13.10.2022, 15:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die irische Billigairline Ryanair hat am Donnerstag ihren Winterflugplan 2022 für Berlin veröffentlicht. Dieser enthält deutlich weniger Verbindungen und wöchentliche Flüge als noch vor der Corona-Pandemie. Die Details.
Ryanair wird während der Gültigkeit des Winterflugplans, der vom 31. Oktober 2022 bis 26. März 2023 gilt, nur noch 41 Strecken ab dem Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) anbieten. Das sind 19 Strecken weniger im Vergleich zum Winterflugplan 2019. Insgesamt werde es diesen Winter somit 230 weniger wöchentliche Flüge ab/nach Berlin geben, teilte Ryanair am Donnerstag (13. Oktober) während einer Pressekonferenz in der Hauptstadt mit.
Ryanair streicht Berlin-Flüge wegen Flughafengebühren
Als Grund für die reduzierten Strecken und Flüge nannte die Airline die erhöhten Flughafengebühren am BER. „Als Europas größte Fluggesellschaft bedauert Ryanair, den reduzierten Berlin-Winterflugplan 2022 mit 40 Prozent weniger wöchentlichen Flügen (…) anzukündigen“, sagte Michael O’Leary, der Chef der Billigairline. Und weiter: „Die höheren Flughafenkosten in Berlin machen es für uns jedoch attraktiver, Flugzeuge auf kostengünstigere Alternativen in andere Regionen Deutschlands und Europas zu verlegen.“ Die Kostenerhöhungen seien „verbraucherfeindlich“, so O’Leary.
Ein Sprecher des Hauptstadtflughafens sagte dazu auf Nachfrage von TRAVELBOOK, dass eine Reduzierung der Flughafenentgelte am BER ist derzeit nicht zulässig sei. „Für den Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt wurden die lange vor der Eröffnung konsolidierten und genehmigten Flughafenentgelte stabil gehalten. Dadurch können die Airline-Kunden am BER auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten verlässlich planen.“
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Basis in FFM schon im März geschlossen
Bereits im März 2022 hatte Ryanair die Basis am Flughafen Frankfurt am Main geschlossen. Auch hier lag die Begründung bei den erhöhten Flughafengebühren. Die fünf damals noch in Frankfurt stationierten Flugzeuge hatte die Airline dann auf andere Flughäfen in Deutschland umverteilt, unter anderem nach Nürnberg. Wie viele Flugzeuge zum kommenden Winterflugplan aus Berlin abgezogen werden oder wohin, wurde am Donnerstag nicht bekannt. Auch, welche Strecken ab dem Hauptstadtflughafen wegfallen werden, ist bisher nicht bekannt.
Ryanair ist extrem kostenbewusst. Die Airline ist in der Corona-Krise weitgehend ohne Staatshilfe ausgekommen. Anders als Konkurrenten wie die Lufthansa, die mit Milliardensummen gestützt werden mussten. O’Leary nannte den deutschen Rivalen „Subventionsjunkie“. Inzwischen hat die Lufthansa die Staatshilfen jedoch zurückgezahlt und der Bund ist ausgestiegen.
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Mit Material von reuters