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Dorf Salto de Castro in Spanien steht zum Verkauf

Es kostet weniger als ein Einfamilienhaus

Spanisches Geisterdorf Salto de Castro steht komplett zum Verkauf 

Salto de Castro Dorf
Seit über 30 Jahren ist das spanische Dorf Salto de Castro unbewohnt, dabei befindet es sich in traumhafter Lage De Ramajero - Trabajo propio, CC BY-SA 4.0

Haben Sie schon einmal davon geträumt auszuwandern, mitten auf dem Land zu leben oder gar ein ganzes Dorf zu kaufen? Dann könnte Ihr Traum in Salto de Castro im Nordwesten von Spanien Wirklichkeit werden. Denn die gesamte Ortschaft steht zum Verkauf.

44 Häuser, ein Hotel, eine Kirche, eine Schule, ein städtisches Schwimmbad und sogar ein altes Kasernengebäude: All das wartet auf den neuen Besitzer von Salto de Castro. Der Ort befindet sich direkt an der Grenze zu Portugal, in der Provinz Zamora, etwa drei Autostunden von Madrid entfernt. Hier, im geschützten Naturpark Arribes del Duero und im tiefsten Teil der gleichnamigen Senke, liegt der Stausee Castro, dessen Ufer die Gebäude in Salto de Castro säumen. Doch trotz der traumhaften Lage ist das Dorf seit mehr als drei Jahrzehnten verlassen, weshalb die Preisvorstellung für den Erwerb von ganz Salto de Castro laut „BBC“ auch „nur“ bei 260.000 Euro liegt. Zum Vergleich: Diese Statista-Auswertung zeigt die typischen Preise für ein freistehendes Bestands-Einfamilienhaus in ausgewählten Städten in Deutschland zu Beginn des Jahres 2022 – zum Zeitpunkt der Erhebung zahlte man etwa in Erfurt 380.000 Euro.

Vom Arbeiter- zum Geisterdorf

Ursprünglich errichtete man das Dorf Salto de Castro, um die Familien der Arbeiter unterzubringen, die in den frühen 1950er Jahren den dortigen Stausee bauten. Nach der Fertigstellung zogen die Bewohner jedoch wieder weg und in den späten 1980er Jahren wurde der Ort schließlich vollends aufgegeben. Die Umgebung des Dorfes ist zwar landschaftlich reizvoll, aber auch als „leeres Spanien“ bekannt. In den dünn besiedelten Gebieten fehlt es an zahlreichen städtischen Annehmlichkeiten und Dienstleistungen.

Dorf Salto de Castro
Blick auf das in den 1950er Jahren errichtete spanische Dorf Salto de Castro De Balles2601 / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0 /

Vom verlassenen Dorf zum Touristenort?

Anfang der 2000er Jahre wurde Salto de Castro schon einmal verkauft und das Dorf sollte zum Touristenort werden. „Der Eigentümer träumte davon, hier ein Hotel zu errichten, aber das Projekt wurde auf Eis gelegt“, sagte Romuald Rodríguez von Royal Invest, dem Unternehmen, das für den Eigentümer den Verkauf abwickelt, gegenüber „BBC“. Auf der Website von Idealista, auf der das Anwesen gelistet ist, erklärt der 80-jährige Eigentümer: „Ich verkaufe, weil ich ein Stadtmensch bin und mich nicht um die Instandhaltung des Dorfes kümmern kann“.

Das Angebot stößt auf großes Interesse und wurde seit seiner Veröffentlichung vor einer Woche bereits mehr als 50.000 Mal besucht. Menschen aus Russland, Frankreich, Belgien und dem Vereinigten Königreich hätten bereits ihr Kaufinteresse bekundet und ein potenzieller Käufer hätte das Dorf Salto de Castro sogar schon mit einer Anzahlung reserviert, erklärte Rodríguez.

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Der Naturpark Las Arribes del Duero

Im Westen der Provinz Salamanca schlängelt sich der Fluss Duero in bis zu 200 m tiefen Schluchten durch die Hochebene. Kahle, mit Gestrüpp bedeckte Flächen wechseln sich mit grüner, mediterraner Vegetation ab. Das Klima ist mild, jedoch relativ niederschlagsreich – Fröste sind im Winter hingegen ausgesprochen selten. Die Menschen in den verstreuten Ortschaften rund um das Dorf Salto de Castro leben von der Land-, Vieh- und Waldwirtschaft und bauen vornehmlich Roggen, Oliven, Mandeln und Wein an.

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Blick auf den Staudamm und das Dorf Salto de Castro

Die Schluchten im Naturpark Las Arribes des Duero sind mit ihren Felswänden auch ein idealer Rückzugsort für Vögel: Geier, Adler, Falken und andere Raubvögel nisten in den geschützten Felsenhöhlen. Die Wälder und Flüsse hingegen wissen der scheue Schwarzstorch, Marder, Ginsterkatzen, Wildschweine und Füchse zu schätzen.

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