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Am berühmten Bondi Beach in Australien

Riesiger Kackhaufen am Strand hat eine ernste Botschaft

Kackhaufen Bondi Beach
Was steckt hinter dem 4 Meter hohen Kackhaufen am berühmten Bondi Beach? Foto: Getty Images / Lisa Maree Williams
Susanne Resch

07.06.2023, 13:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Bondi Beach ist der berühmteste Strand Australiens und weit über die Landesgrenzen bekannt. Die Sonne über und das morgens eher ruhige, später stark wellige Wasser des Pazifiks unter sich begeistern Schwimmer, Surfer und Schaulustige. Doch seit Kurzem irritiert ein vier Meter hoher Kackhaufen an dem halbmondförmigen Bondi Beach. Was es mit dem „Shit“ am weißen Sandstrand auf sich hat.

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Der Bondi Beach, der nur etwa sieben Kilometer von Sydney entfernt ist, genießt Kultstatus. Seit Montag, dem 5. Juni tummeln sich aber nicht nur gebräunte Körper an dem beliebten Strand, sondern laut dem Nachrichten-Portal „Yahoo News“ auch eine brauner Riesen-Kackhaufen. Die provokative Skulptur von dem, was Menschen in der Regel die Toilette herunterspülen oder in der digitalen Kommunikation als witziges Emoji verwenden, zieht nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich, sondern hat auch einen ernsten Hintergrund.

Mega-Kothaufen soll Bewusstsein schärfen

Sind Fäkalien quasi ein „Abfall-Produkt“ des Menschen, so soll der Riesen-Kackhaufen aus Plastik am Bondi Beach auf ein menschengemachtes Problem aufmerksam machen. Denn Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit – unzählige Tonnen verschmutzen die Meere. Katastrophal, bedenkt man, dass etwa 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind. Laut „WWF“ schwimmen in jedem Quadratmeter der Meere hunderttausende Plastikteile. „Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton“, alarmiert die Umweltschutzorganisation.

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Dem „WWF“ zufolge gelangen jedes Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere. Dieser Kunststoff ist somit ein ständig wachsendes Problem, das jedes Jahr zehntausende Tieren das Leben kostet. Die katastrophalen Ausmaße soll die vier Meter hohe Kack-Skulptur verdeutlichen. Laut „Yahoo News“ symbolisiert der Mega-Kothaufen die Menge an Plastikverschmutzung, die alle 30 Sekunden in die Meere gelangt.

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Wer hinter dem Kackhaufen steckt

Der Mega-Kackhaufen am Bondi Beach ist eine Idee des australischen Online-Öko-Lieferanten Better Packaging Co. „Jedes Jahr gelangen Millionen von Tonnen Plastik ins Meer, wir haben also eine echte Krise“, erklärte Rebecca Percask, Mitbegründerin des australischen Unternehmens gegenüber „Yahoo News“. „Wir wollten das Bewusstsein dafür schärfen, aber auch zeigen, dass es positive Lösungen gibt.“ Die Schöpfer des Müll-Kackhaufens hoffen, dass er bald auf Tournee gehen wird – er wird demnach voraussichtlich nur temporär am Bondi Beach zu sehen sein.

Kackhaufen Bondi Beach
Sieben Leute haben etwa drei Wochen gebraucht, um den riesigen Haufen herzustellen: Er ist mit gebrauchtem Plastik gefüllt, die von einem recyceltem Fischernetz zusammengehalten wird Foto: Getty Images

Warum nicht mal Müll (im Urlaub) sammeln?

So herausfordernd das Problem der Plastikverschmutzung ist, so gibt es doch zum Glück auch immer mehr Projekte sowie Ideen dagegen. Viele setzen dabei nicht nur beim Vermeiden des Plastikmülls an, sondern kämpfen auch gegen den „Shit“ in der Natur. Auch an vielen Stränden gibt es Initiativen und jeder kann seinen eigenen kleinen Beitrag leisten. Dabei sollte es selbstverständlich sein, den eigenen Müll wieder mitzunehmen. Besser ist es, zudem auch darauf zu achten, Müll zu vermeiden, und wer wirklich Gutes tun will, der sammelt Müll ein.

Keinesfalls will ich den Zeigefinger erheben – auch ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass eben auch mein kleiner Beitrag zählt. So sammele ich bereits länger, wie viele andere auch, etwa bei Strandspaziergängen Plastik ein. Einfach eine Mülltüte mitnehmen und einsammeln, was nicht an den Strand gehört: Das kann sogar richtig Spaß machen. Vielleicht wollen auch Sie Ihrem Urlaubsland etwas zurückgeben oder tun das bestenfalls schon.

– Susanne Resch, TRAVELBOOK-Redakteurin

Themen Australien
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