angebote vor Ort.“ Aber sobald der Tourismus verantwortungsvoll und sicher starten könne, würden Urlauber sich auf den Weg machen.

„Aller Voraussicht nach wird sich der Schwerpunkt der Saison nach hinten verschieben“, prognostiziert der Tui-Sprecher. „Eine Öffnung wird vermutlich schrittweise und regional erfolgen – so werden die Balearen und Kanaren zum Beispiel früher Gäste empfangen können als die Urlaubsregionen auf dem spanischen Festland. Mit Griechenland, Zypern, Portugal oder Bulgarien sind wir ebenfalls schon in engem Austausch.“

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Relativ hohe Akzeptanz für Grenzschließungen

In normalen Zeiten machen die Deutschen viel lieber Urlaub im Ausland als zu Hause in Deutschland. 2019 gingen nach einer Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen von den 70,8 Millionen Urlaubsreisen der Deutschen 74 Prozent ins Ausland.

Die Akzeptanz der Grenzschließungen für Touristen ist in der Bevölkerung trotzdem relativ hoch. Nach einer YouGov-Umfrage für die dpa sind 48 Prozent dafür, die wegen der Corona-Pandemie erlassene Ausreisesperre auch im Sommer aufrecht zu erhalten. 20 Prozent sind für eine Öffnung der Grenzen zu einzelnen Ländern. Nur 13 Prozent plädieren dafür, schon im Sommer den Reiseverkehr innerhalb der Europäischen Union wieder vollständig zu erlauben. Die Grenzen zu den Nachbarländern dürfen derzeit abgesehen vom Warenverkehr nur noch von Berufspendlern oder Menschen mit einem anderen dringenden Grund passiert werden.

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42 Prozent planen keinen Urlaub

Fast ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) haben ihre Urlaubspläne für den Sommer laut der Umfrage bereits über den Haufen geworfen. 22 Prozent haben von einer Auslandsreise Abstand genommen, 9 Prozent wollen auf einen ursprünglich geplanten Urlaub im Inland verzichten. Nur 18 Prozent sind bei ihren Reiseplänen geblieben. 45 Prozent sagen, sie hätten vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland noch gar keine Reisepläne gehabt.

42 Prozent der Befragten wollen nach jetzigem Stand angesichts der Corona-Krise gar keinen Urlaub mehr machen. 16 Prozent sind trotz der derzeitigen Reisebeschränkungen entschlossen, ins Ausland zu reisen. 13 Prozent planen einen Urlaub in Deutschland. 23 Prozent haben sich noch nicht entschieden, sechs Prozent machten keine Angaben.

Themen: Coronakrise
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